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Grambank – Der Struktur der Sprachen auf der Spur

Grambank Coverbild

Bildnachweis: © Depositphotos.com/Rawpixel

Wenn du eine Fremdsprache lernst, bist du garantiert schon einmal über ungewöhnliche Grammatikstrukturen oder sprachliche Besonderheiten gestolpert. Auch, wenn diese zunächst vielleicht seltsam scheinen, es gibt stets spannende Hintergründe und Zusammenhänge. Die Sprachdatenbank Grambank macht diese Strukturen nun sichtbar – aber wie? Und kann dir das vielleicht sogar beim Sprachenlernen helfen?

Was ist Grambank überhaupt?

Grambank ist ein internationales Projekt des Max-Planck-Institutes, das ein Gegenstück zu ihrer Sprachdatenbank Lexibank bildet. Während letzteres sich vor allem auf einzelne Wörter und deren Herkunft und Zusammenhänge konzentriert, werden bei Grambank knapp 200 grammatikalische Strukturen in stolzen 2.467 Sprachen (Stand 2023) analysiert, verglichen und ausgewertet.

Darunten fallen natürlich nicht nur die „klassischen“ Lernsprachen wie Englisch und Spanisch, man findet hier beispielsweise auch Sprachen wie Quichua oder Dahalo. Die Datenbank ist zudem öffentlich zugänglich und kann damit von jedem aufgerufen und entsprechend genutzt werden. Die Website und dementsprechend alle Erkenntnisse sind in englischer Sprache verfasst.

Wie funktioniert Grambank?

Bei Grambank kann man entweder nach Sprachen, oder nach Grammatikstukturen suchen und diese dann auf einer Weltkarte als Übersicht sowie im Detail miteinander vergleichen. Alle Grammatikstukturen sind als Frage formuliert, die dann für die jeweilige Sprache beantwortet werden. Dabei handelt es sich in der Regel um Fragen, die sich mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet lassen, zum Beispiel folgende:

  • „Gibt es in dieser Sprache Präpositionen?“
  • „Gibt es ein existenzielles Verb?“ (wie etwa im Deutschen das Wort „sein“)
  • “Gibt es ein Dezimalsystem für Zahlen?“
Fragen und Strukturen bei Grambank
Ein kleiner Auszug aus den rund 200 Grammatikfragen
Infos zur Fragestellung
Informationen und Beispiele für die jeweilige Fragestellung

Klickt man eine der Fragen an, findet man zunächst generelle Informationen, etwa wer sich dieser Grammatikstruktur konkret befasst hat und auf was genau die Fragestellung abzielt, sowie ein Beispiel für die jeweilige Struktur in englischer Sprache. Darunter findet sich eine Weltkarte, die alle analysierten Sprachen als farbigen Punkt wiedergibt. Je nach Farbe ist die entsprechende Grammatikstruktur dann vertreten oder nicht.

Weltkarten bei Grambank
Gibt es diese Struktur in jener Sprache? Grün heißt Nein, gelb heißt Ja
Sprachübersicht und Eckdaten
Eine Übersicht der beachteten Sprachen und weitere Eckdaten dieser

Zudem ist eine Liste der beachteten Sprachen sowie Informationen über deren Herkunft, Sprachfamilie und zu Rate gezogenen Quellen auf der jeweiligen Seite zu finden. Auf diese Infos kann man ebenfalls klicken und von dort aus weiter durch die Sprache oder entsprechende Familie navigieren.

Wofür wird die Grambank Datenbank genutzt?

Grambank hat, vor allem in Kombination mit dem Schwesternprojekt Lexibank, eine Vielzahl an Informationen, Daten und Antworten rund um die menschliche Sprache und all ihre Variationen. Diese werden vor allem für wissenschaftliche Zwecke, etwa Forschungsprojekte oder Uni-Arbeiten, aber auch einfach für privates Interesse verwendet.

Denn Grambank macht vieles möglich: Man kann sehen, wo Variationen einer einzelnen Sprache gesprochen werden, wie sich grammatikalische Strukturen ähneln und welche dieser Strukturen und Aufbauten beispielsweise gänzlich fehlen. Dabei werden alle Informationen möglichst wissenschaftlich, gleichzeitig jedoch anschaulich aufbereitet.

