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Wie viele Wörter muss ich lernen, um eine Sprache fließend zu sprechen?

Bildnachweis: © Depositphotos.com/ Zubaida Yahya Abdellatif Abdallah

Ist das nicht eine interessante Frage? Ja – Nein? Ganz ehrlich, ich wusste zu Beginn selbst nicht, ob ich die Beantwortung der Frage für wichtig halte. Sie wurde mir kürzlich während eines Vortrages gestellt und nach einer kurzen Denkpause antwortete ich mit einer Gegenfrage: „WEN interessiert es?“ [Update] Im Sinne von „Welches sind deine Ziele in der Fremdsprache? [Update-Ende] Die Frage hat mich nicht mehr losgelassen und so habe ich einige Nachforschungen angestellt. Gibt es wirklich die optimale Wortanzahl und wenn ja, wie wird sie gemessen? Kann ich also das Sprachenlernen aus statistischem Sinne effizient gestalten? Und macht das überhaupt Sinn?

Sobald ich begann über die Frage weiter nachzudenken, umso mehr neue Fragen kamen mir in den Sinn:

  • Wie viele Wörter hat eigentlich eine Sprache?
  • Was genau ist eigentlich ein Wort, wie werden z.B. Mehrfach-Bedeutungen behandelt?
  • Gibt es bestimmte Wörter, die einen Großteil der alltäglichen Kommunikation ausmachen?
  • Welche statischen Effizienzkriterien kann ich beim Sprachenlernen anlegen?

Spätestens bei der letzten Frage rollen sich dem ein oder anderen wahrscheinlich gerade die Fußnägel nach oben. Aber ich kann versprechen, weiterlesen lohnt sich, denn die Ergebnisse sind wirklich erstaunlich und ich verspreche, es auch nicht zu technisch werden zu lassen. Im Folgenden wirst du erfahren:

  • Wie viele Wörter die Deutsche, Englische oder Spanische Sprache umfasst und wie groß der durchschnittliche Wortschatz eines Muttersprachlers ist.
  • Wie du möglichst schnell in einer Fremdsprache kommunizieren kannst. Und…
  • Warum die weitverbreitete 80/20 Effizienz-Regel beim Sprachenlernen nicht zutrifft.

Sinn und Unsinn der Frage nach der Anzahl der notwendigen Wörter

Meine Antwort „Wen interessiert es?“ war natürlich bewusst provokant. Aber sind wir einmal ehrlich, ein jeder hat andere Ziele in einer Sprache. Dem einen reicht es, dem Taxifahrer vermitteln zu können, wo es hingehen soll. Der andere möchte Gedichte in der Fremdsprache verfassen. Es versteht sich, dass beide einen unterschiedlich stark ausgeprägten Wortschatz benötigen.

Solange du es schaffst auszudrücken, was du sagen willst, ist alles gut. Ein kleines Beispiel gefällig:

Dr. Seuss kam in seinem Kinderbuch-Klassiker tatsächlich mit nur 50 verschiedenen Worten aus. Manchmal reichen also auch wenige Vokabeln, aber genau dies ist eben immer abhängig von deinem Ziel. Das Ziel war hier übrigens eine Wette zwischen Dr. Seuss und seinem Verleger. Es ging darum zu beweisen, dass es möglich ist, ein Buch mit so wenigen Worten zu verfassen. Bevor wir nun schauen, was genau es mit dem Stichwort Zielsetzung auf sich hat, werfen wir noch einen kurzen Blick auf ein paar interessante Fakten.

Wer zählen kann ist klar im Vorteil?!

Mich hat die Frage beschäftigt, wie viele Wörter hat eigentlich die Deutsche Sprache? Und die Antwort ist gar nicht so leicht. Denn was zählt denn eigentlich alles als Wort? „Ich schreibe und du liest.“ Tja, sind „schreibe“ und „liest“ separate Worte oder zählen wir nur „schreiben“ und „lesen“ einmalig? Auch doppelte Bedeutungen stellen uns vor Probleme, genauso wie aus fremden Sprachen übernommene Fachbegriffe.

