Titelbild: © Katrin Adam
EF ist bekannt für seine Sprachreisen und allerlei Angebote rund um kulturelle und sprachliche Bildung. Mittlerweile gibt es auch ein Mentorprogramm zum Englisch lernen: EF English Live. Wie gut sich dieses im Test macht, erfährst du hier!
Kurzfazit: Unsere kürzeste Review aller Zeiten…
Diesen Titel können wir mit Stolz an EF English Live vergeben, denn wir haben uns entschieden, das Programm nicht zu testen. Und das natürlich nicht ohne Grund: Denn wir wurden beim Kaufversuch so dermaßen belagert und mit undurchsichtigen Taktiken gedrängt über 960 Euro (das war das günstigste „Angebot“) zu bezahlen, dass wir es für uns einfach als unseriös abgestempelt haben.
Wir werden nicht so viel Geld in ein so schwammiges Angebot investieren. Und das empfehlen wir dir auch nicht. Warum, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Falls du selbst schon Erfahrungen mit EF English Live gemacht hast, lass es uns unbedingt in den Kommentaren wissen. Wir sind gespannt, wie du das siehst.
Was ist da los, EF?
EF English Live bietet Online-Unterricht in Gruppen sowie Privatstunden an, und dazu passende Inhalte zum Selbststudium. Wie der Name schon erahnen lässt, kann man hier aktuell nur Englisch lernen. So weit kam es aber gar nicht für uns.
Keine Testmöglichkeit, dafür wird man angerufen?!
Unsere abenteuerliche Erfahrung hat damit angefangen, dass es keine kostenlose Testmöglichkeit gibt. Auf der Website wird aktuell jedoch mit einem Gratismonat sowie 12 kostenlosen Privatstunden zusätzlich geworben; das ist ziemlich irreführend. Denn während des Kaufprozesses – ja, in diesem Fall wirklich ein Prozess – stellte sich dann heraus, dass dies nur beim Kauf einer der teuersten Abonnement-Optionen gilt. Undurchsichtiges Marketing finden wir generell unschön, aber das war leider erst der Anfang der Misere.
Wird durch das „Angebot“ Interesse geweckt, füllt man auf der EF Website ein Kontaktformular mit Name, E-Mail Adresse und Telefonnummer aus. Letzteres ist ungewöhnlich, jedoch stellte sich schnell heraus, weshalb danach gefragt wurde – denn der nächste Bildschirm war die Benachrichtigung darüber, dass man in den nächsten 10-15 Minuten einen Anruf erhält, um Lernziele und mögliche Pakete zu besprechen.
Mein Anruf kam bereits nach 2 Minuten – ich war ziemlich überrascht, denn mit einem Anruf hatte ich generell nicht gerechnet. Darüber gibt es keinerlei Informationen, bevor man seine Kontaktdaten angibt, man ist dementsprechend völlig unvorbereitet und eventuell sogar in einer unpassenden Situation. Sowas ist bisher bei keinem anderen Anbieter der Fall gewesen und definitiv kein Standard. Normalerweise sieht man mögliche Pakete mit allen Features auf der Website, öffentlich zugänglich. Da klingeln bereits Alarmglocken…
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Während des Anrufes wurde ich nach meinem Lernziel, meinen Niveau (nach GER) und meinem bevorzugten wöchentlichen Zeitaufwand gefragt. Daraufhin wurden mir zwei mögliche Lernpläne, 6 beziehungsweise 12 Monate, mit je vier Abonnement-Optionen empfohlen und entsprechende Informationen per E-Mail zugeschickt. So weit, so gut – dachte ich.
Vielleicht doch nur guter Kundenservice? Nein!
In besagter E-Mail erfuhr ich dann, dass es auch an dieser Stelle keine Möglichkeit gibt, eines der Pakete online und in Ruhe zu buchen. Stattdessen sollte ich erneut ein Gespräch mit „meinem“ Berater führen, um eines der Angebote telefonisch zu buchen.
Dazu kam es aber letztendlich gar nicht: Während ich mir die Angebote durch den Kopf gehen ließ, wurde ich weiterhin von EF belagert – auf allen möglichen Medien, auf denen sie mich erreichen konnten. Ich bekam eine WhatsApp, in der mir gesagt wurde, ich solle in der nächsten Stunde einen Rückruf bekommen, um mich dann für ein Abonnement zu entscheiden. Dreißig Minuten später folgte eine E-Mail mit ähnlichem Inhalt.
Damit habe ich insgesamt drei E-Mails, einen Anruf und eine WhatsApp Nachricht bekommen – und das nur an einem Nachmittag. In den folgenden Tagen kamen noch drei Anrufe, sogar am Wochenende, und zwei weitere E-Mails. Auch Wochen später kamen noch gelegentlich Mails – nichts davon habe ich je explizit zugestimmt.
