Ich starte direkt mit einer „riesen Überraschung“: Ja, du wirst beim Sprachenlernen Fehler machen. Unglaublich, was? Fehler beim Sprachenlernen sind gut und wichtig! Denn daraus lernt man bekanntlich. Doch häufig stehen wir uns einmal mehr mit einem übertriebenen Anspruch an Perfektion selbst im Wege. Und genau dieser Hang zum „Alles richtig machen“ ist meines Erachtens einer der größten Feinde beim Sprachenlernen!
Fehler sind allgegenwärtig und machen Angst
Ich muss an der Stelle zugeben, dass dies für mich einer der schwierigsten Punkte beim Sprachenlernen ist. Ob es an meiner Erziehung liegt oder der deutschen Mentalität per se, ich versuche immer, alles 100% richtig zu machen.
Vielleicht auch aus einer Angst heraus, für seine Fehler belächelt zu werden. Schaut man sich im Internet um, dann stolpert man immer wieder über einen sogenannten Shitstorm, der „Fehlverhalten“ tadelt. Im Fernsehen gibt es gar abendfüllende Formate, die nur daraus bestehen, sich über die Fehler Anderer zu amüsieren. Und in der Schule wird man für Fehler sogar abgestraft.
Die Angst vor Fehlern ist kein sinnvoller Ratgeber
In so einem Umfeld geschieht es schnell, dass man sich schlichtweg nicht traut, in der Fremdsprache zu sprechen, rein aus Angst vor Fehlern. Aber mal ehrlich, selbst in meiner Muttersprache bin ich weit davon entfernt, perfekt zu sein. Warum sollte ich also so ein Maß an mein Sprachenlernen legen?
Perfektion – kein sinnvolles Ziel
Wahrscheinlich findest du selbst in meinen Blog-Artikeln sehr viele Rechtschreibfehler. Ich könnte nun versuchen, alles 100% perfekt zu machen. Mit der Folge, dass die ganze Webseite talkREAL.org wahrscheinlich nie online gegangen wäre. Oder ich könnte mein Bestes geben, Fehler korrigieren und so gleichzeitig lernen, wie es besser geht. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Und das solltest du auf deinem Sprachabenteuer auch. Du wirst viele Fehler machen, fang also früh damit an!
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Und mal ganz ehrlich, ist Perfektion nicht auch ein bisschen langweilig. Eigentlich sind es doch gerade auch die Ecken und Kanten, die kleinen, gerade nicht perfekten Eigenarten, die wir beispielsweise an unseren Partnern lieben. Möchtegern-perfekte Menschen empfinde ich persönlich sogar größtenteils als anstrengend.
Vorbild – Was wir von Babys (und Eltern) lernen können
Wie haben wir das Laufen gelernt? Es war zunächst ein mühsamer Prozess und wir sind im wahrsten Sinne des Wortes nur all zu oft auf dem (Hosen-) Boden der Tatsachen gelandet. Was wäre passiert, wenn man…
- sich über uns lustig gemacht hätte?
- uns nicht motiviert hätte, wieder aufzustehen und es noch einmal zu versuchen?
Am Ende war es vom ersten Stehen bis hin zum flüssigen Gehen ein langer Weg voller Rückschläge. Trotzdem haben wir es toll gemeistert, da wir immer mehr versucht haben, unseren Bewegungsapparat richtig einzusetzen. Hinzu kam auch meist die Unterstützung unserer Eltern, die sich an jedem neuen Schritt erfreuten, anstatt sich über das Hinfallen lustig zu machen.
Veränderung – Fehler beim Sprechen der Muttersprache
Schauen wir noch auf das Erlernen unserer Muttersprache. Natürlich hast du, genauso wie ich, viele, viele Fehler beim Sprechen gemacht. Aber unsere Eltern waren auch schlichtweg sehr rücksichtsvoll und haben uns gerne verbessert. Den Rest hat unser Gehirn von ganz alleine gemacht. Wir haben gelernt, unseren Sprachapparat richtig einzusetzen.
Kann mir das jemand erklären?
Umso älter wir werden, je weniger willkommen scheinen Fehler allerdings zu sein! Warum ist dem so, gerade vor dem Hintergrund, dass wir mit dem Fehlermachen in der Vergangenheit so erfolgreich waren? Ist es nicht gerade das kreative Ausprobieren, das viele tolle neue Ergebnisse zu Tage fördert, die wir aus unseren Erfahrungen heraus nie hätten generieren können?
In manchen Situationen hilft hingegen nur ein dickes Fell, wenn bspw. die Klassenkameraden über die eigene Aussprache lachen oder ähnliches. Apropos Unterricht, meines Erachtens ist es eines der größten Probleme, dass traditionelle Lehransätze für begangene Fehler bestrafen, anstatt einen jeden zu motivieren, sie zu machen!
Lese-Tipp! Die Probleme des Sprachunterrichts habe ich auch hier ausführlich beschrieben. Bedenke sie, das hilft dabei, richtig zu lernen.
