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Gewohnheiten und Routinen beim Sprachenlernen

Wie lernst du eine Sprache? Lernst du überhaupt? Oder hast du keine Zeit oder kein Talent? Bist du dir ganz sicher, dass das nicht nur Ausreden sind? Einerseits möchtest du die Sprache sprechen können und bewunderst jeden, der das schon geschafft hat. „Ja“, sagst du, „der hat ja auch Talent und arbeitet nicht so viel wie ich.“ Andererseits aber redest du dir diese „keine Zeit“-Geschichte so lange ein, bis du sie selbst glaubst. Wie wäre es aber, dir über Gewohnheiten und Routinen diese Zeit zu schaffen?

 

Gewohnheiten und Routinen – wie langweilig!

Angenommen, du lernst schon eine Sprache. Wie gehst du vor? Bist du eher der organisierte Typ, der einen Lernplan hat, der sich jeden Tag zur gleichen Zeit hinsetzt und am Montag schon weiß, welche Lerneinheiten er am Samstag abarbeiten wird? „Wie langweilig“, wirst du jetzt vielleicht antworten. Das ist es vielleicht auch, aber für viele Lerner funktioniert das sehr gut. So organisiert wie ein Schweizer Uhrwerk musst du aber gar nicht sein.

 

Der Mittelweg zwischen chaotisch und langweilig

Aber es gibt auch noch einen Mittelweg. Lerne regelmäßig, wecke deine Begeisterung und mache vor allem die ersten 30 Tage dein Lernen zur obersten Priorität! Achte also darauf, dass nichts, aber auch gar nichts dazwischenkommt und dich vom Lernen abhält! Dann klappt das mit dem Sprachenlernen sicher sehr gut.

 

Der Holzhammer

Manche Menschen brauchen eine Art Holzhammer zum Umdenken. Wenn das Sprachenlernen für ihr berufliches Weiterkommen wirklich wichtig geworden ist, dann ziehen sie es normalerweise auch durch. Aber was hat sich geändert? Die äußeren Umstände sind immer noch wie vorher, lediglich die Motivation – in diesem Falle ein Sprung auf der Karriereleiter oder eine Gehaltserhöhung – ist eine andere. Zuerst müssen sich diese Menschen zum Lernen zwingen. Sie wissen aber, dass ihnen keine andere Wahl bleibt, wenn sie ihre „Belohnung“, eben die Gehaltserhöhung oder den höheren Posten, haben wollen. Nach einer bestimmten Zeit aber wird das Lernen zur Gewohnheit und die Menschen lernen immer mehr aus freien Stücken.

 

Die Macht der Gewohnheit

Glücklicherweise braucht nicht jeder Mensch diese Holzhammer-Methode, um eine Sprache zu lernen. Allerdings gilt es immer, das Lernen als Gewohnheit zu installieren. Laut gängiger Meinung sollte man eine neue Gewohnheit mindestens 30 Tage am Stück durchführen – wohlgemerkt ohne Pause -, um daraus eine Routine zu erhalten. Bei manchen Menschen dauert es länger, bei manchen kürzer.

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Immer gilt jedoch: Der Prozess ist absolut notwendig, um eine Gewohnheit zu etablieren. Das Wichtigste: Wenn diese 30 Tage unterbrochen werden, aus welchem Grund auch immer, fängt die 30-Tage-Zeitspanne wieder von vorne an.

 

Nutze Triggerpunkte

„Jeden Tag lernen?“, wirst du jetzt vielleicht sagen, „das halte ich nie durch, schließlich arbeite ich und habe auch noch andere Verpflichtungen. Ich kann nicht jeden Tag zur gleichen Zeit lernen, das funktioniert bei mir nicht!“ Ich bin überzeugt, es funktioniert auch bei dir. Der erste Tipp ist also: Nutze Triggerpunkte. Was sind Triggerpunkte? Triggerpunkte sind in unserem Fall Lernauslöser. Beispiele sind: Immer wenn du dir eine Tasse Kaffee machst, liest du einen Absatz in deinem italienischen oder englischen Buch. Immer nach dem Frühstück schreibst du 10 Minuten lang einen Text in Spanisch oder Französisch. Immer auf dem Weg zur Arbeit hörst du im Auto französische oder italienische Podcasts. Rechne einmal zusammen: 10 Minuten pro Tag sind über eine Stunde in der Woche, über 4 Stunden im Monat, über 50 Stunden im Jahr.

 

Setze dir Erinnerungspunkte

Klappt das mit den Triggerpunkten nicht bei dir? Vergisst du dein Vorhaben immer wieder, und abends vor dem Zu-Bett-Gehen fällt dir ein, dass du eigentlich lernen wolltest? Verschiebst du dann immer alles auf den nächsten Tag, dann auf den übernächsten, dann auf den überübernächsten? Dann setze dir einfache Erinnerungspunkte. Entweder du schreibst dir eine Eintragung in deine tägliche To-Do-Liste oder auf deinen Kalender oder du stellst dir deinen Smartphone-Wecker auf die entsprechenden Uhrzeiten ein. Wenn der Wecker dann klingelt oder du die Erinnerungen liest, wird die Lerneinheit behandelt wie ein normaler wichtiger Termin.