Und genau aus diesen Gründen schwanken die Angaben je nach Zählart stark. Dabei werden häufig noch ein Wortschatz der Alltagssprache (ca. 500.000 Wörter) und der zentrale Wortschatz (ca. 70.000 Wörter – Angaben in Bezug auf die Deutsche Sprache – Quelle: Duden) unterschieden. Hierbei werden allerdings nur sogenannte Lexeme gezählt. Dies kann man grob mit „Sinneinheit“ übersetzen. Im obigen Beispiel bedeutet dies, „lesen“ wird nur einmalig gezählt.


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Puh, das sind schon ganz schön große Zahlen und wenn ich mir dann noch überlege, dass alle Deklinationen noch dazukommen, da wird es anstrengend. Aber keine Angst, es kommen auch noch wesentliche bessere Nachrichten.

Es wird besser – Die relevanten Zahlen

Da ich davon ausgehe, dass die meisten Leser meines Blogs der Deutschen Sprache bereits mächtig sind, will ich die mutmachenden Zahlen am Beispiel der Englischen und Spanischen Sprache verdeutlichen.

Wenden wir uns zuerst dem Englischen zu. Laut dem weltbekannten Oxford Dictionary werden aktuell 171.476 Wörter zur aktiven Sprache gezählt. Doch umfasst der durchschnittliche Wortschatz eines englischsprachigen Muttersprachlers wirklich so viele Worte? Mitnichten!

Ich habe mir verschiedene Studien dazu angeschaut und den Durchschnitt über die verschiedenen Ergebnisse gebildet. So kann man davon ausgehen, dass ein englischer Muttersprachler (mit Universitätsabschluss) durchschnittlich 17.500 Wortfamilien (Lexeme) kennt.* Laut Paul Nation besteht ein Lexem im Schnitt aus 1,6 richtigen Wörtern und dies ergibt die für mich wichtigere Zahl von 17.500 x 1,6 = 28.000 tatsächlichen Wörtern.

Im Spanischen sind die Zahlen ein wenig niedriger, da die Sprache im Allgemeinen weniger Wörter als das Englische umfasst. Der bekannte Sprachwissenschaftler und Polyglotte Prof. Alexander Arguelles fasst es wie folgt zusammen:

  • 250 Wörter bilden den inneren Kern einer Sprache, ohne den man keine Sätze bilden kann.
  • 750 Wörter machen die tägliche Sprache aus, werden also täglich von jeder Person in der Alltagskommunikation verwendet.
  • 2.500 Wörter befähigen dich, alles auszudrücken, was du sagen möchtest, wenn auch mit komischen Umschreibungen. Ein Muttersprachler würde die Dinge häufig anders ausdrücken.
  • 5.000 Wörter entsprechen dem aktiven Vokabular eines ungebildeten Muttersprachlers.
  • 10.000 Wörter bilden den aktiven Wortschatz eines Muttersprachlers mit einem höheren Bildungsabschluss.
  • 20.000 Wörter umfasst der passive Wortschatz, den es benötigt, um Bücher von angesehenen Autoren zu lesen und komplett zu verstehen.

Das sieht doch von den Zahlen schon viel besser aus. In der Regel nutzen und kennen wir also nur einen Bruchteil des gesamten Wortschatzes einer Sprache. Und dies gilt übrigens nicht nur für Englisch und Spanisch, sondern genauso gut für Deutsch und alle anderen Sprachen. Doch nun schließt sich direkt die Frage an, ob ich nun im stillen Kämmerlein jeden Tag 100 Vokabeln pauken sollte und ungefähr ein dreiviertel Jahr später mache ich jedem Muttersprachler Konkurrenz?

Das Ziel – Möglichst schnell mit Muttersprachlern sprechen

Um die Frage nach dem Sinn nochmals aufzugreifen, hier ein kleines Beispiel. Wenn du 10.000 Wörter in ihrer Grundform brav auswendig gelernt hast, denkst du, dass du dann die Sprache sprechen kannst? Nein, zwischen dem passiven Wissen und dem aktiven Gebrauch liegen Welten und Sprache ist vielmehr als das bloße Aneinanderreihen verschiedener Wörter. Und dies bringt uns zu einer neuen Zieldefinition – Das möglichst frühe Sprechen der Fremdsprache!


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Die Auflistung von Prof. Arguelles deutet es bereits an, zur alltäglichen Kommunikation sind weit weniger Vokabeln notwendig, als man gemeinhin vermuten würde. Und genau an diesem Punkt lohnt es sich, ein wenig tiefer einzusteigen. Denn gibt es tatsächlich eine geringe Anzahl an Wörter, die es zu meistern gilt, und wenn ja, welche sind das?
Ist das nicht schön? Zahlen, die Freude machen!

