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Kommentar – Sprachenlernen im Jahre 2024: Wandel oder Revolution?

Links KI-Tutor und rechts ASSiMiL Sprachkurs.

Wir schreiben Mittwoch, den 16. Oktober 2024. Ein Tag wie jeder andere? Nun, für mich nicht, zeigte er mir doch sehr stark den Wandel im Bereich Sprachenlernen auf. Was sich gerade ändert und ob wir wirklich am Beginn einer KI-bedingten Revolution stehen, diskutiert dieser Artikel. Zwei Trends sprechen dafür.

Zunächst schauen wir uns den Wandel der letzten Jahre auf dem Sprachlern-Markt an. Danach wenden wir uns der spannenden Frage zu, ob ich im Jahre 2024 überhaupt noch eine Sprache lernen muss? Abschließend zeige ich auf, warum es in der Tat noch nie so einfach war, eine neue Sprache zu sprechen.

Kontraste – Zurück in die gute alte Sprachlern-Welt

Bis vor einigen Jahren bestand die Welt des Sprachenlernens hauptsächlich aus drei verschiedenen Wegen des Lernens:

  1. Klassische Sprachkurse vor Ort in einer Sprachschule.
  2. Sprachkurse in Buchform zum Selbstlernen, teilweise mit Audio-Inhalten.
  3. Software für den heimischen PC, die bspw. Rosetta Stone oder Digital Publishing anboten.

Es war die Ära, die Smartphones und damit Sprachkurs-Apps vorausging. Und genau in dieser Zeit war die Frankfurter Buchmesse auch ein sehr interessanter Ort, um sich bei Langenscheidt und Co. über die neuesten Veröffentlichungen im Selbstlernbereich zu informieren.

Frankfurter Buchmesse – Ja, wo sind denn alle hin?

Am oben genannten 16. Okober war es dann für mich auch wieder einmal soweit und ich habe mich auf den Weg nach Frankfurt gemacht. Begleitet haben mich dabei Fragen, wie …

… Welche Neuerungen gibt es?

… Wagen die Anbieter den Sprung ins digiale Lernen?

… Wer stellt überhaupt noch aus?

So schön es war, vertraute Gesichter wieder zu treffen, so ernüchternd war allerdings die Ausbeute für Sprachlerner. Langenscheidt als eigenständige Firma gehört bekanntermaßen der Vergangenheit an und ist in PONS bzw. der Klett-Gruppe aufgegangen. Obgleich ich mich dem Eindruck nicht erwehren konnte, dass man sich innerhalb der Klett-Gruppe selbst noch nicht so ganz sicher ist, wie man die Marke Langenscheidt integrieren soll. Auch die Frage, welche Sprachlernprodukte unter welchem Namen firmieren, scheint unklar. 


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Generell ist das Angebot von Sprachlernangeboten auf der Buchmesse mittlerweile sehr übersichtlich. Cornelsen zeigt erst gar keine Kurse der Lextra-Reihe mehr, Circon hat ein kleines Regal auf einem Sammelstand mit 15 anderen Verlagen und Amiguitos stellt zwar Bücher aus, ist aber nicht mit Mitarbeitern vor Ort.

Lichtblicke und eine Entdeckung

Eine schöne Neuentdeckung war hingegen der SchauHoer Verlag, der mit seinen liebevoll gestalteten Werken, insbesondere in der mehrsprachigen Erziehung der Jüngsten, viele schöne Materialien zur Unterstützung bietet.

Bei ASSiMiL und Hueber gab es wenig Neues zu vermelden. Man setzt auf vertraute Stärken. Wobei man bei Hueber mittlerweile bei vielen Kursen auch eine App-Unterstützung anbietet. 


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Wie der Name der Messe schon verrät, so ist das Buch entsprechend noch immer das Leitmedium. Und es war genau in diesem Paradies der Bücher, als ich während einer kurzen Pause entdeckte, dass nun auch Babbel einen KI-Sprechtrainer in deren App integrieren möchte. Stärker konnte mir der Kontrast zwischen der alten und neuen Sprachlernwelt nicht vor Augen geführt werden.

Trends – KI Konversationskurse und Simultanübersetzer

Bevor wir uns die neuen KI-Tutoren genauer anschauen, die sich anschicken, die Welt des Sprachenlernens für immer zu verändern, wenden wir uns einer ganz anderen Frage zu: Liegt die Revolution des Sprachenlernens vielleicht darin begründet, dass man gar keine Sprachen mehr lernen muss?

