Inhaltsübersicht:
Seite 01: Kurzfazit – Was wurde getestet?
>> Seite 02: Didaktisches Konzept – Benutzerfreundlichkeit
Seite 03: Zielgruppe – Preis/Leistung – Alternativen – Fazit
Didaktisches Konzept – Wie wird bei den PONS Audio-Sprachkursen gelernt?
Werfen wir einen genauen Blick auf den Aufbau des Audio-Sprachkurses und wie gut er inhaltlich aufgebaut ist, damit Sie auch wirklich damit effektiv lernen können.
Ein anspruchsvoller Beginn – Von Null auf 100
Wie es sich für einen mobilen Sprachkurs gehört, starte ich ihn, indem ich einfach auf „Play“ drücke. Ein Sprung ins kalte Wasser. Und das Wasser war ziemlich kalt, denn bereits in der zweiten Übung wurde ich gebeten, einen längeren Satz nachzusprechen. „¿Qué tal? Me llamo Mauricio González. Soy de México.” Das nenne ich “von Null auf 100”. Die Hirnforschung bestätigt zwar, dass wir nicht nur einzelne Wörter lernen sollen, sondern vielmehr sogenannte Chunks, die ca. 7 Sekunden lang sind, dennoch fühlte ich mich zu Beginn leicht überfordert.
Lese-Tipp! Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „So lernt das Gehirn neue Wörter“.
Allerdings weiß ich auch, dass ich in Sachen Lerntyp überhaupt kein auditiver Lerner bin. Das reine Hören der Fremdsprache hilft mir nicht weiter. Entsprechend habe ich das komplett vertonte Begleitbuch aufgeschlagen. Wenn ich die entsprechenden Texte mitlesen kann, ist es doch wesentlich einfacher. Dies geht allerdings zu Kosten der Mobilität.
Die Übungen folgen sehr schnell aufeinander. Die schiere Flut an Information, die man hier in kürzester Zeit aufnimmt, ist ebenfalls enorm anspruchsvoll. Mehrere Durchläufe der Übungen und entsprechende Wiederholungen der CDs empfehlen sich.
Dieser anspruchsvolle Beginn des PONS Audio-Sprachkurses bezieht sich natürlich auf Lerner, die keine Vorkenntnisse haben. Sie werden am Anfang des Kurses leicht überfordert sein. Anders sieht es aus, wenn Sie Ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen. Hierfür ist dieser Kurs sehr gut geeignet, um altes Wissen wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Aufbau der Kapitel – Etwas Entspannung bitte
Der Aufbau der einzelnen Kapitel ist sehr traditionell. Man bekommt zunächst den Wortschatz für die Lektion vermittelt. Darauf folgen grammatikalische Erklärungen. Dies alles wird dann anhand verschiedener kleiner Übungen einstudiert.
Dank dieses Aufbaus, entspannt sich der oben beschriebene Schwierigkeitsgrad ein wenig. Denn die zunächst in Dialogen genutzten Wörter werden zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt. Nehmen wir ein Beispiel aus Kapitel 03. Das Wort „trabajar“ (Spanisch für „arbeiten“) wird erstmals in Übung 01 der CD 02 genannt und in fortlaufenden Übungen benutzt. Allerdings wird das Wort erst in Übung 08 der CD 02 im Detail vorgestellt und besprochen.
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Doch nur einer ist die Nummer 1!
Dies ist wichtig zu wissen. Denn es hat Auswirkungen darauf, wie man mit diesem Audiokurs lernen sollte. Man darf eben nicht darauf hoffen, von Anfang an alles zu verstehen. Vielmehr sollte man das Kapitel einmal durchgehen, um einen Gesamtüberblick über die Inhalte zu bekommen und es dann nochmals im Detail anzuhören und mitzusprechen. Wiederholung ist hier meines Erachtens sehr wichtig, um nachhaltige Lerneffekte zu erzielen.
Jedoch komme ich auch nicht umhin, dies als teilweise unglückliches Kursdesign zu empfinden. Allerdings gilt auch hier, dies ist für Neulinge in einer Sprache mit Sicherheit schwieriger, wie für „Auffrischer“.
Benutzerfreundlichkeit im Test – Kann der Anbieter übezeugen?
Die Benutzerfreundlichkeit ist bei einem Audiokurs naturgemäß sehr gut. Am Ende ist es so einfach wie CD in den CD-Player legen und auf Play drücken. Das war es. Daß wirklich alle gesprochenen Inhalte komplett nachzulesen sind, erhöht den Komfort nochmals. Top.
Allerdings ist auch eine Sache immer wieder negativ aufgefallen. Innerhalb des Audio-Sprachkurses wird man häufig aufgefordert, Wörter nachzusprechen oder Lückentexte zu füllen. Irgendwie war die entsprechende Pause immer sehr komisch und man ist leicht verwirrt, was die Zuordnung angeht. Dies ist schwer zu beschreiben, allerdings erwischte ich mich immer wieder, dass ich nicht genau erkannte, ob die vorgesprochene Übersetzung nun für das vergangene oder das kommende Wort ist. Ein kleiner Ton, der anzeigt, wann man selbst sprechen sollte, wäre hier hilfreich und würde eine Verwechslung mit Pausen zwischen den einzelnen Übungen verhindern.