Eine Studie von Mark Davies zeigt interessante Fakten bezüglich der Spanischen Sprache, die ich nachstehend in einer Tabelle zusammengestellt habe:

Übersicht der häufigsten Worte je Sprache

Sind das nicht schöne Zahlen? Insbesondere, wenn du Deutsch schon beherrschst. Konzentrieren wir uns exemplarisch auf Spanisch und schauen wir uns die Werte für die gesprochene Sprache ein wenig genauer an (dritte Spalte von rechts). Die 1.000 häufigsten gesprochenen spanischen Wörter machen 87,8% der kompletten mündlichen Kommunikation aus. Oder in anderen Worten, wenn du die 2.000 häufigsten Wörter der Spanischen Sprache lernst, dann verstehst du 92,7% aller gesprochenen Worte! Die 3.000 meist genutzten Wörter erlauben dir, sogar 94,0% zu verstehen.

Pareto-Effizienz und abnehmender Grenznutzen

Stell dir doch einmal vor, du hast so einen richtigen Heißhunger auf Burger und zufällig veranstaltet der nahgelegene Diner gerade ein „All you can eat“. Du gehst dort hin und genießt den ersten Burger. Er schmeckt so unglaublich gut, dass du dir noch einen bestellst. Der Dritte Burger schließlich schmeckt schon gar nicht mehr so lecker und eigentlich bist du auch schon satt. Der letzte Burger stiftet dir also einen geringeren Nutzen als der erste, richtig?!

Solche Beispiele gibt es viele und sie beschreiben das Phänomen des abnehmenden Grenznutzens. Und genau dieses sehen wir auch in obiger Tabelle. Die ersten 1.000 Wörter stiften dir noch einen riesigen Nutzen. Doch die 1.001. bis 2.000. häufigsten Worte bringen dir nur noch einen zusätzlichen Nutzen von ca. 5%. Anders gesagt, du steckst dasselbe an Energie rein (Das Lernen von 1.000 Wörter), gewinnst aber nur unwesentlich mehr Verständnis hinzu.


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Nun könnte man meinen, dass das allseits viel zitierte Pareto-Prinzip auch hier greift. Im Allgemeinen sagt es aus, dass man mit 20% der Anstrengung etwa 80% der Resultate erzielt. In der Regel ist dies äussert effizient. Denn strebt man 100% an, dann benötigt man für die restlichen 20% der Resultate etwa zusätzliche 80% der Gesamtzeit. Und dieses Verhältnis trifft wahrlich oft zu. Doch sollten wir es auch beim Sprachenlernen anwenden? Soll ich mich also mit 80% Verständnis der Fremdsprache begnügen?

Das Ziel der Ziele – 90% Verständnis in der Fremdsprache erlangen

Die Antwort auf die letzte Frage lautet „Nein!“. Und der Grund liegt in den zwei letzten Zahlen, die ich dir hier vorstellen will. Diese sind 90 und 95. Denn ein Verständnis der Fremdsprache zwischen 90-95% ist ideal. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen geschriebenen Text oder eine mündliche Diskussion handelt.

Sobald du zwischen 90-95% des Inhaltes verstehst, kannst du dir die restlichen 5-10% durch den Kontext selbst erschließen!

Lass diese Zahl ein wenig auf dich wirken, denn dies ist wirklich genial. Es heißt schlichtweg für die gesprochene Spanische Sprache, dass du ungefähr die 2.000 häufigsten Wörter kennen musst, um den Rest der Sprache Stück für Stück automatisch zu lernen. Einfach, indem du sie sprichst. Kein Vokabelpauken mehr, nur noch reine Kommunikation.

Bei geschriebenen Texten liegt die Anzahl der notwendigen Wörter ein wenig höher. Aber auch dann heißt es, einfach lesen! Kein mühseliges Wörternachschlagen mehr. Die unbekannten Worte erschließt du dir einfach aus dem Kontext. Meines Erachtens macht das Lesen so erst Spaß!

Wie eignet man sich so viele Worte überhaupt an?