Weltkarte für Mayanische Sprachen
Diese Karte zeigt, in welchen Teilen der Welt eine Variation der Mayanischen Sprache verwendet wird

So findet man die einzelnen Sprachen beispielsweise repräsentiert als Symbole auf einer Weltkarte, und kann so auf einen Blick geografische und linguistische Muster erkennen. Aktuell gibt es keinerlei Alternative zu Grambank, die auch nur ansatzweise so umfassend ist – das macht die Datenbank besonders für die wissenschaftliche Sprachforschung so attraktiv.


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Mit Grambank Sprachenlernen – geht das?

Die Sprachdatenbank ist umfangreich und öffentlich zugänglich – allerdings vor allem in wissenschaftlichem Interesse erstellt und ergänzt. So kann zwar jeder auf die Ergebnisse zugreifen, durch das eher einfache Konzept der „Ja/Nein“-Fragen gibt es aber noch keine detaillierten Hilfestellungen, die sich umfassend zum Sprachenlernen nutzen lassen. Die Benutzung ist ebenfalls aktuell also noch etwas mühsam und damit nicht wirklich für den privaten Gebrauch geeignet – vielleicht ändert sich das in Zukunft noch. Wir halten dich in unserem Newsletter auf dem Laufenden!

Trotzdem ist es interessant zu sehen, welche Grammatikstrukturen sich durch die einzelnen Sprachen ziehen – oder eben nicht. Wer mit ein wenig Neugier und Geduld an die Website heran geht, findet bestimmt den ein oder anderen Funfact oder Aha-Moment.

Erkenntnisse und weitere Ressourcen – Wie ist Grambank trotzdem hilfreich?

Die Grambank Datenbank kann trotz jeder Schwierigkeit in der Nutzung hilfreich sein, denn besonders außerhalb linearer Sprachkurse lassen sich eigene Entdeckungen gut einbauen. Gerade, wer mehrere Sprachen spricht oder lernt, kann sich hier einiges abschauen.

Hirngerechtes Lernmethoden, etwa die Methode von Vera F. Birkenbihl, lassen bewusst Freiraum, um eigene Ressourcen in den Lernalltag einzubauen. Zwar ist der Ansatz von Grambank ein anderer, lässt sich aber problemlos mit alternativen Lernarten kombinieren. Unsere Top Empfehlungen für freie Lernmethoden sind LingQ und KOSYS.

LingQ ist eine Online-Plattform, die muttersprachlich vertonte Textlektionen bietet. Dabei kann man nicht nur eigene Inhalte in die Lernmethode integrieren, sondern sich auch mit anderen Lernenden in der Community austauschen und eigene Erkenntnisse teilen. Das Fazit aus unserem Testbericht: Eine klare Empfehlung!

Die Alternative nennt sich KOSYS: Der Anbieter baut seine Buchkurse auf der Birkenbihl-Methode auf und garantiert so das intuitive Aneignen der Zielsprache. Darüber hinaus gibt es viel Spielraum, um eigene Ergänzungen zum Lernplan der Bücher vorzunehmen, so etwa auch gewonnenes Wissen aus der Grambank. Unseren vollen Testbericht findest du hier!


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Fazit – Sprachliche Muster und Evolution erkennen mit Grambank erkennen

Grambank ist eine umfassende, frei zugängliche Sprachdatenbank, die bislang verborgene Muster, Ähnlichkeiten und Zusammenhänge in tausenden Sprachen ausfindig machen kann. Das gibt nicht nur einen interessanten Einblick in die Entwicklung der menschlichen Sprache, sondern bildet auch die Basis für viele laufende und zukünftige Forschungsprojekte. Auch, wenn das Projekt ohne jeden Zweifel spannend ist: Aktuell eignet es sich noch nicht für den regelmäßigen Gebrauch zum privaten Sprachenlernen.

Trotzdem lassen sich einige Erkenntnisse aus den Informationen von Grambank gewinnen, die sich auf den eigenen Lernprozess anwenden lassen. Dabei helfen Sprachkursanbieter mit freiem Lernkonzept, etwa LingQ oder KOSYS mit ihrer hirngerechten Lernmethode. Zudem sind sowohl Grambank, als auch Lexibank, laufende Projekte, die sich stetig erweitern und entwickeln. So können wir ohne jeden Zweifel sagen: Sprachmuster entdecken lohnt sich!

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