Titelbild: © Depositphotos/tiplyashin
Die Sprachlern-Plattform LingQ setzt auf selbstständiges Lernen mit authentischen Inhalten. Der Anbieter verzichtet komplett auf Grammatiklektionen – trotzdem sollen Nutzer eine Sprache fließend sprechen lernen. Können das unsere Erfahrungen mit LingQ nach einem ausführlichen Test bestätigen? Und vor allem, welchen Trick wendet LingQ an, damit man erfolgreich ist?
Überblick: LingQ im Test
Vorteile
- Zahlreiche Sprachen und Funktionen
- Import und Export von Lektionen möglich
- Viel Lernmaterial
- Authentische Inhalte, intuitive Lernmethode
- Aktive Community
Nachteile
- Sprachen mit fremdem Alphabet schlecht umgesetzt
- Gewöhnungsbedürftige Benutzeroberfläche
- Für Anfänger ungeeignet
- Nur wenige Funktionen in der App nutzbar
Kurzfazit: Geeignet für Fortgeschrittene und Wiedereinsteiger
LingQ hebt sich besonders durch eine riesige Bandbreite an authentischen Lernmaterialien von der breiten Masse ab. Die Lerntexte werden stets von Muttersprachlern vertont und ermöglichen nachhaltiges Lernen mit verschiedenen Sinnen. Dabei setzt man auf einen besonderen wissenschaftlichen Lernansatz names „Extensive Reading“. Doch dazu später mehr.
Da das Programm jedoch komplett auf Erklärungen und Grammatiklernen verzichtet, werden Sprachanfänger, besonders bei nicht-romanischen Sprachen, hier nicht weit kommen. Die gewöhnungsbedürftige Benutzeroberfläche ist dabei alles andere als hilfreich.
Trotzdem hat LingQ viel zu bieten und ist besonders für fortgeschrittene Lernen und Wiedereinsteiger eine wunderbare Ergänzung zum eigenen Lehrplan. Eine aktive Community und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis runden das Programm ab, sodass wir trotz allen Mängeln der Meinung sind: Es lohnt sich für viele Sprachlerner!
Im Folgenden findest Du den detaillierten Testbericht. Dabei geben wir unsere Erfahrungen mit LingQ aus vier Wochen intensivem testen wieder.
Inhaltsübersicht:
>> Seite 01: Kurzfazit – Was wurde getestet – Umfang & Features
Seite 02: Benutzerfreundlichkeit – Didaktisches Konzept
Seite 03: Zielgruppe – Preis/Leistung – Alternativen – Fazit
Der Lehransatz von LingQ ist nicht gerade üblich – ganz ohne Grammatiklektionen eine fremde Sprache lernen? Der Anbieter macht vieles richtig, aber leider auch einiges falsch. Wir zeigen alle Vorteile und Schattenseiten und erklären, für wen sich das Programm wirklich eignet!
LingQ-Erfahrungen: Was wurde getestet
Ich habe sowohl mit der Browser-Version als auch mit der mobilen App von LingQ gelernt, da sich die beiden in einigen Punkten unterscheiden. Zum Lernen habe ich zwei Zielsprachen gewählt: Koreanisch, was ich nicht spreche, und Spranisch, eine Sprache in der ich bereits Grundkenntnisse besitze.
So lässt sich im Test nicht nur zeigen, wie LingQ mit unterschiedlichen Lernniveaus umgeht, auch die Umsetzung von zwei grundverschiedenen Sprachen sowie einem fremden Alphabet wird deutlich.
Übrigens ist LingQ nicht einfach irgendein Sprachlern-Programm, denn Entwickler des Lernkonzepts ist Sprachgenie Steve Kaufmann. Und das will was heißen: Nicht umsonst spricht der Polyglot mehr als 10 Sprachen! Wer mehr über ihn und seine Sprachlerntipps erfahren möchte, sollte sich unbedingt unseren Artikel dazu anschauen.
Umfang und Features: Was bietet LingQ im Test?