Jetzt weißt du, wie wir uns Sprache erschließen und kannst dir mit Sicherheit dein nächstes Ziel setzen. Aber weißt du auch schon, wie du dieses erreichen sollst? Wenn nicht, kommen hier unsere Top 10 der besten Vokabeltrainer ins Spiel! Mit diesen Anbietern kann man wenig falsch machen.

Darf es noch etwas mehr sein? In diesem Artikel stellen wir die besten sowie die beliebtesten Sprachkurse im Preisvergleich vor – auf einen Blick. Stundenlanges recherchieren und Angebote vergleichen ist also Schnee von gestern.

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Richtige Einordnung – Ein Wort der Vorsicht

Natürlich sind viele der häufigsten Wörter so etwas wie „und“. Man kann argumentieren, dass erst die Verben und Nomen zum richtigen Verständnis eines Satzes beitragen. Dem stimme ich zu. In diesem Beitrag geht es aber darum, das Prinzip zu verstehen, zielgerichtet die zu lernenden Wörter auszuwählen und möglichst schnell ein Verständnis von 90-95% zu erlangen. Natürlich kann dieses Prinzip analog auch nur für Adjektive, etc. angewendet werden.

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– Fazit –

Wenn es um das Lernen neuer Wörter geht, dann kommt es weniger darauf an, wie du lernst, sondern vielmehr, was du lernst. Verstehe mich nicht falsch, die Frage nach der richtigen Lernmethode ist elementar! Aber um möglichst schnell einen Stand zu erreichen, der es dir ermöglicht, in der Fremdsprache zu kommunizieren, hängt davon ab, dass du die richtigen Wörter (im Sinne von häufigsten) lernst!

It’s your turn…

Die Nachforschungen rund um diesen Blog haben mir gezeigt, dass es durchaus sinnvoll und interessant sein kann, sich eher ein wenig theoretisch statistisch einer Sprache zu nähern. Und auf die Frage „Wie viele Wörter muss ich lernen, um eine Sprache fließend zu sprechen?“ würde ich nun meiner Antwort „Wen interessiert es?“ ein „Mich interessiert es!“ hinterher schieben wollen.

Ich bleibe auf jeden Fall an diesem Thema dran und versuche, mehr über die häufigsten Wörter herauszufinden oder besser gesagt, Listen mit eben diesen Worten zu finden. Nun stellt sich die Frage, wo man diese Informationen für alle Sprachen findet? Und hier brauche ich deine Hilfe! Wenn du eine gute Ressource für egal welche Sprache hast, dann poste diese doch im Kommentar-Bereich. Vorab vielen Dank!


* Quellen: Nation, P & Waring, R. (1997). Vocabulary size, text coverage, and word lists. In Schmitt N, & McCarthy, M. (Eds). Vocabulary: Description, Acquisition, Pedagogy. New York: Cambridge University Press, p. 6-19. | Zechmeister, E.B., Chronis, A.M., Cull, W.L., D’Anna, C.A. & Healy, N.A. (1995). Growth of a functionally important lexicon. Journal of Reading Behavior 27(2), p. 201-212. | Goulden, R., Nation P, & Read J. (1990). How large can a receptive vocabulary be? Applied Linguistics, 11(4), p. 341-363.

65 Gedanken zu „Wie viele Wörter muss ich lernen, um eine Sprache fließend zu sprechen?“

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  6.  die talkREAL-Lerndokumentation hätte ich gerne.ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre recherschen!mit freundlichen GrüßenEugen Nisch  der lernt gerade auch bei babbel spa—nisch!!!

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  10. Sehr geehrter Herr Roth,

    eine Frage mit „Wen interessiert es?“ zu beantworten, zeugt von fehlender sozialer Kompetenz und weniger von hervorragender Rhetorik, wie Sie wohl zu glauben meinen.

    Ganz offensichtlich hat zumindest ein Mensch diese Frage interessiert, oder haben Sie den Fragesteller in Ihrer Arroganz übersehen?

    Dass die Frage gar nicht dumm oder unbedeutend ist, ist Ihnen dann wohl nach längerer Überlegung aufgefallen. Ob Sie allerdings erkannt haben, dass man auch nicht so bedeutende Fragen anständig beantwortet wage ich zu bezweifeln.

    Liegt es in Ihrer Natur eine Frage, deren Bedeutung Sie nicht gleich verstehen, mit einer Provokation zu beantworten? Die wichtigste und menschlichste Überlegung müsste doch eigentlich sein: Wie kann ich dem Fragesteller helfen?

