Inhaltsübersicht:
Seite 01: Kurzfazit – Was wurde getestet – Umfang & Features
>> Seite 02: Benutzerfreundlichkeit – Didaktisches Konzept
Seite 03: Zielgruppe – Preis/Leistung – Alternativen – Fazit
Benutzerfreundlichkeit: Wie einfach ist der Langenscheidt Language Coach zu nutzen?
Eine übersichtliche Benutzeroberfläche und einfaches Navigieren sorgen für eine gute Nutzererfahrung und erleichtern den Lernprozess. Kann sich der Langenscheidt Coach im Test beweisen?
Einfacher Start und simples Design
Nach der ersten Anmeldung beim Langenscheidt Language Coach geht es direkt los: Man wählt Ausgangssprache, Lernsprache und Niveau aus und kann dann sofort mit dem Kurs beginnen. Dabei wird man Schritt für Schritt durch den Anmelde- und Einrichtungsprozess geführt. Das Design ist hell und freundlich und spricht mich persönlich an.

Ist das erledigt, findet man sich direkt im Auswahlmenü der Lektionen wieder. Dabei kann man nach unten scrollen und einige weitere dieser Kategorien finden. Aktuell sind die Lektionen rund um eine grammatikalische Struktur aufgebaut – es gibt dann jeweils eine oder mehrere Einheiten zu dieser, erkennbar an der Zahl, die sich im Stern befindet.

Das ist etwas seltsam in unseren Augen, vor allem für Privatkunden. Denn in Grammatik-Kategorien lernt man heutzutage maximal noch in der Schule, doch auch das ist zunehmend überholt. Und man kann eine Sprache auch problemlos beherrschen, ohne die Namen der Grammatikstrukturen zu kennen. Hier könnte man den Kurs in unseren Augen ganz klar anders strukturieren. Das ist auch einer der Gründe, warum wir den Langenscheidt Coach vor allem als Begleitprogramm für VHS-Kunden und Schüler einordnen würden. Wie so oft – moderne Technik, aber leider noch eine eher altbackene Umsetzung.
Um eine Übungseinheit zu starten, muss man eines der Felder auswählen und oben auf „Weiter“ klicken. Nun gibt es erneut einen Auswahlbildschirm: Hier kann man angeben, wie sicher man sich mit der thematisierten Grammatik fühlt und in welchem Szenario man diese üben möchte. Ersteres hat dabei nach unseren Erfahrungen keinen Einfluss auf die Aufgaben, daher ist uns nicht ganz klar, was dieses Feature bringt. Für Szenarien gibt es standardmäßig jeweils fünf vorgeschlagene Optionen:
- Beim Bäcker bestellen
- Im Hotel einchecken
- Auf ein Date gehen
- Treffen mit Freunden
- Einkaufen auf dem Wochenmarkt

Diese Möglichkeit ist jedoch nicht so repetitiv, wie sie auf den ersten Blick vielleicht scheint: Denn man kann auch ganz einfach ein beliebiges eigenes Thema eingeben, das von der KI in ein entsprechendes Szenario verwandelt wird. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Egal, ob mit einer alten Freundin in der Strandbar, mit der Familie beim Brettspiele-Abend oder bei einem Besuch im Krankenhaus. Dank der künstlichen Intelligenz, die als Basis für die Lektionen dient, ist all das möglich. Während unseres Tests hat dies auch gut funktioniert – alle Übungen und Dialoge waren an das Thema angepasst, es gab zum Teil sogar KI-generierte Bilder dazu.
Ein gutes Feature ist zudem, dass man auf bestimmte Wörter klicken kann, die man auf dem gewählten Lernniveau eventuell noch nicht weiß. Diese sind breit gedruckt und bieten beim Klick eine Erklärung in der Lernsprache und einen Beispielsatz, keine direkte Übersetzung. Das ist didaktisch sehr sinnvoll. Was weniger sinnvoll ist in unseren Augen: Diese Funktion wird nirgends erklärt oder erwähnt, generell gibt es leider kein Tutorial oder richtiges Onboarding. Daher haben wir dieses Feature erst nach einigen Tagen während unseres Tests entdeckt – das geht noch besser, Langenscheidt!

Zudem wäre es super, wenn man auf jedes beliebige Wort klicken und entsprechende Informationen dazu erhalten könnte. Denn die potenziell unbekannten Wörter werden von der KI errechnet und sind damit keinesfalls an den Nutzer oder die vorherig abgeschlossenen Lektionen angepasst. Hier könnte man mehr Flexibilität bieten und damit den Lerneffekt weiter ausbauen. Generell jedoch ein netter Zusatz!
Eine weitere Funktion, die der Langenscheidt Language Coach bietet, ist eine Statistik über den eigenen Lernerfolg. Damit kann man die eigene Genauigkeit, Themenfokus und Lerntage überblicken – das ganze sieht folgendermaßen aus.

