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Sprachenlernen – Doping für Geist und Körper

Wer hätte das gedacht, wir bloggen hier schon seit über 3,5 Jahren und noch nie gab es einen Artikel, der die Vorteile des Sprachenlernens auflistet! Es wird also höchste Zeit, sich dieser Frage zu widmen und wie so häufig werfen wir dabei auch einen Blick auf die Erkenntnisse der Wissenschaft.

Und ich muss gestehen, bei der Recherche zu diesem Artikel war ich selbst verblüfft, welche Vorteile das Lernen neuer Sprachen für unseren Körper und Geist haben kann! Ist Sprachenlernen also das natürlichste Doping der Welt? Macht es uns wirklich zu Super(wo)man und wenn ja, warum?

Ja, in der Tat, das Lernen neuer Sprachen hat viele positive Auswirkungen. Die folgenden 10 Vorteile schauen wir uns dabei etwas genauer an:

  1. Besseres Gedächtnis
  2. Größeres Gehirn
  3. Verbessertes Hörverständnis
  4. Höhere non-verbale Intelligenz
  5. Verbesserte Führungsqualitäten
  6. Verringerung der Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken
  7. Größere Aufmerksamkeitsspanne
  8. Besseres Multitasking
  9. Gesteigerte Kreativität
  10. Besseres Problemlösungsverhalten


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1. Besseres Gedächtnis

Schneller und akkurater Arbeiten dank Mehrsprachigkeit. Dass dem so ist, konnte das Forscherteam um Julia Morales beweisen.

Kinder, die mindestens zweisprachig aufwuchsen, weisen ein besseres Erinnerungsvermögen auf. Ganz konkret scheint das „Gehirn schneller zu funktionieren“, Informationen werden schneller aufgenommen und Probleme besser erkannt.

 

2. Größeres Gehirn

Johan Mårtensson untersuchte die Auswirkung des Sprachenlernens bei Erwachsenen und konnte strukturelle Veränderungen in für Sprache zuständigen Hirnregionen nachweisen.

Stark vereinfacht gesagt, wir wandeln durch das Sprachenlernen graue Zellen um und so wächst bzw. verstärkt sich das Gehirn an wichtigen Stellen.

Mårtensson konnte diesen Effekt übrigens bereits nach wenigen Wochen des intensiven Sprachtrainings nachweisen. Und umso besser unsere Sprachkenntnisse, desto stärker der Effekt.

 

3. Verbessertes Hörverständnis

Kennst du das? Du startest gerade in ein neues Sprachabenteuer und hörst die neue Sprache das erste Mal und du fragst dich: „Hey, wo fängt hier eigentlich ein Wort an und wo hört es auf?“

Umso fremder die Sprache, desto größer dieser Effekt. Die gute Nachricht ist jedoch, bessere Sprachkenntnisse verbessern dein Hörverständnis und es wird dir immer leichter fallen, bestimmte Klänge zu verstehen und richtig zu verarbeiten. (Nachweis u.a. durch Jennifer Krizman)

 

4. Höhere non-verbale Intelligenz

Wer denkt, beim Sprachenlernen geht es nur ums Sprechen, der irrt. Zumindest ein bisschen. In der Tat ist Sprache Kommunikation und diese kann auch wortlos erfolgen. Das Schöne daran, je besser deine Sprachkenntnisse, desto größer deine mentale Flexibilität. Dies bewiesen die Forscher Elizabeth Peal und Wallace Lambert bereits im Jahre 1962 in ihrem Aufsatz „The relation of bilingualism to intelligence“.

 

5. Verbesserte Führungsqualitäten

Logisches Denken, Problemlösung, Planung und Ausführung. Dies alles sind wichtige Fähigkeiten im Job, insbesondere, wenn man eine Führungsposition innehat. Glückwunsch, wenn du mehrsprachig bist, denn Anne-Catherine Nicolay und Martine Poncelet konnten zeigen, dass multilinguale Kinder in all diesen Fähigkeiten besser abschneiden als ihre monolinguale Vergleichsgruppe.

 

6. Verringerung der Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken

Wir haben bereits unter 2. gesehen, dass Sprachenlernen die grauen Zellen wieder in Schwung bringt. Ein ähnlicher Effekt bewirkt, dass bei Menschen, die mindestens zwei Sprachen beherrschen, die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken sinkt. Beziehungsweise kann der Beginn der Krankheit um Jahre nach hinten verschoben werden.

Wenn dies kein guter Grund ist, eine neue Sprache zu lernen, dann weiß ich auch nicht. Und es ist übrigens egal, in welchem Alter man seine Sprachfertigkeiten erwirbt. Der Effekt ist auch bei älteren Menschen zu beobachten.

 

7. Größere Aufmerksamkeitsspanne

Eine 2010 erschienene Studie zeigt, dass bilinguale Menschen sich besser auf eine Tätigkeit konzentrieren können. Die bessere Kontrolle über ihre Aufmerksamkeit führt dazu, dass sie Ablenkungen besser ausblenden können.

Darüber hinaus konnte Ellen Bialystok zeigen, dass mehrsprachige Personen unwichtige Informationen erkennen und sich stärker auf das Wesentliche konzentrieren. Beides Punkte, die in unserer heutigen informationsüberfluteten Welt Gold wert sind.

 

8. Besseres Multitasking

Okay, zugegeben, diesem Punkt stehe ich ein bisschen skeptisch gegenüber. Denn eigentlich können wir gar nicht „Multitasking“. Unser Gehirn springt einfach zwischen zwei Aufgaben hin und her. Die eigene Produktivität bleibt dabei allzu häufig auf der Strecke. Immerhin, Brian T. Gold und Kollegen konnten zeigen, dass dieses Switchen zwischen verschiedenen Aufgaben bei multilingualen Menschen schneller vonstatten geht als bei einsprachigen.

 

9. Gesteigerte Kreativität

Im Wörterumschreiben sind die meisten Sprachenlerner wirklich gut. Wenn ein Wort partout nicht einfallen will, dann muss man eben eine alternative Ausdrucksweise finden. Und genau dieser Vorgang sorgt dafür, dass Forscher eine allgemein verbesserte Kreativität bei erfolgreichen Sprachenlernern messen konnten.

 

10. Besseres Problemlösungsverhalten

Was hat Sprachenlernen mit Mathe zu tun? Mark Leikin konnte zeigen, dass mehrsprachig aufgewachsene Kinder besseres Problemlösungsverhalten zeigen. Und dies gilt in den drei Bereichen Kreativität, Flexibilität und Originalität der vorgeschlagenen Lösungen. Getestet wurden eben auch mathematische Probleme und auch dort schlossen die mehrsprachigen Kinder besser ab!

 

Fazit – Sprachenlernen ist ein wahres Wundermittel!

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß oder besser gesagt wissenschaftlich belegt, Sprachenlernen wirkt wie Doping für deinen Körper! Dank bester Sprachkenntnisse kannst du einfach Dinge, die andere nicht können!

Also auf ins nächste Sprachabenteuer, dope dich auf die natürlichste Art und werde Super(wo)man!

Viel Spaß dabei!

 

P.S. Dieser Beitrag wurde inspiriert durch UniversityOfMemory.com

Bildnachweis: © stocksnap.io/author/2784

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