    Wer glauben Sie eigentlich zu sein, oder haben Sie vergessen, dass Sie ohne Hilfe anderer Menschen zu Anfang Ihrer kümmerlichen Existenz gar nicht existieren würden?

    Dass Sie in diesem Beitrag öffentlich Ihre Antwort als „bewusst provokativ“ outen und sich dann doch mit der Frage gebührend auseinandersetzen mildert Ihr Verhalten ein wenig. Eine einleitende Entschuldigung gegenüber dem Fragesteller wäre allerdings wirklich angemessen gewesen.

    Ich möchte gar nicht wissen wie sehr Sie den Fragesteller, möglicherweise vor einem grossen Auditorium, blöd aussehen haben lassen. Machen Sie das öfters Herr Roth?
    Das ist keine Lappalie, Herr Roth und schon gar nicht als Leiter eines Vortrags der eine besondere Verantwortung hat.

    Nicht die Frage war blöd, sondern die Antwort!

    Sie haben gelernt zu schreiben, zu lesen und 1 und 1 zu addieren. Jetzt wird es Zeit zu lernen wie man sich menschlich verhält, und sich nicht nur im Glanz des eigenen Wissens zu sonnen. Ich wünsche Ihnen hierfür genügend Kraft im Leben.

    Überspitze Formulierung und Unterstellungen von meiner Seite aus bitte ich zu entschuldigen, der Sinn meiner Zeilen sollte jedoch klar geworden sein.

    Mit freundlichen Grüssen,
    Rossbach

    1. Hallo Herr Rossbach,

      vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback. Und ich möchte mich direkt entschuldigen, sollte ich jemandem mit der Formulierung auf die Füße getreten sein. Leider kann ich hier im Beitrag nur einen kurzen Ausschnitt aus dem Vortrag geben und meine tatsächliche Antwort umfasste seinerzeit natürlich weit mehr als die kurze Gegenfrage „Wen interessiert es?“ Ich hoffe, dass ich allein dadurch, dass ich dem Thema einen doch ausführlichen Beitrag gewidmet habe, zeigen konnte, wie interessant die Frage ist?!

      Dennoch ist es immer auch wichtig zu wissen, „wen“ es interessiert. Denn wie in dem eingehenden Beispiel versucht darzustellen, hängt es ganz stark von den persönlichen Zielen eines jeden Fragenden ab. Möchte man im Urlaub sein Essen in der Fremdsprache bestellen, kommt man durchaus mit einer geringen Anzahl an Worten aus. Möchte man aber beispielsweise auswandern, so ist ein größerer Wortschatz sinnvoll. Vor diesem Hintergrund bitte ich, die Frage weniger als Desinteresse, sondern vielmehr als aktives Nachfragen zu verstehen.

      Beste Grüße

      cR

      1. Jemandem
        Wird klein geschrieben.

        […] umfasste seinerzeit natürlich weit mehr als das die kurze Gegenfrage
        -das

        Ich hoffe, dass ich allein dadurch, das ich […]
        dass

        […] zeigen konnte, wie interessant die Frage ist?!
        Punkt, nicht ?!

        Dennoch ist es immer auch wichtig zu wissen, „wen“ es interessiert?
        Punkt, nicht ?

        […] sondern vielmehr als aktives Nachfragen, zu verstehen.

        Kommafehler

        Auweia …

    2. Kleine Anmerkung: Es handelt sich um das Paretoprinzip und nicht um das Pareto-Optimum. Das Pareto-Optimum ist ein Begriff aus der Ökonomie und beschreibt etwas anders.
      Trotzdem vielen Dank für Ihren interessanten Beiträge und machen Sie weiter so!

    3. Ich glaube, dass Sie die Frage „Wen interessiert es?“, etwas missverstanden haben. So wie ich das verstanden habe, war damit nicht gemeint: „wen juckts?“ – sondern: „wer fragt?“.

      Mit anderen Worten: Die Anzahl der notwendigen Worte hängt von der Person ab. Kleines Missverständnis ihrerseits.