Sprachen lernen war gestern – Simultanübersetzung ist die Zukunft

Wir verfolgen schon seit Jahren die Entwicklung rund um Simultanübersetzer. Also Geräte, die es ermöglichen, in unterschiedlichen Sprachen zu sprechen und die entsprechend zwischen den Sprachen direkt zu übersetzen.

Und auch hier haben wir in den letzten Jahren sehr großen technologischen Fortschritt gesehen. So ist die entsprechende Software mittlerweile nicht nur im Smartphone zu finden, sondern wird auch in smarten Brillen und Kopfhörern verbaut. 

Dazu gesellt sich Künstliche Intelligenz wie ChatGPT, die rasend schnell Texte quasi kostenlos übersetzt. Wer für den Job E-Mails übersetzen will, der kann hiermit schon glücklich werden. Ebenso haben verschiedene Videocall-Tools bereits eine Übersetzungsfunktion integriert, was für einfache Präsentationen ausreichen mag.


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So stellt sich die Frage, muss ich in Zukunft überhaupt noch eine Sprache lernen? Die Antwort, die ich geben kann, lautet wie eh und je, ja! Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich einen Sprachlernblog leite, sondern weil die Simultanübersetzung niemals ein solches Vertrauensverhältnis erwachsen lässt, wie ich es im persönlichen Austausch suche. Es ist einfach immer ein Stück Technik zwischengeschaltet. 

Das mag für den ein oder anderen Besuch im Ausland nicht störend sein, aber eine vertrauensvolle, wertschätzende und tiefgreifende Kommunikation möchte ich direkt und ohne Technik führen. Und nicht zu vergessen, den von mir geschätzten kulturellen Aspekt, vermittelt eine Simultanübersetzung sowieso nicht.

Glücklicherweise zeigt der nachfolgende Trend, dass das Sprachenlernen immer “einfacher” wird.

Neue Technik, die begeistert und alles verändert

Ja, auch ich ertappe mich dabei, dass ich das Wort KI kaum noch hören kann. Doch in der Tat, waren wir in den letzten Wochen in der Redaktion von all den neuen KI-Tutoren und KI-Konversationskursen, die wir getestet haben, sehr begeistert.

Wer einmal mit Langotalk eigene Übungen designt hat… Wer einmal mit der KI wie mit einem Menschen über sein Lieblingsthema gesprochen hat… Und wer einmal gezielte Tipps und Verbesserungen zur Anwendung der Fremdsprache seitens des KI-Tutors erhalten hat… Ja, derjenige wird merken, dass hier ein ganz neues Kapitel des Sprachenlernens aufgeschlagen wird. 

Wir stehen noch am Anfang, aber dies fühlt sich nun in der Tat nach einer Revolution an. Ich kann erstmals in einem sicheren Umfeld, ohne Druck die Sprache direkt anwenden und so Gelerntes vertiefen. Dies ist nicht nur beim ersten Lernen einer Sprache ein Gamechanger, das wird vor allem auch vielen Menschen weiterhelfen, die bereits verschiedene Sprachkenntnisse haben und diese aktiv halten oder vertiefen wollen. 

Aber natürlich steht auch hier nach all dem Training mit künstlicher Intelligenz die Anwendung in der freien Wildbahn, in echten Gesprächen mit Menschen an. Und all die Neuerungen helfen, dass man dies schneller als jemals zuvor erreichen kann. Darüber freue ich mich. 

Fazit – Schöne neue Sprachlernwelt

Die Revolution im Bereich Sprachenlernen wurde schon des Öfteren ausgerufen. Doch dieser Tage fühlt es sich wirklich so an, dass wir uns am Beginn einer neuen Ära befinden. 

Die altbekannten Sprachkurse, wie sie ASSiMiL oder Hueber im Angebot haben, werden hoffentlich auch weiter am Markt bleiben, auch wenn buchgebundene Sprachkurse in Zukunft, meines Erachtens, einen immer schwereren Stand haben werden. Das Lernen mit einem Buch hat etwas für sich und gerade das gute didaktische Konzept der ASSiMiL-Reihe wird auch weiter Lernende anziehen. 

Nichtsdestotrotz sehen wir mit dem Einzug der künstlichen Intelligenz neue Formen von Sprachkursen, die so viele Vorteile mit sich bringen, dass sie in Zukunft klar die Platzhirsche sein werden. Ich denke hier an jetzt noch unbekannte Namen wie Langotalk, die uns im Test sehr begeistert haben. Ein KI-Tutor, der es ermöglicht, so früh wie möglich die Sprache zu sprechen und das in einem sicheren anonymen Umfeld und mit individuell zugeschnittenen, interessenbasierten Themen. Gerade Letzteres ist für mich in der Tat eine Revolution; schöne neue Sprachlernwelt.

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