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Erfahrungen mit Gymglish im Test

Gymglish Test auf dem Smartphone

Titelbild: © Gymglish

Nicht nur das Konzept vom Gymglish – mit Geschichten und kulturellen Aspekten eine Sprache lernen – ist interessant und erfrischend, auch ein hoher Individualisierungsgrad klingt vielversprechend. Wie gut ist all das aber tatsächlich umgesetzt worden? Wir teilen unsere Erfahrungen mit Gymglish nach intensivem testen.

Überblick: Gymglish im Test

Vorteile

  • Personalisierte Inhalte
  • Kurzweilige & abwechslungsreiche Lektionen
  • Lernen bis hin zu hohem Sprachniveau (C2) möglich
  • Algorithmus berechnet individuellen Lernstand
  • Zusammenhängende, sich anpassende Geschichte

Nachteile

  • Hoher Preis, lange Abolaufzeit
  • Kein guter Vokabeltrainer vorhanden
  • Wenig Gamification (aber andere Motivationselemente)

Kurzfazit: Hochwertiger Sprachkurs mit wenigen Macken

Gymglish verspricht viel mit ihrem Konzept – und begeistert auf ganzer Linie. Die Lektionen sind kurzweilig und didaktisch sinnvoll ausgestaltet. Besonders ist aber das KI-basierte, personalisierte Lernen: So etwas findet man aktuell bei keiner anderen Sprachlern-App. Klingt in der Theorie gut und funktioniert in der Praxis nahezu einwandfrei. Kein anderer Sprachkurs passt sich so individuell an den Lernstand und die Lernziele an wie Gymglish.

Der geführte Sprachkurs bringt eine ordentliche Struktur in den Lernalltag, abwechslungsreiche Übungen verhindern Langeweile und decken verschiedene Lernaspekte ab. Die personalisierten Erklärungen der zu lernenden Sprache sorgen für ein gutes Verständnis und schnellen Lernfortschritt. Auch ein außergewöhnlich langer Testzeitraum ohne anschließende Abo-Falle zeichnet den Anbieter aus – so können Nutzer ganz sicher sein, was sie für ihr Geld bekommen.

Allerdings müssen wir auch ehrlich sagen: Gymglish ist leider sehr teuer, und auch die lange Abonnementlaufzeit tut dem Anbieter da keinen Gefallen. Dazu mehr in der Preissektion.

Kleine Kritikpunkte gibt es dennoch: Das Wiederholen neuer Wörter ist nicht gut gelöst. Ein integrierter Vokabeltrainer würde die Gymglish-Erfahrung perfekt abrunden. Auch ein paar Gamificationelemente wären eine Ergänzung wert. Hier punktet der Anbieter eher mit einer zusammenhängenden Geschichte und Humor. Insgesamt sind die Sprachkurse eine ganz klare Empfehlung und haben uns im vierwöchigen Gymglish-Test begeistert.

Im Folgenden findest Du den detaillierten Testbericht. Dabei geben wir unsere Erfahrungen mit Gymglish wieder: Vier Wochen, zwei Tester, ein Ergebnis – Testsieg in der Kategorie Online-Sprachkurs!


Inhaltsübersicht:

>> Seite 01: Kurzfazit – Was wurde getestet – Umfang & Features
Seite 02: Benutzerfreundlichkeit – Didaktisches Konzept
Seite 03: Zielgruppe – Preis/Leistung – Alternativen – Fazit


Das einzigartige Konzept und der versprochene hohe Personalisierungsgrad lassen Gymglish vielversprechend wirken. Und wir wurden trotz ein paar kleinen Kritikpunkten nicht enttäuscht – im Gegenteil! Gymglish begeistert voll und ganz mit Innovation.

Gymglish-Erfahrungen: Was wurde getestet

Bei unserem mehrwöchigen Gymglish Test hat unser Team nicht nur den gleichnamigen Englischkurs, sondern ebenso den Spanischkurs „Hotel Borbollón“ des Anbieters unter die Lupe genommen. Dabei wurden App und Web über vier Wochen gleichermaßen ausprobiert und täglich genutzt, um die volle Gymglish-Experience zu erleben.

Beide unserer Testpersonen haben fachkundige Englischkenntnisse (C1), dafür aber nur Grundkenntnisse im Spanischen (maximal A1). Die idealen Verhältnisse, um zu testen, wie die App und vor allem der Algorithmus mit unterschiedlichen Sprachniveaus und der daraus resultierenden Individualisierung umgehen. Kann auf einem hohen Sprachniveau noch genauso viel wertvoller Inhalt geboten werden wie für Anfänger? Und wie gestaltet sich der Einstieg in die Sprache?

Umfang und Features: Was bietet Gymglish im Test?

Unter dem Anbieternamen “Gymglish“ werden verschiedene Sprachkurse zusammengefasst. Diese stammen zwar alle von denselben Machern und sind demnach prinzipiell gleich aufgebaut, unterscheiden sich jedoch im Inhalt und in der Namensgebung.