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An dem Punkt haben wir uns in der Redaktion dann die Frage gestellt: Warum wird man so sehr bedrängt? Denn wer wirklich hinter seinem Angebot steht, hat solche Taktiken in der Regel nicht nötig. Und so ging es los mit der Recherche…
EF English Live im Test: Was steckt dahinter?
Laut der Website hat das Programm 20 Millionen Nutzer – das passt aber nicht so ganz mit den 500.000 Downloads im PlayStore zusammen. Und auch die Bewertung von 2.9 Sternen dort spricht schon ein Stück weit für sich.
Noch spannender wurde es dann, als wir uns die Preis-Pakete, die uns per Mail zugeschickt wurden, genauer ansahen. Die minimale Laufzeit beträgt dabei 6 Monate, das günstigste Abonnement liegt bei 149€ pro Monat. Das teuerste Abonnement sind 199€ pro Monat, über ein Jahr hinweg. Damit gibt man für EF English Live insgesamt knappe 2400€ im Jahr aus. Das ist sportlich.
Fairerweise müssen wir natürlich sagen, dass es dafür eine bis drei wöchentliche Privatstunden gibt (je nach Paket), was an sich kein schlechter Preis ist. Hier liegen andere Online-Sprachschulen in einem ähnlichen Kostenrahmen. Normalerweise ist es jedoch üblich, eine Testmöglichkeit und oftmals auch kürzere Abonnement-Zeiträume anzubieten. Denn so viel Geld auszugeben, ohne ein Programm auch nur ansatzweise ausprobieren zu können, finden wir gewagt.
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Es gibt zwar angeblich eine Zufriedenheitsgarantie (wenn man wöchentlich eine bestimmte Anzahl an Aufgaben/Stunden im Programm absolviert) und eine 2-wöchige Geld-Zurück-Garantie bei Nichtnutzung, jedoch ist insgesamt alles eher undurchsichtig gestaltet, und zu jedem groß angepriesenen Angebot gibt es noch einiges an Kleingedrucktem.
Alternativen: EF English Live Erfahrungen im Vergleich zu Mitbewerbern
Nun, zu der Qualität der EF English Live Sprachkurse können wir nichts sagen. Was wir jedoch beurteilen können, sind die undurchsichtige Anmeldung sowie das Preis-Leistungsverhältnis – auf diesem Vergleich basieren die folgenden Empfehlungen.
Lingoda – Die beste Online-Sprachschule
Nach unserem mehrwöchigen Test des Anbieter war schnell klar: Lingoda ist in unseren Augen aktuell die beste Online-Sprachschule auf dem deutschen Markt. Denn hier wird so vieles richtig gemacht – Benutzerfreundlichkeit ist bei diesem Anbieter groß geschrieben. Nicht nur gibt es hier eine kostenlose Testwoche und monatliche kündbare Abonnement-Optionen, auch qualitativ hat Lingoda einiges zu bieten.
Wer bereits Grundkenntnisse in Englisch, Spanisch, Französisch oder Italienisch hat und bereits vorhandenes Wissen üben, festigen und vertiefen möchte, ist bei Lingoda genau richtig. Hier gibt es Einzel- oder Kleingruppenunterricht (je nach eigener Präferenz), passende Übungsmaterialien und viele spannende Themen – rund um die Uhr dank der internationalen Lehrkräfte.
Lingoda bewegt sich in einem ähnlichen Preisrahmen wie EF English Live, jedoch einfach kundenfreundlicher durch Testmöglichkeit und kurze Laufzeiten. Zudem gibt es immer wieder Rabatte und ein ganz besonderes Angebot: Sprachlern-Marathons und -Sprints, bei denen man einen Teil seines Geld nach erfolgreichem Absolvieren wieder ausgezahlt bekommt. Ausprobieren lohnt sich!
italki & Preply – Private Lehrkräfte für ultimative Flexibilität
Für alle, die sich nicht an Lehrpläne binden wollen: Es gibt verschiedene Vermittlungsplattformen, die Lerninteressierte und private Tutoren zusammen bringen. Dabei gibt es keinerlei Vorgaben. Man kann entsprechend jedes Niveau, Thema und genauso auch jeden Lernstil mit seinem Tutor oder seiner Tutorin ausschöpfen. Jede Person, die dort Unterricht anbietet, legt dabei ihre eigenen Preise und verfügbare Unterrichtszeiten fest.
