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Herausforderung Auswandern – Teil 01: Psychologie und Geld

Herausforderung Auswandern Teil 1 Cover

Bildnachweis: © Depositphotos.com/AlexBrylov

Deutschland verlassen und Auswandern, das ist keine leichte Sache. Im Gegenteil, Auswandern ist oft eine richtige Herausforderung, bei der es einiges zu beachten gibt. Neben der Sprachbarriere spielen auch eine fremde Kultur und Mentalität sowie der finanzielle Aspekt eine Rolle.

In Teil 1 dieser Miniserie behandeln wir die ersten Punkte, die beim Auswandern relevant sind: Die Psychologie dahinter, genauso wie die notwenigen Dokumente und finanziellen Mittel. Teil 2 wird anschließend das Thema Sprache und Sprachenlernen behandeln, das im neuen Alltag meist eine zentrale Rolle spielt.

Vorwort zur Einordnung unserer Erfahrungen beim Auswandern

Wichtig! Wir bei talkREAL sind keine Auswander- sondern Sprachlernprofis. Entsprechend haben wir liebe Menschen, die den Schritt des Auswanderns gegangen sind, gefragt, was aus ihrer Sicht das Wichtigste ist. Diese Erfahrungen geben wir hier weiter.

Entsprechend haben unsere Ausführungen auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn du den Schritt wagst, aus Deutschland auszuwandern, dann informiere dich bitte auch noch auf anderen Kanälen. Aber natürlich versuchen wir unser Bestes, dir wichtige Einblicke und Hilfestellungen zu geben.

Tipps zum Auswandern: Die richtige Vorbereitung

Du hast dich entschlossen, dein Heimatland zu verlassen und die Herausforderung Auswandern anzunehmen? Bevor es los gehen kann, gibt es jedoch einiges zu beachten. Eine große Rolle dabei spielt auch die eigene, psychologische Einstellung.

Ausreichend Informationen sammeln – auch in der Praxis

Was vielleicht wie der ohnehin logische erste Schritt klingt, wird von vielen Auswanderern häufig nicht ausreichend beachtet. Und dann folgt oft das böse Erwachen in einem fremden Land, nicht selten ziehen Migranten frustriert wieder zurück nach Deutschland oder igeln sich in deutschen Siedlungen ein. Aber das muss nicht sein, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Ganz wichtig: Das Land und die Kultur kennenlernen. Denn je weiter man sich von Deutschland und Europa weg bewegt, desto unterschiedlicher sind selbst Kleinigkeiten im Alltag. Was du neben den Grundlagen wie der Sprache auf jeden Fall wissen solltest:

  • Wie ist das Klima, mit welchem Wetter kann man rechnen?
  • Gibt es häufig Naturkatastrophen?
  • Wie ist das Gesundheitssystem aufgestellt?
  • Wie kann ich mich am besten fortbewegen, woher bekomme ich ein Auto, etc?
  • Welche Traditionen gibt es, welche Religionen sind geläufig?
  • Werde ich Probleme mit meiner Ernährung haben?
  • Ist das Land sicher? Welche Maßnahmen muss ich treffen, um mich zu schützen?
  • Was wird mir persönlich Probleme bereiten, was ist anders als in Deutschland?
  • Welche sozialen und politischen Probleme hat das Land an sich?

Eine schnelle Google-Suche ist schön und gut, kann aber auf keinen Fall ausreichend auf den Alltag vorbereiten. Was du tun solltest, ist dich mit Menschen in Verbindung setzen, die das Land kennen. Das sollten auf jeden Fall Einheimische sein! Daneben bietet sich auch der Austausch mit anderen Auswanderern an, die sich in deinem Zielland niedergelassen haben und von ihrer größten Herausforderung beim Auswandern berichten können.

Die beste Option ist und bleibt aber eine Reise in das Land. Am besten dann, wenn die Pläne noch nicht ganz in Stein gemeißelt sind. Denn im Internet, besonders auf den sozialen Medien, werden Länder und Kulturen oft verherrlicht, ohne die Schattenseiten zu beleuchten. Und manchmal passt man auch einfach persönlich nicht in eine Kultur oder fühlt sich aus anderen Gründen unwohl.


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So etwas findet man eigentlich nur heraus, wenn man sich zumindest ein paar Wochen in der entsprechenden Region aufhält. Sind die Möglichkeiten dafür gegeben, also unbedingt vorab einen Kultururlaub machen!

Die richtige Mentalität

Neben diesen ganzen weltlichen Faktoren gibt es einen weiteren Aspekt, den es unbedingt zu beachten gilt. Die Mentalität. Sowohl die eigene, als auch die der Einheimischen. „Andere Völker, andere Sitten“ heißt es nicht ohne Grund, und so kann es auch zwischenmenschlich ordentlich Probleme geben, wenn man nicht weiß, worauf man sich einlässt.

Klar sein sollte: Dein Alltag wird ganz anders sein als der bisherige in Deutschland. Du solltest eine Menge Geduld mitbringen, aber auch Offenheit gegenüber der Kultur und den Menschen. Manche Sitten und Traditionen werden dir vielleicht seltsam vorkommen. Statt diese dann abzulehnen oder zu ignorieren sollte man sich lieber mit den Ursprüngen und Hintergründen beschäftigen, und die neue Kultur mit offenen Armen empfangen. Wer hier eine Art kindliche Neugier entwickelt, ist im Vorteil! Das gilt insbesondere auch für Behördengänge, die häufig in wahre Abenteuer ausarten.