Das zeigt einem die eigenen Fortschritte und hilft so dabei, Routine zu schaffen und die Nutzung des Language Coaches in den eigenen Alltag einzubauen. Zudem sieht man auf diesem Bild einige weitere Anreize dafür, was thematisch alles möglich ist. Man kann eine Vielzahl an Situationen durchspielen und üben.
Zwischenfazit: Benutzerfreundlichkeit beim Langenscheidt Language Coach
Die Website ist recht übersichtlich, das Design hell und freundlich. Besonders gut gefällt uns, wie frei die Nutzung der künstlichen Intelligenz ist: Hier wird Lernenden viel Spielraum geboten, um den Langenscheidt Coach möglichst für persönlich relevante Themen nutzen zu können. Super! Auch die Vokabelfelder beim Klicken auf breit gedruckte Worte sowie die Statistik zur Übersicht sind gut.
Allerdings gibt es auch an ein paar Stellen noch Luft nach oben: Man merkt beispielsweise, dass einige der Features nicht ganz zu Ende gedacht wurden. So wäre es beispielsweise schön, wenn man alle Wörter anklicken könnte, denn die Erklärungen dazu sind ja ohnehin KI-generiert. Auch ein kurzes Tutorial wäre super, gern auch in Pop-Up Format, um von Beginn an alle Funktionen der App optimal nutzen zu können. Die Statistik könnte man ebenfalls erweitern, beispielsweise präsenter in den Lernprozess einbinden und somit in ein Motivationselement umwandeln.

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Die Benutzeroberfläche ist keinesfalls schlecht – aber im vergleich zu anderen Anbietern wie bspw. Langotalk geht hier einfach noch mehr. Jedoch ist der Langenscheidt Language Coach auch vergleichsweise neu und es sollen in naher Zukunft noch einige Updates und Optimierungen kommen. Allerdings bewerten wir immer nur auf dem aktuellen Stand und nicht auf zukünftigen Versprechungen.
Didaktisches Konzept: Wie erfolgreich lerne ich mit dem Langenscheidt Language Coach?
Benutzerfreundlichkeit ist schön und gut – aber das eigentliche Herzstück des Kurses ist natürlich die inhaltliche Umsetzung. Wie sieht das Ganze beim Langenscheidt Coach im Test aus?
Ein Lernprozess von A bis Z
Hat man sich schließlich für eine Einheit und ein Thema entschieden, erstellt die KI in unter einer Minute die passende Lektion. Dabei gibt es einige Aufgabentypen, die sich in jeder Lektion finden lassen, und verschiedene Aspekte des Lernens abdecken. Hier folgen einige Beispiele, die den Lernprozess den Langenscheidt Language Coaches verdeutlichen.
Jede Lektion beginnt stets mit einem Dialog, der eine Einleitung ins Thema bieten soll und auf die eigenen Lesefähigkeiten abzielen. Dabei handelt es sich um eine Konversation, wie sie auch im Alltag einfach stattfinden könnte.

Darauf folgt ein weiterer Dialog, der allerdings dieses Mal interaktiv ist. Die gelben Nachrichten sind der Gesprächspartner, die Rolle der blauen Nachrichten stellt man selbst dar. Es gibt dabei jeweils drei Optionen zur Auswahl, nur eine ist richtig. Die falschen Antworten sind dabei teils generell grammatikalisch nicht korrekt, teilweise sind es auch sinnvolle Sätze, die jedoch nicht auf die gestellte Frage passen. Hier muss man also zweierlei mitdenken – das ist super.

Ähnlich gibt es auch ein weiteres Aufgabenformat, bei dem man in einen Lückensatz die korrekte grammatikalische Form einsetzt. Auch hierbei gibt es mehrere Auswahlmöglichkeiten – frei tippen oder das gesuchte Wort erraten muss man entsprechend nicht.

Daran angelehnt ist auch die nächste Art der Übungen: Lückentexte. Dabei bekommt man einen kurzen Text, bestehend aus wenigen Sätzen, in denen jeweils eine oder mehrere Verbformen fehlen. Dazu gibt es jeweils fertige Verbformen, die natürlich grammatikalisch sinnvoll, aber auch inhaltlich in die freien Felder passen müssen. So sieht das ganze aus:

Auch das Hörverstehen wird nicht komplett vernachlässigt: In nahezu jeder Einheit gibt es auch ein oder zwei Übungen, bei denen man eine Audiodatei vorgelegt bekommt. Nun gilt es, den gesprochenen Satz aus ungeordneten Bausteinen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das ist schon sehr einfach – besonders für das B1 Niveau, auf dem ich hier gerade übe.
Viel sinnvoller wäre es in meinen Augen, wenn man den gesprochenen Satz frei verschriftlichen – sprich, eintippen – müsste, ohne die fertigen Bausteine. Denn so kann man diese auch einfach nach reiner Logik ordnen, ohne die Audiodatei jemals gehört haben zu müssen. So kann man sich effektiv vor dem Hörverstehen drücken, und es ist auch schlichtweg etwas anspruchslos. Das geht besser!

