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Wer mehr als eine Sprache spricht, dem sind garantiert schon einmal überraschende Gemeinsamkeiten aufgefallen. So ist beispielsweise in fast allen mitteleuropäischen Sprachen das Wort „Hotel“ dasselbe – doch es geht noch viel weiter. Eine neue Sprachdatenbank, genannt „Lexibank“ macht diese Ähnlichkeiten nun sichtbar.
Lexibank – Was ist das eigentlich?
Lexibank ist ein Projekt des Leipziger Max Planck Institutes. Hier sind weit über 700.000 Wörter aus mehr als 2000 Sprachen und Dialekten vermerkt. Zwar gibt es mit weltweit knapp 7000 differenzierten Sprachen noch Luft nach oben, doch aktuell ist Lexibank die umfassendste Sprachdatenbank der Welt.
Unter die beachteten Einträge fallen natürlich nicht nur Sprachen wie Arabisch oder Englisch, über die man regelmäßig im Alltag stolpert, auch selten gesprochene Sprachen sind dabei, von denen viele Menschen in Deutschland vermutlich noch nie etwas gehört haben. So findet man in der Sprachdatenbank beispielsweise auch Wörter aus Monpa, Hmong-Mien oder Yi.
Wie funktioniert Lexibank?
Lexibank gliedert Worte in Konzepte und ordnet anhand dieser Konzepte dann eine passende Übersetzung zu. Das ist sinnvoll, da man einzelne Worte nicht immer 1 zu 1 in jede beliebige Sprache übersetzen kann. Beispielsweise wird in einigen Sprachen das gleiche Wort für „Arm“ und „Hand“ verwendet – dementsprechend würde dann das Wort Hand unter das Konzept Arm fallen.
In der Sprachdatenbank kann man nach Konzepten, einzelnen Wörter oder Sprachregionen suchen und sich zeigen lassen, wo auf der Welt dieses Konzept existiert – auf die Region genau. Dabei erhält man stets eine Weltkarte mit entsprechender Markierung sowie das Wort in vielen verschiedenen Sprachen, geschrieben in Lautschrift für einen einheitlicheren Vergleich. So kann man beispielsweise auch Sprachen mit unterschiedlichen Alphabeten vergleichen, ohne diese lesen zu können.
Wofür wird die Sprachdatenbank genutzt?
Das Ziel von Lexibank ist es, Zusammenhänge zwischen Worten mit der gleichen Bedeutung in unterschiedlichen Sprachen zu finden. Diese Ähnlichkeiten geben letztlich Aufschluss darüber, wie sich Sprachen in der Geschichte der Menschenheit entwickelt haben – und damit auch über viele mehr. Wir könnten so über den Zusammenhang zwischen verschiedenen Kulturen lernen, alte Traditionen verstehen und vielleicht einige vergessene Sprachen neu erarbeiten. Auch ungeahnte Verwandtschaften zwischen verschiedenen Sprachen lassen sich so erkennbar machen – und andere spannende Theorien könnten mit der Datenbank erweitert oder unterstützt werden.
Als Beispiel nennen Sprecher des Max-Planck-Institutes etwa folgendes Beispiel: Im Deutschen benutzen wir für die Wörter „Mutter“ und Vater“ umgangssprachlich „Mama“ und „Papa“. Ähnliche Worte findet man in verwandten Sprachen, beispielsweise werden im Spanischen ebenso die Formen „Mama“ und „Papa“ verwendet. Allerdings haben auch Sprachen, die der deutschen Sprache völlig fremd sind, teils ähnlich klingende Wörter.
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Im Koreanischen heißt „Vater“ beispielsweise „abeoji“ – ein ganz anderes Wort. Die Koseform lautet allerdings „appa“ – ausgesprochen so wie Papa, nur eben ohne P vorne. Dies wirft beispielsweise die Frage auf, ob sich Sprache nicht in eine „natürliche“ Richtung bewegt, und ob wir als Menschen instinktiv bestimmte Laute und Konzepte in Verbindung bringen.
Aber das ist bei weitem noch nicht alles, denn solche linguistischen Muster können auch zum effektiven Sprachenlernen genutzt werden. Wir als Sprachlerner können von diesen Erkenntnissen nicht nur profitieren, sondern auch unsere ganz eigenen Aha-Momente Erfahren. Wenn du erst einmal einen Zusammenhang zwischen zwei Wörter, Zeichen oder Redewendungen gefunden hast, wirst du diese garantiert nicht mehr vergessen.
Mit Lexibank Sprachenlernen – Geht das?
Die Sprachdatenbank ist umfangreich und öffentlich zugänglich – allerdings ist sie vor allem in wissenschaftlichem Interesse erstellt worden. So kann zwar jeder auf die Ergebnisse zugreifen, diese zu Entschlüsseln ist aktuell aber noch zu kompliziert, um effektiv damit lernen zu können. Beispielsweise sind die Worte in den einzelnen Sprachen in der Regel in Lautschrift geschrieben, und die Ausgangssprache der Website ist Englisch. Die Benutzung ist aktuell also noch sehr mühsam – vielleicht wird das in Zukunft noch übersichtlicher. Wir halten dich in unserem Newsletter auf dem Laufenden!
