Haben Sie schon einmal bei verschiedenen Sprachkursanbietern die Werbeplakate gesehen, die Ihnen versprechen, dass Sie ohne Mühe und in kürzester Zeit eine Sprache lernen können? Sicherlich haben Sie schon von „Lernen im Schlaf“ gehört oder von den Versprechungen „20.000 Wörter in 10 Tagen“. Leider kann ich Ihnen jetzt schon sagen, dass diese Versprechen genauso haltlos sind wie die Versprechungen, in 10 Tagen 15 Kilogramm abzunehmen oder in 2 Monaten 50.000 Euro zu verdienen…
Wie lange dauert es dann aber tatsächlich, eine Sprache zu lernen?
Dafür muss man erst einmal definieren, was das Ziel ist und was „schnell eine Sprache sprechen“ für Sie bedeutet. Möchten Sie eine Sprache fließend sprechen oder genügt es Ihnen, wenn Sie im Urlaub einigermaßen zurechtkommen? Reicht Ihnen das Gespräch mit Muttersprachlern über das Wetter, das nächste Fußballspiel oder den Kinofilm, den Sie gesehen haben? Oder möchten Sie über Nuklearmedizin, Architekturstile oder juristische Themen diskutieren?
Unschwer zu erraten ist: Je ambitionierter Ihr Ziel ist, desto länger dauert es.
Das ist allerdings nicht der einzige Faktor, der eine Rolle spielt.
1) Wie weit von Ihrer Muttersprache ist die Sprache, die Sie lernen wollen, entfernt?
Als Anhaltspunkt lässt sich sagen, dass das Erlernen einer Sprache umso länger dauert, je weiter die Sprache von Ihrer Muttersprache entfernt ist. Also werden Sie als deutscher Muttersprachler relativ leicht Holländisch lernen können und als Italiener werden Sie sich mit dem Spanischen oder Portugiesischen nicht allzu schwer tun. Natürlich sieht es mit Finnisch oder Chinesisch ganz anders aus.
2) Wie schwer ist die Sprache, die Sie lernen wollen?
Allerdings gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt. Sprachen werden als schwer und leicht eingestuft. Für deutsche Muttersprachler sind verhältnismäßig leichte Sprachen: Spanisch, Italienisch oder Englisch, Sprachen mittlerer Schwierigkeit sind Russisch, Hebräisch, Persisch oder Indonesisch und Sprachen, die für uns Deutsche richtig schwer zu lernen sind, sind Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Vietnamesisch oder auch Koreanisch.
Natürlich sieht diese Liste für einen Japaner, Norweger oder Russen ganz anders aus.
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3) Wie viel Talent haben Sie?
Talent? Wieso ist Talent auf einmal wichtig? Heißt es nicht immer, Talent spielt eine untergeordnete Rolle? Das ist schon richtig – grundsätzlich kann jeder eine Sprache lernen. Aber dennoch fällt es manchen Menschen leichter und manchen schwerer – genauso wie es Menschen gibt, die großartig Autos reparieren, Smartphones bedienen oder physikalische Experimente verstehen können. Manche verstehen Mathematik sofort und sozusagen im Vorbeigehen, andere brauchen etwas länger dafür. Nicht anders ist es bei den Sprachen.
Dabei ist wichtig zu verstehen, dass der eigene Lerntyp sehr viel darüber aussagt, wie man am schnellsten lernt. Ich kann Ihnen eine fundierte Lerntypen-Analyse nur ans Herz legen. Sie werden sehen, dass Ihnen das Sprachenlernen viel leichter von der Hand geht. Hier finden Sie einen Kurs, der sich der Lerntypen-Analyse im Bereich Sprachen widmet.
4) Sind Sie 20 oder 70 Jahre alt?
Angeblich lernen jüngere Menschen wesentlich schneller – nicht umsonst wird ständig die Ausrede verwendet: „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen.“. Aber ist es nicht eher so, dass junge Menschen anders lernen als ältere? Je älter Sie sind, desto eher sind Sie es gewohnt, sich zu konzentrieren. Sie können auf jahrzehntelange Lebens- und Lernerfahrung zurückgreifen und verfügen normalerweise über mehr Disziplin und Motivation. Das macht das vermeintlich agilere Gehirn und das schnellere Lernen von jüngeren Menschen doch zehnmal wieder wett, oder?
5) Wie viel Zeit investieren Sie in das Lernen?
Damit sind wir wieder am Anfang des Artikels: Sie müssen Zeit in das Lernen investieren. Das bedeutet, dass Sie sich mit der Sprache, die Sie lernen wollen, auch beschäftigen müssen – nur das Lehrbuch auf den Nachttisch legen oder die Podcasts auf das Smartphone aufspielen hilft leider nicht weiter.