Und nun geht es bereits an den Endspurt: Jede Lektion endet mit einem weiteren interaktiven Dialog, diesmal jedoch wieder in anderer Form. Denn dabei dreht sich alles um die eigene Aussprache! Man nimmt erneut die Rolle der blauen Sprechblasen ein und spricht den geschriebenen Satz ins Mikrofon des Gerätes ein.

Die KI analysiert die Aussprache und gibt Feedback in Form von farblich markierten Buchstaben und der Genauigkeit der Aussprache in Prozent. Wer weniger als 80% Akkurazität erreicht, muss den Satz erneut einsprechen.
So uns so ähnlich sieht eine Lektion aus – in einigen Minuten lässt sich eine dieser Einheiten bearbeiten. Man kann anschließend entweder zur nächsten Lektion springen, oder die gleiche Grammatik-Struktur mit einem anderen Thema erneut bearbeiten.
KI und Grammatik – eine seltene Kombination
Nicht nur der Aufbau des Kurses, sondern auch die Übungen an sich legen ganz klar einen Fokus aufs Grammatiklernen. Dabei werden die Lektionen stets „frisch“ von der KI erstellt – es gibt also keinen festen Lehrplan und es können, auch bei gleicher Themeneingabe, jedes Mal unterschiedliche Aufgaben und Inhalte generiert werden.
Aktuell findet man immer mehr Sprachkurse und Angebote, die künstliche Intelligenz integrieren oder sogar gänzlich darauf basieren. Jedoch ist hier die Tendenz vor allem in Richtung Sprachtutoren und virtuellen KI-Lehrkräften – es ist eher ungewöhnlich, dass man mit KI ein Ergänzungsprogramm zum Grammatiklernen erstellt.
Diese Feststellung ist erst einmal neutral, macht sich jedoch in der Umsetzung bemerkbar. Denn was grundsätzlich ein spannender Ansatz ist, wurde hier (noch) nicht richtig zu Ende gedacht. Und sind während des Testens einige Punkte aufgefallen, die sich recht leicht optimieren ließen.

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Beispielsweise ist es super, dass bestimmte Wörter auf der Fremdsprache beim darauf klicken erklärt werden – die Auswahl dieser ist aber eher willkürlich. Besonders, da der Langenscheidt Language Coach ein Begleitprogramm ist, wäre es hier sinnvoll, wenn man für alle Vokabeln eine Erklärung bieten könnte. Durch die KI-Basis sollte dies ganz einfach umsetzbar sein.
Auch mit den Aufgabenformaten lässt sich in unseren Augen noch mehr spielen. So sind die Übungen zum Hörverstehen etwas anspruchslos, da man die Satzbausteine alle bereits unten findet. Hier könnte man beispielsweise selbst tippen müssen, um die Schwierigkeit anzuheben. Auch etwa das Beschreiben von Bildern oder die freie Satzbildung ist ein Format, das KI möglich macht.
Zwischenfazit: Didaktik beim Langenscheidt Language Coach
Zusammenfassend kurz und knapp: Der Langenscheidt Language Coach eignet sich didaktisch gut, um bereits erlernte Grammatikstrukturen anhand verschiedener, frei wählbarer Themen zu üben. Viel neues Lernen wird man hier nicht, zumindest nicht gezielt, denn es gibt keine aktive Vermittlung von Inhalten. Aber für Privatpersonen, die eine Sprache womöglich nicht mit klassischen Methoden wie in der Schule lernen, ergibt die Struktur des Kurses leider wenig Sinn – hier könnte man noch einiges aus der künstlichen Intelligenz rausholen, etwa so wie Langotalk oder Aimigo es tun.
Die Aufgabenformate sind eine gute Mischung aus Übungen, die verschiedene Sinne ansprechen. Auch technisch gibt es nichts auszusetzen – dennoch spürt man auch ganz klar, dass es noch viel Potenzial und Luft nach oben gibt. Besonders im Vergleich zu anderen KI-Sprachkursen und virtuellen Tutoren. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt, denn Updates und Erweiterungen seitens Langenscheidt sind bereits in Arbeit!