Egal, ob du strukturierte Einzelstunden oder einfach ein Video-Gespräch mit echten Menschen führen möchtest, es gibt prinzipiell erstmal keine Grenzen seitens italki oder Preply. Der einzige potenzielle Nachteil: Natürlich kann es sein, dass man nicht direkt mit der ersten Lehrkraft harmoniert. Wie man dabei die richtige Person und Unterrichtsweise für sich findet, erklären wir in diesem Artikel. Zum Preply Testbericht geht es hier.
Auch mit einem kleineren Budget kann man hier leicht fündig werden, manche der Lehrkräfte bieten ihren Unterricht bereits bei 5€ pro Stunde an. Nach oben ist natürlich alles offen – die meisten Stunden liegen hier zwischen 10€ und 20€, was ein fairer Preis ist.
Übrigens: Ein ähnliches Angebot gibt es auch bei LingQ. Hier kann man neben Online-Unterricht auch Texte zur Korrektur einreichen oder sich kostenlos Hilfe von der Community einholen. Zudem ist LingQ eine Selbstlernplattform und bietet eine kostenlose Testmöglichkeit an.
KI-Tutoren: Zukunft des Sprachenlernens?
Nun, im 21. Jahrhundert gibt es neben den hier bereits genannten Optionen noch eine weitere Möglichkeit: KI-Konversationskurse. Diese basieren, wie der Name erahnen lässt, auf künstlicher Intelligenz und bilden eine Brücke zwischen Sprachtutor und Tandempartner. Dabei fällt jedoch der Druck eines menschlichen Gegenübers weg, und die KI steht rund um die Uhr zur Verfügung.
Mittlerweile gibt es dabei einige Anbieter, die uns sehr gut gefallen, und der Markt wächst stetig. Unser aktueller Favorit in dieser Kategorie ist Langotalk. Sie nutzen das volle Spektrum künstlicher Intelligenz aus und ermöglichen alltagsnahes Lernen in allen Möglichen Formaten und Themenbereichen. Durch die generative KI kann man den Kurs ganz nach eigenen Wünschen gestalten und auch eigene, spezifische Hobbies, Interessen und berufsbezogene Inhalte einbinden.
Zudem gibt es ein Angebot auf Lebenszeit, dass man für etwa 120€ einmalig freischaltet und dann lebenslang nutzen kann. Ohne jegliche Einschränkungen in Qualität, Quantität oder Auswahl der Sprachen. Durch die kostenlose Testmöglichkeit kann man sich vorab ein Bild vom dem Anbieter machen – hier sollte sich EF English Live dringend eine Scheibe abschneiden.
Fazit: EF English Live im Test
‒ Lohnt sich der Stress wirklich? ‒
Diese Frage haben wir uns beim langwierigen und wenig kundengerechten Anmeldeprozess gestellt und mit einem klaren Nein beantwortet. Ja, EF English Live ist auf die Stunde gerechnet zwar günstiger als etwa Kurse an einer Volkshochschule – aber dafür ist man auch direkt für mindestens 6 Monate gebunden und hat vorab keine Ahnung, worauf man sich überhaupt einlässt. Ob man dafür dann 960€ bis 2400€ ausgeben möchte, darf natürlich jeder für sich entscheiden.
Die telefonische Anmeldung und schwammigen Informationen auf der Website sind veraltet und wirken nahezu zwielichtig, Rezensionen im Internet sich sehr durchwachsen. Noch dazu wurden wir tagelang belagert mit ständigen Anrufen, mehreren E-Mails und WhatsApp-Nachrichten. Für uns ein Grund, den Anbieter nicht zu testen. Schade!
Zum Glück gibt es mittlerweile viele gute Online-Sprachschulen und Plattformen, die wesentlich kundenorientierter arbeiten, kostenlose Testmöglichkeiten bieten und sich entspannt online buchen lassen, ohne vorher zwei Telefonate führen zu müssen. Hierbei empfehlen wir besonders Lingoda! Jedoch bietet auch Babbel mit Babbel Live mittlerweile Unterricht an, und andere Plattformen sorgen für eine Vermittlung zwischen privaten Lehrkräften & Lernenden. Dabei gefallen uns italki, Preply und LingQ.
Eine spannende Ergänzung oder Vorbereitung auf den Online-Unterricht sind übrigens KI-Sprachtutoren. Dabei kann man simulierte Konversationen mit einem virtuellen Gegenüber führen. Hier geht es zu den besten KI-Konversationskursen!
Und nun interessiert uns natürlich sehr: Kommt EF English Live für dich in Frage? Hast du vielleicht bereits Erfahrungen mit den Kursen des Anbieters gemacht? Wir sind gespannt auf Kommentare und Meinungen.