Bis dahin lassen sich aber trotzdem Erkenntnisse aus dem Prinzip von Lexibank ziehen: Denn sprachliche Muster kann man mit einem wachsamen Auge auch ganz einfach selbst entdecken und für sich nutzen. So stößt man beim Lernen europäischer Sprachen oft auf bekannte Worte. Im Spanischen stolpert man beispielsweise über Lampara = Lampe, Elefante = Elefant oder necesario = notwendig. Und auch in nicht-verwandten Sprachen lässt sich viel entdecken.
So sind viele Wörter in verschiedensten asiatischen Sprachen aus dem Englischen übernommen, die auch wir uns rückwärts gut ableiten können. So sagt man für das Wort „Internet“ im Japanischen „Intanetto“, „Wein“ ist „Wain“ und das Wort „Kamera“ ist sogar identisch. Auch im Koreanischen und vielen anderen asiatischen Sprachen gibt es viele Parallelen.
Und auch innerhalb einer Sprache findet man sich gut zurecht. Bleiben wir beim Japanischen: So setzt sich hier beispielsweise das Kanji (Schriftzeichen) für „hell“ aus den Kanji für „Sonne“ und „Mond“ zusammen. Viele Verben, die mit Wasser zu tun haben (etwa schwimmen oder waschen) beinhalten das Zeichen für Wasser. Hier kann man sich also viele Dinge besser merken, wenn man erst einmal die Basis verstanden hat. Wer Zusammenhänge findet und sich Eselsbrücken baut, hat es leichter im Sprachenlernen.
Weitere Ressourcen – Wie kannst Du diese Erkenntnis nutzen?
Besonders außerhalb linearer Sprachkurse lassen sich eigene Entdeckungen gut einbauen. Hirngerechtes Lernen aus dem Kontext heraus wird so möglich gemacht. Das ist fast so, wie Babys ihre Muttersprache lernen – natürlicher geht es kaum. Konkretisiert wird das beispielsweise durch die Methode von Vera F. Birkenbihl.
Hier lernt man, ganz ohne grammatikalische Regeln pauken zu müssen. Klingt erstmal ungewöhnlich, funktioniert aber erstaunlich gut und man hat regelmäßig kleine „Aha!-Momente“, die einem das Lernen erleichtern. So versteht man eine Sprache, ohne dabei von den Regeln der eigenen Muttersprache voreingenommen zu sein.
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Der Anbieter KOSYS macht sich genau dieses Konzept zu nutze. Ihre Buchkurse bauen auf der Birkenbihl-Methode auf und formen diese zu einem Sprachkurs, den man auch als Einsteiger problemlos nutzen kann. So geht Lernen intuitiv und ohne stures Pauken.
KOSYS bietet Einmalzahlungen an, die den Stress eines Abonnement völlig verschwinden lassen – all das, während man eine Sprache möglichst hirngerecht lernt. Aktuell gibt es hier Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und sogar Chinesisch im Angebot, eine gute Auswahl für die meisten Lernenden. Und das ist noch nicht alles: Ihr einzigartiger Ultraschallgeber „neoos“ ist ein Lernturbo, der stundenlanges passives Lernen ermöglicht – in jedem Alltag.
Auch andere Anbieter setzen auf Selbstlernsysteme, an denen man die Birkenbihl-Methode anwenden kann. LingQ bietet beispielsweise eine Sammlung hochwertiger Materialien, die man nach belieben für sich markieren, bearbeiten und nutzen kann. Hier findest du unseren Testbericht zu LingQ. Ähnlich setzt ebenfalls unsere transREAL-Methode auf die Weisheiten von Frau Birkenbihl – ausprobieren lohnt sich!
Fazit – Sprachmuster, Evolution und die Lexibank
Lexibank ist eine umfangreiche, öffentlich zugängliche Sprachdatenbank, die bisher verborgene Muster in Sprachen ausfindig machen kann. Das gibt einen interessanten Einblick in die Entwicklung der menschlichen Sprache – und damit auch Kulturen, Sitten und Traditionen. Ein zweifelsfrei spannendes Projekt, das sich aktuell jedoch noch nicht zum Sprachenlernen im privaten Gebrauch eignet, dafür ist es schlichtweg noch etwas zu umständlich in der Nutzung.
Dennoch lässt sich diese spannende Herangehensweise auch aufs Sprachenlernen jedes Einzelnen übertragen, und man kann sich sprachliche Muster zu nutze machen. Dabei unterstützen Sprachkursanbieter wie KOSYS mit ihrer hirngerechten Lernmethode. Auch offene Selbstlernplattformen, beispielsweise LingQ, lassen das Entdecken einer Sprache zu. Zusammenfassend lässt sich also auf jeden Fall sagen: Sprachmuster entdecken lohnt sich!