Der Anbieter setzt vor allem auf selbstständiges Lernen und das Erstellen von Vokabelkarten, den sogennanten LingQs. Dabei stellt das Programm seinen Nutzern eine riesige Bandbreite an authentischen Text- und Audiomaterialien zur Verfügung, anhand denen man sich eigene LingQs erstellen kann. Zum Training hat LingQ einen eingebauten Vokabeltrainer.
Welche Sprachen kann man hier lernen, wie sehen die Kurse aus und welche besonderen Features bietet LingQ im Test?
Verfügbare Sprachen und Lernniveaus
Die Auswahl an Lernsprachen bei LingQ ist riesig und wächst rasant! Seit unserem ersten Test 2017 hat sich die Anzahl der Lernsprachen mehr als verdoppelt. Momentan sind 19 Sprachen Vollversion lernbar, 19 weitere befinden sich in der Beta-Version. Auch die Beta-Sprachen sind schon für Nutzer zugänglich, sie sind lediglich zum Teil noch nicht ganz vollständig und weniger umfangreich.
Folgende 38 Sprachen werden angeboten:
Ein Spanischkurs wird ebenfalls in der Vollversion angeboten. Diese Option wird hier leider nicht angezeigt, da ich mich gerade im Spanischkurs befinde.
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Doch nur einer ist die Nummer 1!
Das Niveau reicht in fast allen Sprachen der Vollversion von Anfänger (A1) bis Fortgeschritten (B2-C1). Bei vielen der Beta-Sprachen reichen die erlernbaren Materialien momentan nur bis etwa A2 oder B1, allerdings sollen zukünftig auch diese Sprachen bis auf C1-Niveau erweitert werden.
Eine Trennung zwischen verschiedenen Kursarten, wie beispielsweise Business-Kurse, gibt es nicht. Jeder Nutzer kann auf jedem Niveau im Standardkurs lernen sowie bei Bedarf eigene Inhalte importieren oder erstellen. Verschiedene Filterfunktionen helfen bei der Auswahl von Lernniveau und gewünschtem Material.
Besondere Features: Die Auswahl ist groß
Das Herzstück von LingQ bildet eine riesige Sammlung von Texten und Audiodateien zum selbstständigen Lesen, Hören und Lernen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeitet, eigene Texte, Bilder und Audiofiles zu importieren. Diese kann man individuell zu persönlichen Lektionen zusammenfassen und ordnen. Dateien des regulären LingQ-Kurses lassen sich andersheraum auch auf Geräte exportieren, um sie außerhalb der App nutzen zu können.
Ein weiteres praktisches Feature ist die Community von LingQ. In einem riesigen Forum kann man sich mit anderen Nutzern und Muttersprachlern über alle Möglichen Themen austauschen. Neben dem klassischen Forum gibt es einen „Herausforderungen“-Tab, bei dem regelmäßig neue Lernchallenges gestellt werden.
Und das ist immernoch nicht alles: In einem weiteren Tab des Community-Features kann man kurze Texte einreichen und diese kostenfrei von anderen Nutzern korrigieren lassen. Natürlich funktioniert das ganze auch andersherum, man kann selbst Texte anderer Nutzer berichtigen. Alle drei Möglichkeiten sind eine ideale Ergänzung zum eigentlichen Lerninhalt!
Weiterhin gibt es das „Tutoren“-Feature: hier kann man sich ähnlich wie bei Vermittlungsplattformen wie iTalki und Preply mit einer privaten, muttersprachlichen Lehrkraft verlinken und entweder eine Konversation halten oder (längere) eigene Texte korrigieren lassen. Auf die Inhalte von LingQ bezieht sich das allerdings nicht.
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Ein Aspekt der Gamification ist ein kleiner Avatar, den man ankleiden kann. Beim Lernen verdient man virtuelle Münzen, die man in einem Shop ausgeben und damit seine Figur ankleiden kann. Dieses Feature sieht allerdings ein wenig veraltet aus.
Zuletzt gibt es noch mehrere Ranglisten, mit denen man sich in verschiedenen Kategorien mit anderen Lernenden vergleichen kann. Das motiviert natürlich, seinen Platz in der Rangliste mindestens zu halten, im besten Fall vielleicht sogar die Spitze zu erklimmen.