Was Einheimische vielleicht gut meinen, oder zumindest nicht böse, kann ohne entsprechende kulturelle Kenntnisse ganz schnell zu Missverständnissen führen. Für alle Beteiligten unangenehm, deshalb: unbedingt mit der grundlegenden Mentalität der Menschen auseinandersetzen. Dieser Aspekt ist übrigens auch eng mit der Sprache verwoben, wie wir in Teil 2 erklären werden.

Die Crux mit den unterbewussten Verhaltensmustern

Ein selten angesprochenes Thema sind die unterbewussten Verhaltensmuster, die uns alle lenken. Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir bis zu 95% unseres Alltags unbewusst leben und frühkindliche gelernte Programme unser Verhalten bestimmen.


talkREAL-Tipp! Diese unterbewussten Muster können uns auch beim Sprachenlernen behindern. Was, wenn du unterbewusst glaubst, dass du kein Talent zum Sprachenlernen hast? Die Mental-Trainings von KOSYS können hier helfen. Mehr zu den KOSYS Produkten erfährst du hier in unserem neoos-Test!


Dies hat natürlich enorme Auswirkungen auf dein Leben im Alltag. Denn nicht nur du als Auswanderer hast diese unterbewussten Muster, natürlich auch die Menschen in deinem Zielland. Ein simples Beispiel: Hast du von deinen Eltern gelernt, dass man ein zugesagtes Treffen unbedingt pünktlich einhalten soll, mag es in einem anderen Land als unhöflich erachtet werden, wenn du dies tust. Oder wenn du sehr direkt kommunizierst, mag dies in manchen asiatischen Ländern häufig einen Gesichtsverlust deines Gegenüber bedeuten. Probleme im Alltag sind da vorprogrammiert, wenn du dir das nicht bewusst machst.

Dokumente und Finanzen – keine leichte Sache

Ein weiterer Punkt, der leicht unterschätzt wird: Behörden und Finanzen. Auswandern ist eine Herausforderung, und die benötigten Unterlagen machen es nicht gerade einfacher. Neben den offensichtlichen Dokumenten wie Reisepass und Visum sowie ausreichend finanzieller Rücklagen (mindestens genug, um einige Monate zu leben und notfalls ein Flugticket zurück!) gilt es oft noch viel mehr zu beachten: So dürfen beispielsweise eine Krankenversicherung und ein aktueller Impfpass nicht fehlen. Auch Listen für den Zoll bezüglich der Inhalte bei Containerverschiffung müssen bereits bei der Abreise aus Deutschland bedacht werden.

Je nachdem, in welches Land man auswandert, können dort noch einige weitere Unterlagen hinzukommen, die man so vielleicht nicht auf dem Schirm hat. Ist der deutsche Führerschein dort gültig? Darf man einfach so eine Vollzeitstelle annehmen? Muss der (akademische) Abschluss erneuert oder speziell anerkannt werden? Funktioniert die deutsche Bankkarte?


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Letzteres bringt uns direkt zum nächsten Punkt, der potenziell für viel Ärger sorgen kann: Finanzen. Teilweise ist es so, dass man sein Geld direkt im Zielland als neue Währung auf ein Konto erhält. Zunächst einmal ist es sinnvoll, ein entsprechendes Konto zu eröffnen. Das Abheben mit deutschen EC-Karten funktioniert im Ausland oft nicht, und Kreditkartenfirmen verlangen hohe Gebühren bei jeder Auszahlung.

Ebenfalls ist es wichtig, sein gesamtes Einkommen sowie gespartes Geld genau zu dokumentieren. Ziel ist es hier natürlich, dein Vermögen in das Land zu transferieren. Und Alles, was keine nachvollziehbare Quelle hat, kann als Betrug gewertet und nicht ausgezahlt werden. Auch das ist also ein Punkt, um den man sich rechtzeitig kümmern sollte.

Insgesamt lässt sich sagen: Lieber zu viel vorbereiten als zu wenig. Denn bedenke, im Ausland hast du gegebenenfalls keinen Zugriff mehr auf deutsche Behörden. Im schlimmsten Fall steht man sonst mit komplettem Hab und Gut am anderen Ende der Welt und darf das Land nicht betreten oder kann nicht auf sein Konto zugreifen, etc. Mehr als ärgerlich! Deshalb unbedingt speziell fürs Zielland informieren, alles rechtzeitig beantragen (je nach Dokument gibt es schon mal einige Monate Wartezeit) und – ganz wichtig – natürlich nicht in Deutschland liegen lassen.

Fazit – Herausforderung Auswandern

Was klar sein muss, nicht alles wird beim Auswandern aus Deutschland so laufen, wie man es zu Beginn plant. Bei weitem nicht. Um nicht frustriert zu werden, sollte man seine rosarote Brille oder unmögliche Erwartungshaltung ablegen, denn kein Land ist absolut perfekt. Stell dir die Frage, wieso DU auswandern möchtest, und fokussiere dich darauf.

Mit einer kleinen Portion Humor und Flexibilität sind viele unerwartete Situationen gleich nicht mehr so schlimm. Konzentriere dich auf das Positive und die Herausforderung Auswandern wird zu dem Traum, nach dem du dich sehnst. Wenn dann noch alle notwendigen Dokumente da sind, das Ersparte sicher auf einem neuen Konto liegt und alle Vorbereitungen getroffen sind, steht dem Auswandern nichts mehr im Weg.

Allerdings heißt es jetzt mehr denn je: Sprache lernen! Wie das am besten gelingt und weitere Tipps zum Auswandern, erfährst du im nächsten Artikel dieser Serie, der in Kürze erscheinen wird. Die Top 10 der besten Sprachkurse kannst du dir hier bereits anschauen!

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