Verfügbare Kurse & Sprachen

Zu Gymglish gehören folgende Sprachkurse und Angebote (die orangenen Links führen direkt zum kostenlosen und unverbindlichen Test):

Ein ungewöhnlicher, aber positiv überraschender Aspekt: Laut dem Anbieter sind alle Kurse bishin zum C2 Niveau verfügbar, was einem Muttersprachler entspricht und damit der höchsten überhaupt erreichbaren Lernstufe. Das findet man selten, die meisten anderen Sprachkurse (hier die Top 10!) gehen maximal bis zum C1 Niveau. Früher brauchte man bei Gymglish bereits Vorkenntnisse. Mittlerweile werden zwei Kurse pro Sprache angeboten: Einer für Anfänger, und daneben der Standardkurs für Menschen mit Vorkenntnissen sowie Wiedereinsteiger. Klasse!

Einige der verfügbaren Kurse

Die Kurse sind alle grundlegend gleich aufgebaut und auch die Lektionen folgen einem festen Prinzip. Die Inhalte passen sich aber auf nahezu magische Weise dem Lernenden an. Dem personalisierenden Algorithmus (dazu später mehr) sei Dank. Darüber hinaus bleibt wenig Spielraum für Nutzer. Das ist aber nicht unbedingt schlecht, es lenkt den Kurs einfach in eine feste Bahn und die Nutzung ist so sehr einfach, trotz des hohen Individualisierungsgrades.

Features: Was gibt es neben dem Sprachkurs?

Gamification oder ähnliches gibt es keine, dafür hat Gymglish nun eine Chatfunktion, die auf der Nutzung künstlicher Intelligenz basiert. Beim sogenannten „Aimigo“ kann man sich mit den Charakteren aus den Sprachlerngeschichten unterhalten – so werden direkt Sicherheit beim Anwenden und die richtige Aussprache trainiert.

Zudem ist man hier thematisch sehr frei: Man kann über die vergangene Lektion sprechen, sich grammatikalische Besonderheiten erklären lassen oder einfach entspannten Small Talk führen. Dabei antwortet die KI stets intelligent und faktisch richtig – top!

Zusätzlich findet man am Ende jeder Lektion ein “Dessert“, das meist aus einem kulturell relevanten Videoclip besteht, der mit einer kurzen Erklärung entsprechend in Kontext gerückt wird. Das ist nicht nur ein netter Zusatz sondern hilft auch dabei, die Kultur hinter der Sprache besser zu verstehen. Wer weiß, vielleicht stolpert man ja in Zukunft über einen Witz, den man ohne den entsprechenden Zusammenhang nicht verstanden hätte.

Daneben funktioniert das Konzept an sich als Motivationselement: Die Kurse bauen sich rund um eine (von Sprache zu Sprache unterschiedlicher) Geschichte auf, von der man jeden Tag einen kleinen Teil vorgesetzt bekommt. Das kann klassisch in Form eines Textes sein, aber es gibt auch Audiodateien, Briefe oder manchmal sogar Chatverläufe verschiedener Konversationen. Auch hier unterscheiden sich die Formate in Abhängigkeit des gewünschten Lernzieles (Hör-, Leseverständnis, etc.).

Ein Chatverlauf mit Bezug auf die Geschichte

Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit, eigens aus dem Sprachkurs ausgewählte, für einen selbst unbekannte Vokabeln zu wiederholen. Dabei handelt es sich zwar leider nicht um einen besonders umfangreichen Vokabeltrainer, doch die Möglichkeit besteht. Gleiches gilt für Grammatik. Auch hier kann man entsprechende Regeln nachlesen und einüben.

Last but not least das einzigartigste Feature: Die KI und entsprechende Personalisierung. In den ersten 7 Tagen der Nutzung bietet Gygmlish täglich jeweils eine Lektion mit variierender Schwierigkeit an, um anschließend mithilfe eines komplexen Algorithmus möglichst genau das individuelle Sprachniveau zu ermitteln.


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Basierend darauf werden anschließend persönliche Lektionen erstellt, die in Vokabeltraining und Grammatikaufgaben erstaunlich genau an das eigene Wissen angepasst sind. Dank einem langem Testzeitraum lässt sich dieses auch kostenfrei ermitteln und man kann bereits auf eigenem Niveau lernen, ohne anschließend in eine Abonnement-Falle zu geraten. Top!

Es ist uns wichtig, dies genau zu betonen, denn viele Kurse werben mit individuellem Lernen. Doch wir werden noch sehen, dass die kein anderer Anbieter auch nur ansatzweise in der Qualität bietet wie Gymglish in unserem Test.