  11. Guten Tag Herr Roth

    Ich habe das das Buch Langenscheidt Grundwortschatz English verwendet. Darin sind die Worte nach Relevanz in 1-2000 und 2000-4000 und nach Themen gegliedert. Zusätzlich ist jeweils ein Beispielsatz angegeben.

    http://ow.ly/rV3mI

    Grüsse

    Philipp Merz

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  15. „Learn like kids“ eine app zum Hebräisch lernen, nur mit bildern, gesprochenen worten und hebräischem Text dazu hat mir sehr geholfen einen einstieg in diese schwierig zu lernende sprache zu finden.
    Von den 5000 Wörtern bin ich allerdings noch etwas entfernt 😉

  16. Hallo,
    ich bin Adi, ich habe schon an einem Sprachkurs bis C1 deutsch als Fremdsprache teilgenommen, also bisher habe ich zwar kein Problem. die Sprache zu verstehen, aber es fällt mir noch einbisschen schwer flüssig zu sprechen oder über ein Thema zu argumentieren. Ich kenne schon viele Wortschätzeund auch noch Redemittel aber wenn ich mit dem Sprechen anfange , fällt mir bisschen schwer, das richtige Wort zu finden . Könnten Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie man vielleicht flüssig wie möglisch reden kann. Danke.

    1. Hallo Adi,
      das ist jetzt als Ferndiagnose nicht ganz so leicht. Im Grunde ist es eine Frage wie du gelernt hast?! Klassisches Vokabellisten Pauken oder auch manchmal Grammatiklernen kann zu solchen Sprachschwierigkeiten führen. Im Grunde empfehle ich dir natürlich das, was ich hier immer predige, nutze die transREAL Methode oder eine andere Vorgehensweise, in der du von Anfang an in der Fremdsprache denkst. Damit erzielen die meisten sehr viel bessere Ergebnisse, da dann dieses „aus dem Deutschen übersetzen wollen“ wegfällt (gegeben man ist deutscher Muttersprachler.) Ausserdem hat man gerade bei transREAL den Vorteil, immer im Kontext neue Wörter zu lernen. Das hilft dann, das richtige Wort zu finden. Finden ist hier auch das Stichwort. Versuche ein Wort 5-8 aktiv zu nutzen, dann ist es im aktiven Sprachschatz gespeichert. Ich hoffe, das hilft dir erst einmal weiter. Viele Grüße cR

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  19. Ich finde, dass das ebenfalls davon abhängt auf welchem Niveau
    sich etwas bewegt. Zum Beispiel Dr. House, damit man Dr. House einigermaßen in Englisch schauen kann, reicht es nicht nur aus 90
    bis 95% Prozent der gesprochenen Sprache zu verstehen. Wenn
    man 90% der gesprochenen Sprache versteht, sind das 10 von
    100 Wörtern. Erschwerend ist hier, dass Dr. House eher für
    fortgeschrittene ist und man den Zusammenhang schon
    nicht erfasst, wenn man ein Wort nicht kennt, weil bei
    90% Verständnis schon der nächste Satz beginnt,
    weil die Sätze bei Erklärungen üblicherweise
    ziemlich lang sind.

    Ich kenne 98% aller Wörter, wenn ich Dr. House schaue und
    ich habe das Gefühl, dass ich mich zumindest erst mit 99,5 %
    wohlfühle, soviel verstehe ich ebenfalls wenn ich Bücher von
    angesehenen Autoren lese. Auf einer Seite stehen da schon
    300 Wörter das wären bei 90% 30 Wörter. Erschwerend ist
    hier auch das es sich häufig um Fremdwörter handelt.

    Fazit:
    Bei allen Serien bis auf Dr. House pflege ich ein Verständnis, bei
    dem ich mich in der gesprochenen Sprache wohlfühle 99,5%,
    solange die Serie Rücksicht nimmt und auch für Fremdsprachler
    geeignet ist, sollte man an keine Grenzen stoßen. Gebildete
    Muttersprachler können auch anders, wenn die wollen,dass
    du sie nicht verstehst, verstehst du sie nicht.

