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Was ist wichtiger, um Lernerfolge zu erzielen – Intelligenz oder Interesse? Oder beides? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Interesse und Lernen Hand in Hand gehen. Wie du dir diese Erkenntnis beim Sprachenlernen zu nutze machen kannst, erfährst du hier!
Hohe Intelligenz oder hohes Interesse – was hilft mehr?
Forschende des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften, kurz GESIS, sind in einer aktuellen Studie folgender Frage auf den Grund gegangen: Wer lernt besser, Schüler mit besonders hoher Intelligenz oder Schüler, die besonders an einem Thema interessiert sind? Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden die Lernprozesse von etwa 4.500 Lernenden in ganz Deutschland einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler waren dabei im Durchschnitt 13-16 Jahre alt.
Getestet wurden Kompetenzen im Bereich Mathematik sowie die Lesefähigkeit der Teilnehmenden – was auch im Bereich des Sprachenlernens besonders interessant ist. Und die Ergebnisse überraschen!
Interessante Inhalte sind der Schlüssel zum Erfolg
Es steht außer Frage, dass ein höherer Intelligenzquotient beim Lernen hilft und nachhaltige Lernerfolge fördert. Doch die Studie zeigt deutlich; auch Interesse und Lernen stehen in direktem Zusammenhang miteinander. Intelligenteren Schülerinnen und Schülern fiele es hauptsächlich leichter, sich für ein Thema zu interessieren, da ein Grundverständnis meist einfacher gegeben ist.
Und genau deshalb ist es wichtig, ein generelles Interesse auch bei weniger intelligenten Schülerinnen und Schülern am Lernstoff zu wecken – denn dann macht Lernen nicht nur mehr Spaß, auch das Verständnis wird letztendlich leichter fallen.
Der Hauptautor der Studie, Clemens Lechner von GESIS, sagt deutlich: „Umgekehrt kann zwar ein hohes Interesse eine niedrige Intelligenz nicht ganz ausgleichen, aber auch weniger intelligente Schüler erzielen bessere Lernerfolge, wenn es gelingt, ihr Interesse zu wecken“. Intelligenz lässt sich zwar nicht beeinflussen, Interesse aber sehr wohl – und das kann man auch aufs Sprachenlernen im Erwachsenenalter übertragen.
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Interesse und Lernen verbinden – aber wie?
Es gibt einige Punkte, die das Interesse am Sprachenlernen wecken und dauerhaft erhalten können. Darunter fallen Gamification- und Motivationsaspekte im gewählten Sprachkurs. Duolingo wirbt mit seinem Maskottchen und den Ranglisten, bei Mondly kann man sich mit Freunden vernetzen und messen. Busuu bietet den Austausch mit anderen Lernenden und Muttersprachlern an, Gymglish verpackt ihre Lektionen als Geschichte mit täglichen Kapiteln.
Allen voran gehen aber interessante Inhalte – und auch dafür gibt es Abhilfe. Viele Sprachkurse gliedern ihre Inhalte nach Themenfeldern, bei Mondly kann man beispielsweise frei durch den Lernpfad springen. Andere Anbieter geben die Möglichkeit, mit eigenen Inhalten zu Lernen: Die offenenen Decks der Polyglot-Akademie laden ein, eigene Vokabeln zu erstellen. Bei LingQ kann man sogar komplette Lektionen importieren und im Format des Kurses nutzen und bearbeiten. Denn: Ein Sprachkurs kann noch so gut sein, wenn er mangels fehlendem Interesse nicht genutzt wird, bringt er leider wenig.
Fazit – Eine hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht wettmachen
Auch das ist ein direktes Zitat von Lechner und fasst wunderbar zusammen, warum Interesse am Sprachenlernen so wichtig ist. Wer keinen Spaß an einem Prozess hat und nicht verpflichtet ist, diesen auszuführen, der wird es früher oder später aufgeben. Deshalb sind interessante Inhalte beim Lernen das A und O – man sollte sich seinen Sprachkurs also sorgfältig auswählen. Die Top 10 findest du hier!
Zudem lassen sich gerade über die persönlichen Interessen Aspekte des Sprachenlernens wunderbar in den Alltag einbauen und ganz nebenbei nutzen – für einen ganz natürlichen Lerneffekt! Ob aktives oder passives Lernen, alles ist mit ein wenig Kreativität möglich. Mehr dazu in diesem Artikel.