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Mit der richtigen Lerndokumentation erfolgreich Sprachen lernen

Im Zuge des Live-Experiments „Spanisch lernen in 6 Monaten“ hatte ich dir bereits eine Excel-Datei zum Download zur Verfügung gestellt. Mit deren Hilfe kannst du dein Lernen planen und deinen Fortschritt festhalten. Grund genug, diese Lerndokumentation etwas genauer zu betrachten, denn es steckt mehr dahinter als man auf den ersten Blick denkt.

Warum soll ich mein Lernen dokumentieren?

„… weil es dich erfolgreicher macht!“ Das ist die kurze und erfreuliche Wahrheit. Aber warum ist dem so?

Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für deinen persönlichen Lernerfolg steigt, wenn du deinen Lernfortschritt festhältst. Und dies gilt nicht nur für das Sprachenlernen. Ob bei Diäten oder dem Sportprogramm; Vorher-Nachher-Vergleiche durch Fotos oder beispielsweise das Festhalten von Laufzeiten motivieren zum Weitermachen.

Messen = Motivation

Und es bedarf nicht viel, um den inneren Schweinehund zu überwinden und die eigene Motivation zu wecken. Forscher haben sich bei der Suche nach der Antwort auf die Frage „Wie oft muss man Daten notieren, bis man sich wirklich für die Sache begeistert?“ Daten der Laufplattform Nike+ ausgewertet. Das überraschende Ergebnis ist die kleine Zahl „5“!

Nach fünf Lauf-Einträgen stieg die Wahrscheinlichkeit, sich auch weiter erfolgreich dem Joggen zu verschreiben, stark an! Für das Sprachenlernen bedeutet dies, die geplante Lernaktivität 5-mal in Folge auch tatsächlich umzusetzen. Mit einer sinnvollen Zielsetzung ist dies kein Problem und du schaffst das mit Leichtigkeit!

Ein weiterer sehr hilfreicher Effekt ist die Vergleichbarkeit von Zahlen. Warum nicht einfach den Druck der Gruppe für etwas Positives nutzen?

Vergleichen = Motivation

Durch die Messung deines Lernfortschritts kannst du dich ganz einfach mit deinen Freunden und deinem Lernnetzwerk vergleichen. Der Wunsch, sich nicht vor den anderen zu blamieren, ist ein starker Motivator (auch wenn Druck, gerade beim Lernen, mit Vorsicht einzusetzen ist!).

Funktionen der talkREAL Lerndokumentation

Die aktuelle Version der Lerndokumentation ist sehr einfach zu handhaben. Sie besteht aus drei wichtigen Seiten, die auch jeweils farblich markiert sind.

Der Aufbau: Was trage ich Wo ein?

Im Tabellenblatt „Erwartet (Planung)“ trägst du einfach die Stunden je Tag ein, die du glaubst, auf das Lernen verwenden zu können. Dies hängt natürlich auch ein wenig von den verwendeten Produkten und deiner Zeit ab. Überlege dir gut, wann du wirklich Zeit fürs Lernen hast. Sei dabei nicht zu vorsichtig, eine Herausforderung sollte es schon sein. Überfordere dich aber auch nicht. Plane Tage ein, an denen du gar nicht lernst.

Hier kannst du übrigens auch deine Ziele und deine Belohnungen planen. (Mehr dazu findest du im talkREAL 11-Punkte Plan.) Diese werden dann automatisch auf das nächste Tabellenblatt übernommen, so dass du dies nur einmal eingeben musst.

Das eigentliche Lernen wird im Tabellenblatt Effektiv (Lernen) eingetragen. Sobald du dich an einem Tag mit der neuen Sprache beschäftigt hast, notierst du die entsprechende Zeit (in Stunden) in der jeweiligen Zelle. Dabei unterscheide ich allerdings aktives und passives Lernen.

 


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Aktiv vs. Passiv: Welche Vorgehensweise ist wann sinnvoll?

Die Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Lernen mag zu Beginn ein wenig kompliziert wirken. Tatsächlich lohnt sich diese Unterscheidung aus den verschiedensten Gründen.

Doch zuvor eine kleine Definition der beiden Begrifflichkeiten:

  • Aktives Lernen: Tatsächliches, bewusstes und aktives Beschäftigen mit der Fremdsprache. Dazu gehören beispielsweise das Lesen im ASSiMiL-Lehrbuch oder Übungen mit der Lernsoftware.
  • Passives Lernen: Die Hauptaktivität ist nicht das Sprachenlernen. Im Hintergrund läuft aber beispielsweise ein fremdsprachiger Text.

Beide Formen des Lernens haben ihre Vorteile und sollten entsprechend angewendet werden, allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschieden stark.

Zu Beginn des Lernens kommt dem passiven Lernen eine viel wichtigere Rolle zu, da du so dein Gehirn auf die neue Sprache perfekt vorbereitest. Im Grunde werden durch das einfache Hören der Fremdsprache die notwendigen Nervenbahnen aufgebaut, die es zum Abspeichern des Neugelernten benötigt.

Du wirst auch bemerken, wie einfach man einige Stunden passives Lernen pro Woche in dem jetzt schon mit Sicherheit vollgestopften Alltag unterbringt! Das hilft nicht nur deinem Hirn auf die Sprünge, sondern motiviert auch zusätzlich, denn deine Kennzahlen für deinen Lernerfolg werden deutlich positiv ausschlagen!