Kreativer Umgang mit Fehlern ist der Schlüssel
Merke dir: Jeder Fehler ist toll! Denn er bedeutet, dass du die Sprache aktiv angewendet hast und das ist wichtig! Es ist der erste Schritt, nachhaltig zu lernen.
tR-Tipp! Die lustigsten Fehler kannst du dir übrigens auch aufschreiben. So kannst du immer wieder darüber lachen und dies hilft, es in Zukunft richtig zu machen! Ich hätte da noch eine Geschichte rund um das englische Wort „Cucumber“ anzubieten. Aber die erzähle ich dir einmal persönlich.
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Selbstversuch – Fehler beim Sprechen sind mir egal
Wie wäre es mit einem kleinen Feldversuch? Unterhalte dich doch einfach mal mit einer Person, die erst seit ein paar Wochen oder Monaten Deutsch lernt.
Wie reagierst du?
Mir persönlich hilft es dabei immer, an Freunde und ehemalige Kollegen zu denken, die erst kürzlich nach Deutschland kamen. Ihr Deutsch war nie perfekt und sie machten einige Fehler. Hat es mich gestört? Nein!
Ich habe gemerkt, wie sie stets geübt und gelernt haben und dabei habe ich sie dann auch gerne unterstützt. Und sehr wahrscheinlich wird es dir bei oben genanntem Feldversuch ähnlich gehen. Dann musst du dir eigentlich nur noch vorstellen, dass dein Gegenüber genauso tickt, wenn du eine Fremdsprache sprichst. Unterschätze nie das Verständnis und die Hilfsbereitschaft, die andere dir entgegenbringen!
Sprachtandem – Ein lustiger Fehleraustausch
Sucht man sich einen Sprachpartner, dann unterhält man sich meist die Hälfte der Zeit in Deutsch und die andere Hälfte in der Sprache, die du lernen möchtest. Den besten Lerneffekt hat man, und das ist zu Beginn ungewohnt, wenn man sich stets gegenseitig auf die Fehler „hinweist“ (aber richtig, siehe unten).
Und wenn du möchtest, dann kannst du dies als Spiel verpacken. Beispiel: Ich traf mich mit meinem Lernpartner in einer Bar. Für alle 10 Fehler, die ich bei ihm korrigierte, hat er mir einen Drink ausgegeben. Es war ein lustiger Abend *Grins* Jetzt will ich natürlich niemanden zum Alkoholkonsum anregen. Es geht um die Idee, die eigene Einstellung zu Fehlern zu ändern. Freue dich auf sie und fordere Korrekturen aktiv ein. Richtig korrigieren, will allerdings gelernt sein…
Korrektur – Fehler beim Sprachenlernen richtig verbessern
Wichtig ist, dass man auch richtig korrigiert. Denn die direkte Verbesserung kennt man zwar aus der Schule, dennoch ist es für uns nicht der beste Weg. Vielmehr sollte man die korrekte Form wiederholen.
Wie das am besten funktioniert und Beispiele dazu, findest du auf unserer HACKlist. Konkret im KorrekturHACK! (Die HACKlist ist eine Sammlung von Sprachlerntipps, die auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen).
Den KorrekturHACK richtig anwenden
Ein Praxisbeispiel soll dies verdeutlichen. Über PrePly.com habe ich eine Spanischlehrerin gefunden, mit der ich per Videotelefonie mehrmals wöchentlich sprach. Und ja, ich mache auch in diesen Gesprächen sehr viele Fehler. Allerdings verbessert mich Adriana nicht einfach, nein, wenn ich einen Fehler mache, wiederholt sie den kompletten Satz. Natürlich in korrektem Spanisch. Ich muss auf diese Weise selbst schauen, wo der Fehler lag. Und so habe ich ständig diese kleinen Aha-Momente, die für das Lernen und die Freude an den Fehlern so wertvoll sind.
Wenn du ähnlich vorgehen willst, dann solltest du mit deiner Lehrerin ebenfalls eine Regel für richtige Sätze einführen. Diese kann sie beispielsweise bejahen oder inhaltlich antworten. So weiß man immer, dass der eigene Satz richtig war.
Fazit – Fehler beim Sprachenlernen sind das neue „Cool“
Das Ziel sollte es also sein, wieder diese kindliche Verspieltheit und Neugier zu entdecken. Fehler beim Sprachenlernen sind toll und ich freue mich über jeden einzelnen, den du machen wirst. Und so sollte es dir auch gehen. Fehler sind gut und wichtig! Wir müssen nur aus ihnen lernen!
Titelbild: © unsplash.com/@esteejanssens
Hallo zusammen,
als ich in der Vergangenheit beherrsche ich das Luxemburger Sprach mit etwas Gutes oder Unangenehmes erlebe , weil ich dort gelebt mehr als zwantig jahre , habe ich manchmal mit das Verb “ drinken “ im luxemburger Sprache werde ich im deutsche Sprache immer irrinren um nicht das Fehler zu wiederholen , an dann muss ich immer wieder konzentrieren um nicht Wirwirrung zu treiben , das ist das Verb “ trinken “ im deutsche Sprach effiktiv nutzen .
Vielen Grüsse
Y.G