Sie müssen diese Zeit aber nicht aktiv lernend am Schreibtisch verbringen – hören Sie viel passiv bei Alltagstätigkeiten, im Auto, beim Sport. Suchen Sie sich Freunde, die Ihre Lernsprache sprechen und führen Sie interessante Unterhaltungen mit ihnen. Auch für Ihr Hobby gibt es sicherlich Material in Ihrer Lernsprache: Zeitschriften, Bücher, Hörbücher, Blogs. Häufig können Sie sogar gleichzeitig hören und lesen – nämlich dann, wenn Sie gleichzeitig eine Hör- und Lesefassung zur Verfügung haben. Dann können Sie die Materialien sogar für die transREAL-Methode verwenden.
6) Welche Materialien verwenden Sie?
Lernen Sie mit Materialien, die Ihnen liegen? Nutzen Sie Methoden, die perfekt auf Sie zugeschnitten sind? Ein Beispiel: Wenn Sie ein auditiver Typ sind, also über das Gehör aufnehmen, dann sollten Sie eher Hörbücher hören, als sich durch die literarischen Klassiker mit 800 Seiten zu quälen. Verwenden Sie also Materialien, mit denen Sie gerne arbeiten.
Glücklicherweise kann auch hier der eigene Lerntyp als Leuchtturm dienen. Nach dem Test erhalten Sie eine ausführliche Auswertung mit vielen Produktempfehlungen, die für Sie optimal sind. Sie werden merken, dass die Angebote, die Ihrem persönlichen Lerntyp entsprechen, Ihnen auch wesentlich mehr Spaß machen.
Apropos Materialien, dies betrifft nicht nur die klassischen Lernmaterialien, sondern auch die Stifte, das Papier und die technischen Geräte. Wenn Sie nämlich nicht gerne mit den Stiften auf dem Papier schreiben oder nicht gerne Ihr Tablet benutzen, werden Sie immer wieder Lerneinheiten ausfallen lassen. Es ist offensichtlich, dass Sie das nicht weiterbringt.
7) Wie ist Ihre Einstellung zum Lernen?
Wie motiviert sind Sie? Warum lernen Sie? Lernen Sie eigenmotiviert oder nur, weil es von Ihnen verlangt wird? Sehen Sie Ihren Lerneinheiten mit Freude und positiver Einstellung entgegen oder betrachten Sie sie als notwendiges Übel, nach dem Motto „Ohne geht es eben nicht!“? Falls Sie mit diesem Punkt Probleme haben, dann arbeiten Sie daran. Auf unserem Blog und in unserem Coaching finden Sie dazu immer wieder Tipps und Motivationshilfen.
Was sollen Sie jetzt tun?
- Definieren Sie Ihr Ziel und teilen Sie es in machbare Teilziele auf.
- Schreiben Sie Ihre Lerneinheiten auf. Planen Sie sie am besten als fixen Termin in Ihrem Kalender.
- Testen Sie Ihren Lerntyp und besorgen Sie sich das nötige Material.
- Fangen Sie an zu lernen.
- Freuen Sie sich an Ihren Erfolgen und seien Sie stolz auf sich.
Möchten Sie mehr wissen?
Dann informieren Sie sich doch über unser neues Coaching – dieses ist genau auf Sie zugeschnitten und unterstützt Ihr Lernen maximal! So tritt die Frage, wie lange es dauert, eine Sprache zu lernen, in den Hintergrund – Sie werden optimal auf Ihr Lernen vorbereitet und erhalten ein Schritt-für-Schritt Anleitungen, wie Sie schnelle eine Sprache sprechen können! Einfacher und wirkungsvoller geht es kaum!
Außerdem gibt es in diesem Blog-Artikel einen 11-Punkte-Plan, den Sie ebenfalls für Ihr Lernen nutzen können.
Integrieren Sie am besten immer die Sprache in Ihr Leben. Das macht Spaß, spart Ihnen Zeit und Sie bleiben motiviert! Und bedenken Sie: Auch mit kleinen Schritten kommt man vorwärts!
Viel Spaß beim Lernen!
Die erste Version dieses Artikels wurde durch
Christine Konstantinidis verfasst. Vielen Dank dafür!
Bildnachweis: © Depositphotos/Gajus-Images
Vielen Dank, Christine, für den inspirierenden Artikel, der dazu geführt hat, dass ich ihn konkret auf Deutschlerner zugeschnitten habe: http://www.germanskills.com/#!Wie-schnell-kannst-du-Deutsch-lernen-Von-diesen-7-Faktoren-hängt-es-ab/cjbf/574708260cf26047b5e52df8
Hallo Dilyana,
aber gerne! Inspiration ist das, was Sprachlehrer und auch Sprachlerner brauchen! Ich freue mich, dass Dir der Artikel gefallen hat!
Viele Grüße
Christine vom talkREAL-Institute