    1. Hallo Hendrik,
      danke für dein Kommentar. Du hast absolut recht, es hängt natürlich immer stark vom Schwierigkeitsgrad der gesprochenen Sprache einer Serie ab. Dr.House ist da mit Sicherheit nicht als einfach einzustufen und wenn ich ehrlich bin, verstehe ich da im Deutschen auch keine 100%. Dort gibt es ja auch viele medizinische Fachbegriffe, plus Sarkasmus und Ironie. Das ist nicht leicht! VG cR

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  23. Guten Tag,
    ich bin durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen, da ich mich etwas darüber informieren wollte wie ich mein englisch etwas verbessern kann. Ich bin eine typische deutsche die englisch eigentlich nur in der Schule hatte. Hatte zwa immer gute Noten, aber das ist jetzt auch shcon 10 Jahre her seit meinem Abschluss 🙁 Jetzt wollt eich mein Englisch berufsbedingt (Arbeite auf dem Sozialamt mit Asylbewerbern / Flüchtlingen zusammen) gerne etwas auffrischen und erweitern, da diese Menschen ja leider wenn überhaupt nur englisch können. Ich bin seid einigen Tagen fleißig dabei Vokabeln zu lernen, jedoch nicht irgendwie nach einem wirklich Sytem sondern einfach was mir in den Sinn kommt und ich nicht auf Englisch weiß schreibe ich mir auf einen Zettel, dann wird der englische Begriff dazu gesucht und beides kommt in ein Buch aus dem ich dann immer wieder ein paar Vokabeln lerne. Das Problem bei mir ist nur, dass ich sonst keinen habe der mal mit mir englisch sprechen würde, also ich kenne z.B. keinen Muttersprachler oder sonstiges um das gelernte wirklich anwenden zu können. Na sich englisch zu sprechen fällt mir auch nicht schwer (also im urlaub oder sonst wenn es gebraucht wird). Ich weiß nur nich ob es alles auch wirklich richtig ist. Die Leute verstehen zwar was ich meine aber ob ich 100%tig richtig liege mir Satzbau usw weiß ich leider nicht. Vokablen habe ich jetzt innerhalb einer Woche etwas 100 Stück neben der Arbeit gelernt. Mein Mann fragt mich auch immer wieder ab und auch alle durcheiander oder fragt mal auf deutsch und mal auf englisch, abe rich habe dennoch angst viele wieder zu vergessen wenn ich sie eigentlich brauche und sie nur zu können wenn ich ssozusagen abgefragt werde.

    Zusätzlich lese ich noch Bücher und schaue mir z.B. Filme oder Seiren auf englisch an (Kingsman, Two and a half man usw). beim lesen bin ich jetzt mit Harry Potter angefangen, aber die ganzen Beschreibungen darin sind für mich schwer zu verstehen, ich denke da fehlen mir noch einige Vokobalen oder die gerlernten sind einfach noch nicht so tief verankert das ich sie direkt mit dem entsprechenden Wort in Verbindung bringe.

    Können Sie mir noch weitere Möglichkeiten geben oder Verbesserungsvorschläge?
    Möchte gerne nächstes Jahr im Frühling einen Urlaub in London machen und irgendwie halten mich immer alle für so intelligent das ich dann ales machen muss und bestellen und verstehen und und und…
    will es so gerne lernen damit ich mich nicht blamiere und allgemein z.B. auch mal ohne Probleme in den Urlaub oder sonst was kann ohne Probleme zu bekommen weil ich nicht weiß was jemand von mir möchte oder ich mich nicht mit jemandem halbwegs flüssig unerhalten kann.

    ich hoffe Sie können mir da irgendwie weiterhelfen oder mir Mut machen.

    MfG

    1. Hi Kristina,
      danke für deinen Beitrag. Wie genau kann ich dir helfen? Du suchst einen Tandem-Partner? Dann kann ich dir den Artikel von Gabriel empfehlen: http://sprachheld.de/5-wege-um-einen-sprach-tandem-partner-zu-finden/ und würde noch Meetup.com ergänzen. Lerne weniger Vokabeln, davon halte ich nichts. Der Ansatz mit dem Lesen ist da sicher der bessere. Siehe dazu auch der Artikel zu Extensive Reading. Ansonsten können wir gerne auch eine Coaching Session vereinbaren 🙂 Viele Grüße cR

  24. Hallo, da ich mir auch vorgenommen habe mein Englisch zu verbessern habe ich auch nach Büchern geschaut die nicht zu schwer sind und als ich im Urlaub in Istanbul war habe ich viele Bücher mit verschiedensten Themen von der Oxford University Press gefunden. Diese Bücher sind für Englisch lernende und haben verschiedene Levels. Es fängt mit “ Starter “ an, dazu benötigt man einen Wortschatz von 250, dann gehts weiter mit Level 1 mit 400
    Level 2 mit 700 und Level 3 mit 1000.
    Leider konnte ich diese Bücher in Deutschland nicht finden ( oder hab falsch gesucht ).
    Das gute ist das diese Bücher auch hör CD’s haben, so kann man auch die Aussprache und das Gehör mit trainieren. Hoffe konnte bishen helfen.