Die talkREAL-Punkte: Mein Lernfortschritt als Punktezahl

Das dritte wichtige Tabellenblatt ist deine persönliche Auswertung. Wie du siehst, gibt es zwei verschiedene Kennzahlen – die sogenannten effektiven und relativen talkREAL-Punkte.

Beide berechnen sich durch ein sich veränderndes Verhältnis von aktivem und passivem Lernen. Zu Beginn ist der Einfluss des passiven Lernens wesentlich höher, und gegen Ende wirst du mit aktivem Lernen deine Kennzahlen verstärkt pushen können. So möchte ich erreichen, dass du beide Lernarten anwendest, aber jede verstärkt zur richtigen Zeit!

Ich habe bereits den Vorteil der Vergleichbarkeit angesprochen. Dazu eignen sich insbesondere die effektiven talkREAL-Punkte. Sie sind die Summe der durch das Lernen der Sprache bisher verdienten Punkte. Je mehr du dich also mit der Sprache befasst, desto größer die Punktzahl. Diese eignet sich somit auch sehr gut, um deinen Lernfortschritt zu vergleichen.

tR-Tipp! In meinem Live-Experiment werde ich nun auch immer meine effektiven talkREAL-Punkte angeben. Du bist herzlich eingeladen, es mir gleich zu tun, deine Erfolge im jeweiligen Blog-Artikel in die Kommentare zu posten.

Die relativen talkREAL-Punkte sind ein eher individuelles Maß für deinen Lernerfolg. Sie messen die Differenz zwischen dem geplanten (erwarteten) und tatsächlichen (effektiven) Lernen über die Zeit. Du solltest dabei versuchen, diese Kennzahl positiv (größer Null) zu halten. Die grafische Darstellung in der Datei unterstützt dich dabei zusätzlich. Halte den blauen Balken stets über dem Grünen und alles ist okay 😉

Drei Dateien: Welche ist die Richtige für mich?

Die Frage, welche Datei du für deine Dokumentation nutzen solltest, richtet sich ganz nach deinem Lernhorizont. Es gibt drei Dateien, eine ist für 6 Monate, die anderen für 9 bzw. 12 Monate ausgelegt. Versuche also zu Beginn, dir über deine Ziele und den groben Zeitrahmen klar zu werden und nutze die entsprechende Datei.

Dies ist wichtig, da sich die entsprechende Gewichtung zwischen aktivem und passivem Lernen über die Zeit unterschiedlich entwickelt. Darüber hinaus sind nur die Zellen, in denen du Eintragungen vornehmen solltest, freigeschaltet. Merkst du allerdings, dass du ein wenig länger brauchst, dann kannst du die Datei einfach von einer in die andere Datei kopieren. Deshalb sind alle Dokumentationen identisch aufgebaut.

talkREAL Download - Lerndokumentation 6 Monate talkREAL Download - Lerndokumentation 9 Monate talkREAL Download - Lerndokumentation 12 Monate

Richtig Lernen – Verbesserung der eigenen Strategie

Neben all diesen Vorteilen und Funktionen kann dein persönliches „Lern-Tagebuch“ aber noch mehr. Denn schließlich ist es ein Nachweis über deine individuellen, neu erworbenen Fertigkeiten!

Nutze dies zu deinem Vorteil und reflektiere dein Lernen kritisch. Vergleiche deine Ziele und deren Erreichung und überlege, wie du dies angestellt hast. Stelle dir dann beispielsweise die folgenden Fragen:

  • Was ist gut gelaufen? – Warum?
  • Was ist nicht gut gelaufen? – Warum?
  • Soll ich mein Lernen anpassen? – Wenn ja, wie?

Aufgrund deiner flexiblen Zielgestaltung (sh. 11-Punkte Plan) kannst du dann leicht Rückschlüsse für das zukünftige Lernen ziehen, es bei Bedarf anpassen und dein Sprachenlernen schließlich noch weiter verbessern!

It’s your turn…

Natürlich interessiert mich dein Feedback zu den Dateien. Hältst du die Lerndokumentation für hilfreich? Hättest du gegebenenfalls noch Ergänzungen. Alle Hinweise sind im Kommentar-Bereich herzlich willkommen.

Sprich uns ruhig an, wenn du Hilfe bei der Erstellung eines Lernpans brauchst. Auch für andere Fragen zum Thema Sprachenlernen stehen wir dir gerne zur Verfügung.

 

Bildnachweise: © Depositphotos.com/ vantuz

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  18. Hallo und vielen Dank fuer die vielen guten Blogartikel zum Sprachenlernen. Ich lerne selber gerade Spanisch und hätte da folgende Frage: Können Sie einen mobilen (iPhone/iPad) Übersetzer empfehlen, der es erlaubt kurze spanische Texte zu übersetzen und daraus ausgewählte Wörter in den eigenen Vokabelkasten zu übernehmen ?
    Für mich wäre das eine sehr motivierende Methode. Das was dem bisher am nächsten kommt, ist der online Übersetzer von Pons, ausser dass man die Vokabeln erst noch in eine eigene Vokabel-App übernehmen muss, weil Pons keine Flashcard-artiges Vokabellernen unterstützt.
    Über entsprechende Hinweise wäre ich dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen
    Arnd Merlevede

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