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7 Gedanken zu „Erfahrungen mit Gymglish im Test“

  1. Das klingt ja wirklich phantastisch!
    Eine Frage hätte ich allerdings noch:
    Was passiert mit der freigeschalteten Lektion, wenn man sie doch nicht wie geplant bearbeitet hat?

    1. Hi Aspasia, da passiert eigentlich nichts, man macht sie beim nächsten Mal. Es kann aber sein, dass der Teil mit der Wiederholung dann etwas anders ist, weil die Lektion nochmal an den Lernstand bzw. die Vergessenskurve angepasst wird. Bei Gymglish kann dir aber nichts verloren gehen. Die einzelnen Geschichten bauen zwar aufeinander auf, sind aber doch irgendwie unabhängig. Das ist ganz schwer zu beschreiben und ich nutze Gymglish jetzt schon seit November und auch nach Monaten bin ich immer wieder Baff, wie sie die Lektionen optimieren und auf mich anpassen. LG cR

  2. Nach dem Testzeitraum habe ich spontan ein Jahresabo abgeschlossen. Fünf Lektionen pro Woche, davon zwei Grammatik Wiederholungen. Ich freue mich jeden Tag auf die Spanisch Lektion und werde wahrscheinlich ein weiteres Jahres Abo abschließen. Ich bin immer noch von den Lektionen begeistert.
    Allerdings benötige ich mehr Zeit zum Bearbeiten der Lektionen, als die angegebenen voraussichtlichen 15 Minuten. Aber natürlich möchte ich auch mit möglichst wenig Fehlern abschließen.

    1. Hi, ja, das stimmt, je nach Länge der Lektionen habe ich auch immer länger als 15 Minuten gebraucht. 20-30 Minuten ist da eher realistisch. Man kann in den Optionen aber auch die Länge einstellen, wenn einem das zu lang ist. Dann gibt es kürzere Lektionen (oder längere). LG cR

  3. Mich stört eher dass man auf eine Lektion pro Tag limitiert ist, fühlt sich so sehr langwierig an (logisch längere Bindung heißt mehr Geld) und daher eher nur als Ergänzung gedacht aber dafür ist es mir einfach viel zu teuer…

    1. Das dachte ich am Anfang eigentlich auch. Das ist komisch mit einer Lektion pro Tag. Nachdem ich es aber einige Wochen getestet habe, empfand ich es eigentlich ganz angenehm, weil man dann sein Pensum für den Tag erledigt hat und nicht immer noch im Hinterkopf das schlechte Gewissen hat, dass man ja noch mehr machen könnte/ müsste. So oder so, ja, Gymglish geht seinen eigenen Weg, der ist zuweilen sehr gut in Sachen Anpassung der einzelnen Lektionen, aber ja, die Preise sind auch aus meiner Sicht einfach zu hoch. cR

  4. Nutze seit gut einem Jahr das französische Gymglish (also frantastique).

    Nicht billig, aber es gab ein günstiges 3-Jahres-Abo für 521€ (also knapp 15€/Monat).

    Generell:
    Der Französisch-Kurs ist im Prinzip gut und hat vor allem bei den Grammatik-Themen eine immense Breite und auch Tiefe, die wahrscheinlich sonst kein Online-Kurs bieten kann.
    Auch die Adaption des Kurses an das Können und die Fehler des Teilnehmers ist wirklich klasse.
    Die Korrekturen nach Abschluss der Lektion sind auch richtig gut und hilfreich. Evtl. wären hier noch Links auf die – vorhandenen – Erklär-Seiten hilfreich.
    Ich bin im Prinzip also sehr zufrieden, kein Vergleich zu diesem Duolingo-Käse.

    Ein Punkt nervt mich aber sehr:
    Fast alle Audios/Videos sind in grottenschlechter Audio-Qualität und/oder mit abstrusen Dialekten/Akzenten/Sprachfehlern versetzt, so dass man nicht selten GAR NICHTS versteht und die entsprechenden Verständnisfragen nicht beantworten kann. Auch sind sie oft zu schnell (auch im – vorhandenen – Langsam-Modus)
    Das ist ungefähr so, wie wenn man einem Franzosen ein altes Video von Karl Valentin vorspielen würde.
    Wenn ich französisches „Arte“ gucke, verstehe ich jedenfalls erheblich mehr als bei den Gymglisch-Videos!

    Was ein bisschen nervt:
    Man ist sehr bemüht, humorvoll oder anzüglich zu sein, das geht mir manchmal auf den Keks.
    Man ist sher bemüht, Bilder/Zecihnungen zu verwenden. Diese sind nicht immer eindeutig und man rätselt, was der Autor wohl meinen könnte. Manchmal sagt eben ein Wort mehr als tausend Bilder…

    Was auch nicht so gut ist:
    Leider kann man bestimmte Themen nicht abwählen. So muss man sich auch mit – für Normallerner eher überflüssige – Zeitformen wie Passé Simple oder Passé Antérieur herumplagen.

    Bien à vous
    Carsten

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