Welche Auswirkungen hat Musik auf das Lernen im Allgemeinen? Und eignet sich Musik zum Lernen einer Fremdsprache? Diese zwei Fragen werde ich in einer zweiteiligen Mini-Blogserie genauer betrachten. Der vorliegende Artikel befasst sich dabei mit der ersten Frage und klärt, was Mozart und Bach eigentlich mit effizientem Lernen zu tun haben?!
Schaut man sich im Netz um, so vermischen sich häufig zwei Fragen rund um den Effekt von Musik auf das (Sprachen-) Lernen. Meines Erachtens muss man unterscheiden, ob man Musik zum aktiven Lernen nutzen will, sagen wir beispielsweise den Liedtext deines Lieblings-Songs oder ob ich Musik im Hintergrund laufen lasse, während ich mich dem Lernen von Mathe oder Chemie widme.
Multitasking – Wann ist es sinnvoll, wann Stress?
In diesem Zusammenhang komme ich nicht an dem Wort „Multitasking“ vorbei, das im Grunde eher negative Auswirkungen auf die Konzentration hat und so das Lernen behindert. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen. Forscher der Universität Michigan haben herausgefunden, dass wir beim gleichzeitigen Bearbeiten zweier Aufgaben durchschnittlich doppelt so lange Zeit benötigen als wenn wir sie nacheinander angegangen wären.
Und die Beantwortung der Frage warum dem so ist, hat einmal mehr mit der Funktionsweise unseres Gehirns zu tun. Denn wir können nur einer Tätigkeit unsere volle Aufmerksamkeit widmen. Schauen wir beispielsweise Fernsehen, wenn wir eine E-Mail beantworten, dann muss unser Gehirn zwischen diesen beiden Aufgaben hin und her springen. Dieses Switchen zwischen den Aufgaben erzeugt sogenannte „Zeitlöcher“ und bewirkt, dass die Qualität von beiden Aktionen automatisch nachlässt. Möchte man das gleiche Niveau erreichen, muss man also beim Multitasking wesentlich mehr Zeit investieren. Darüber hinaus ist dies für unser Gehirn im wahrsten Sinne des Wortes stressig und so werden auch die entsprechenden Stresshormone ausgeschüttet und diese sind für das Merken und Lernen besonders nachteilig.
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tR-Tipp! Wer sich weitergehend für die Frage „Was geschieht, wenn wir Musik hören?“ interessiert, der findet hier einen weiteren interessanten Beitrag.
Allerdings gibt es auch durchaus positive Effekte, ein sogenanntes positives Multitasking. Dabei ist es wichtig, dass man sich nur einer Aufgabe direkt widmet und im Hintergrund Dinge ablaufen, die wir nur unterbewusst wahrnehmen. So zeigen Forschungsergebnisse, dass insbesondere klassische Musik das Lernen befördern kann. Dabei kommt es auf das Tempo der Musik an. Optimal sind 60 Grundschläge pro Minute, wie wir sie bei Mozart oder Bach finden.
Gehirn – Der Effekt der Musik
Doch warum ist gerade diese Musik vorteilhaft? Eine Antwort liefern die Bilder aus dem Magnetresonanztomographen (kurz MRT). Sie zeigen, dass die rechte Gehirnhälfte durch die Musik angeregt wird. Das Lernen, sei es Erdkunde oder Biologie, etc., findet hingegen in der linken Hirnhälfte statt. Durch die Aktivität des gesamten Gehirns, so zeigen Versuche, werden die Informationen besser verarbeitet und die Merkfähigkeit wird gesteigert!
LernTYP – Sollte ein jeder Musik im Hintergrund abspielen?
Diese Frage möchte ich im Hinblick auf den individuellen LernTYP beantworten. Einige Quellen sagen, dass insbesondere auditive Lerner von der Hintergrundmusik profitieren würden. Dem würde ich widersprechen wollen, insbesondere wenn es sich um eine Single-Ausprägung handelt. Häufig werden dann alle anderen Nebengeräusche als Ablenkung empfunden und behindern den Lernprozess. Andere auditive Lerner (mit multiplen Präferenzen) berichten, dass sie Hintergrundmusik als positiv empfinden, wenn sie über abweichende Sinneskanäle lernen.
Besonders profitieren werden die kinästhetisch veranlagten Lerner, da durch die klassische Musik speziell emotionale Regionen des Gehirns angesprochen werden. So wird das „Fühlen“ für den Kinästheten verstärkt, der gerne alle Sinne zum optimalen Lernen nutzt.
Musikrichtung – Was eignet sich besonders?
Die Klassische Musik mit den optimalen 60 Grundschlägen pro Minute habe ich bereits angesprochen. Natürlich eignet sich auch jede andere Musikrichtung, die diese Struktur aufweist. Es sollte allerdings immer instrumentale Musik sein, da gesungene Texte schon wieder Teile unserer Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
It’s your turn…
Dies war nun der erste Teil der kleinen Blog-Serie rund ums Lernen mit Musik. Im kommenden Beitrag schauen wir uns dann genauer an, wie du einzelne Lieder gezielt nutzen kannst, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Interessieren würden mich deine Erfahrungen mit Musik. Lässt du sie beim Lernen im Hintergrund laufen oder empfindest du das als störend?
Bildnachweis: © Depositphotos.com/redshinestudio
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Großartiger Artikel
Schöne Grüße
Danke! 🙂 cR