 


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Baue das Lernen in dein tägliches Leben ein

Es hilft dir nicht weiter, wenn du dir vornimmst, täglich sehr viel zu schreiben, wenn du ständig mit dem Auto unterwegs bist. Viel besser ist es in diesem Fall, Hörbücher oder Podcasts zu hören und so die Zeit maximal auszunutzen. Wenn du zu Hause bist – beispielsweise am Wochenende -, kannst du immer noch Texte schreiben. Teile dir also dein Lernpensum danach ein, welche Mittel und welche Zeitfenster dir zur Verfügung stehen. Der schönste Internetkurs nützt dir nichts, wenn du dich in einer Gegend aufhältst, in der du keine schnelle Internetverbindung hast. Ein Gespräch mit deinem Tandempartner ist nicht möglich, wenn du beruflich so viel unterwegs bist, dass ihr euch einfach nicht auf einen Termin während der Woche einigen könnt. Passe also dein Lernen deinem Tagesablauf an.

 

Der Trick mit den Büroklammern

Beschäftige dich pro Tag fünf Mal mit deiner Lernsprache. Da reichen auch schon jeweils einige Minuten. Pinne nach dem Aufstehen fünf Büroklammern links an deinen Kalender (oder an ein Buch). Immer wenn du dich mit deiner Sprache beschäftigt hast, nimmst du eine Büroklammer und pinnst sie rechts oben an den Kalender. Das Ziel ist, jeden Abend alle Büroklammern von links nach rechts gebracht zu haben. Natürlich kannst du auch Klammern in ein kleines Glas oder in deinen Geldbeutel legen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

 

Installiere eine Morgenroutine

Eine Morgenroutine hilft dir, den Tag gut zu beginnen. Sicherlich hast du schon einige Routinen installiert: Frühstücken, Duschen, Zähneputzen, dich Anziehen. Füge diesen Routinen, die dir schon längst in Fleisch und Blut übergegangen sind, doch eine neue hinzu: das Lernen. Du kannst anstatt der Zeitung auch fremdsprachige Blogs lesen oder täglich einen Artikel aus einer italienischen, englischen oder spanischen Tageszeitung. Du kannst auch täglich drei Sätze nach der transREAL-Methode übersetzen. Ein Sprachkalender ist ebenfalls eine gute Idee – für jeden Tag ein Blatt hast du sicherlich Zeit! Hier findest du einen Artikel mit den Vorteilen zu Sprachkalendern. Für deine lokale Zeitung bleibt dann sicherlich noch genug Zeit! Und vergiss nicht, eine Büroklammer zu versetzen!

Falls dir die Morgenroutine nicht zusagt – eine Abendroutine funktioniert gleichermaßen.

 

Es gibt keine Abkürzung

Du wirst merken, dass sich nach einiger Zeit die Erfolge einstellen werden. Dann wird es dir immer leichter fallen, dich zum Lernen zu motivieren, und irgendwann brauchst du nicht einmal mehr die Erinnerungen oder die Büroklammern! Ohne den Lernweg gibt es aber keinen Erfolg, es gibt leider keine Abkürzung. Der Volksmund sagt: „Von nichts kommt nichts“ und so ist es auch. Du musst dich schon mit der Sprache beschäftigen, wenn du Erfolge sehen willst.

 

Lerne so angenehm wie möglich

Allerdings spricht nichts dagegen, dass du dir das Lernen so angenehm wie möglich machst! Dabei hilft es dir, wenn du deinen Lerntyp kennst. Je nach Lerntyp kannst du dir nämlich die Lernformen herauspicken, die besonders gut für dich geeignet sind und dir den maximalen Nutzen bringen. Wenn du deinen Lerntyp nicht kennst, empfehlen wir dir unseren Lerntyp-Test. Wenn du dich darüber informieren möchtest, dann schau auf unserer Internetseite vorbei!

 

Was du jetzt tun solltest

Entscheide heute noch, welche Gewohnheit beim Sprachenlernen du dir aneignen möchtest und schreibe dir die erforderlichen Schritte auf. Was musst du dafür tun? Wann führst du die Gewohnheit täglich aus? Welche Mittel brauchst du dazu? Brauchst du eine Lerntyp- oder Sprachlernberatung?

Setze die Schritte deiner Liste um – und freue dich an deinen Erfolgen! Wir freuen uns sehr, wenn du deine nächsten Schritte bei uns in den Kommentaren postest! Also, worauf wartest du noch?

 

Bildnachweis: © chris – Fotolia.com

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