    MfG

  25. ich habe eine frage ,zwar wollte ich wissen dass ich von welcher quelle die
    aktiven Wörter herausfinden kann ?
    ich würde Ihnen für Ihre Antwort dankbar sein

  26. Pingback: Wie lange dauert es eine Fremdsprache zu lernen? | language/sprache/язык

  27. Pingback: Wie viele Wörter gibt es in der deutschen Sprache? « Deut(sch)lich – Deutsch lernen macht Spaß!

  28. Sehr geehrter Herr Roth

    Diese Website mit den Anzahl Wörtern die eine Sprache enthält, finde ich super. Nun hätte ich eine Frage an Sie: Könnten Sie mir bitte verraten aus welcher Publikation die Anzahl Wörter stammen von Prof. Alexander Argüelles (ca. in der Mitte der Seite). Er hat ja mehre Studien veröffentlicht. Gerne würde ich diesem Thema vertiefter nach gehen.

    Mit freundlichen Grüssen

    Martin Zwahlen

  29. Hallo Christian.
    Und danke für eine klare und eindeutige Erklärungen. Für mich hat lange Zeit eine Frage der Bedeutung von „fliessend sprechen“ gestanden. Ich habe Deutsch entweder in der Schule, noch an der Uni studiert. Und ich weiss genau jetzt, dass es wirklich komplizierte Sprache. Und die Frage z.b. ob „fliessende Sprache“ – ein tiefer und breiter Wortschatz ist, wenn du dich auf viele verschiedene Themen mit grammatischen Makeln unterhalten kannst, oder richtig und ohne Fehler.
    Ich habe immer die erste Variante gewählt. Aber trotzdem ist der Wortschatz am wichtigste für mich.
    In letzte Zeit habe ich zwei gute Wörterbücher gefunden – http://www.m-translate.de/ für Handy [bearbeitet durch Admin] für den Computer. Auch so erheblich war für mich, dass verschiedene Sprachen römischer Gruppe mit einander leicht vergleichen kann, um neue grammatische und wissenschaftliche Strukturen zu verstehen.

    HG

  30. Der Artikel ist sehr interessant! Ich lerne zur Zeit koreanisch, und habe zwecks Effizienz auch nach einer Liste der häufigsten Wörter gesucht. Bin dabei auf diese Seite gestoßen: http://www.projectory.de/koreanisch/vokabeln/index.html
    Da hat sich jemand die Mühe gemacht, 1000 koreanische Vokabeln zusammenzusuchen, mit denen man die Kommunikation im Alltag möglichst schnell meistert. Vielleicht hilft die Seite ja noch jemandem 🙂

  31. Pingback: Der 11-Punkte Plan zum effektiven Sprachenlernen

    1. Karla
      ich weiß ich antworte Jahre später und niemand wird diese Antwort vermutlich lesen aber ich muss in dieser Antwort meine unglaubliche Aggression loswerden die ich gerade für sie empfinde. Wie wäre es wenn sie ihren tonnenschweren stock aus dem Arsch ziehen und einfach akzeptieren das niemanden irgendwelche Rechtschreibfehler interessiert. Das deutsche Volk ist wirklich unfassbar was dieses Thema angeht. Außerdem haben sie sich ernsthaft die zeit genommen alle Rechtschreibfehler aufzuzählen und korriegieren? Aber was sie in ihrem privatleben machen geht mich wohl nichts an.
      Wie auch immer ich habe mich jetzt beruhigt und wünsche ihnen ein erfülltes Leben.

  32. Pingback: Gehirnjogging mit Sprachen | Weniger ist Mehrwert.

  33. Sehr geehrter Herr Roth,

    vielen Dank für Ihren Artikel! Er ist sehr unterhaltsam und wissenswert; zumindest für mich.

    Maximale Gesundheit.

    Mit freundlichen Grüßen
    Maulthias

  34. Max, bester Kommentar aller Zeiten! haha
    Ich dachte zuerst Karla wäre eine Verflossene des Autors. Ansonsten kann ich mir diese pedantische, nervige Art auch nicht erklären.

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