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Sprachliche Bildung rückt in Deutschland zunehmend in den Fokus, da immer mehr Kinder mit mehr als einer Muttersprache aufwachsen. Aber wie wirkt sich das Erlernen mehrerer Sprachen im Kindesalter tatsächlich aus? Wir präsentieren in diesem Artikel erstaunliche Ergebnisse von über 7 Jahren intensiver Forschung anhand drei interessanter Studienprojekte.
Der neueste Stand der Sprachwissenschaften
Bereits seit 2013 forscht die Universität Hamburg in Kooperation mit zahlreichen anderen Universitäten in Deutschland anhand 21 verschiedener Projekte zum Thema „Mehrsprachigkeit und sprachliche Bildung“.
Mittlerweile liegen uns die Ergebnisse vor: am 3. August veröffentlichte die Hamburger Universität als „KoMBi“ (Koordinierungsstelle für Mehrsprachigkeit und sprachliche Bildung) die Resultate 7 langer Jahre detaillierter Forschung.
Nun stehen uns nicht nur überraschende Ergebnisse zur Verfügung, sondern auch eine umfangreiche Broschüre. Diese enthält neben wissenschaftlichen Informationen auch Tipps für Eltern und Erzieher, um mehrsprachige Kinder optimal zu unterstützen und zu fördern.
Du möchtest dein Kind mehrsprachig erziehen und überlegst, ob dies der richtige Weg ist? Dann solltest du nun weiterlesen und deiner Entscheidung ein Stück näher kommen. Wir schauen uns drei der Projekte näher an – die Ergebnisse überraschen!
1# MEZ: Führt Mehrsprachigkeit zu schlechterem Deutsch?
Dieser Frage hat sich das Projekt „Mehrsprachigkeit im Zeitverlauf“, kurz MEZ genannt, gewidmet. Das Ziel war es, herauszufinden, ob eine Förderung der jeweiligen Muttersprache bei Kindern und Jugendlichen die Deutschkenntnisse beeinträchtigt, verbessert oder nicht beeinflusst. Dazu wurden etwa 2000 Sekundarstufenschüler und -schülerinnen in ganz Deutschland befragt, von denen die Hälfte mehrsprachig war.
Die Ergebnisse: Eltern können aufatmen
Es hat sich ergeben, dass durch gezielte sprachliche Bildung und Förderung der zweiten Sprache bessere Ergebnisse im Deutsch- und Englischunterricht vorzuweisen waren.
Auch Schüler, deren Zweitsprache ein anderes Schriftsystem nutzt, wie etwa Russisch oder Türkisch, hatten keine schlechteren Ergebnisse als ihre Mitschüler. Im Gegenteil – es stellte sich heraus, dass bei besserem Beherrschen der eigenen Muttersprache auch das Lernen von Deutsch und Englisch leichter fiel.
Ein weiteres erstaunliches Ergebnis wurde beim MEZ-Projekt festgestellt: Unabhängig der sprachlichen Fähigkeiten in einer Zweitsprache, war bei allen Schülern die Unterrichtssprache Deutsch dominant gegenüber der anderen.
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2# MuM-Multi: Beeinträchtigt sprachliche Bildung andere Unterrichtsfächer?
Darauf hat das Projekt „MuM-Multi“ der Universitäten Hamburg und Dortmund eine Antwort gesucht – und gefunden. Getestet wurde hierbei, ob sich ein zweisprachiger Mathematikunterricht negativ auf das erlangte Wissen in diesem Fach auswirkt.
Bisher bestand die These, dass sprachliche Bildung während des Fachunterrichtes, zum Beispiel durch mehrsprachige Unterrichtsstunden, die Schüler vom tatsächlichen Stoff ablenkt und damit ihre Leistungen negativ beeinflusst.
Die neuesten Erkenntnisse: These widerlegt
Auch diese These konnte von der Forschung widerlegt werden. Mehrsprachig aufwachsende Kinder erzielen im Durchschnitt ebenso gute Noten in Mathematik wie ihre einsprachigen Klassenkameraden. Bei türkisch-sprechenden Schülerinnen und Schülern hat sich durch die Mehrsprachigkeit des Unterrichts sogar ein besserer Durchschnitt ergeben als zuvor.
Damit ist klar: auch Fächer, die nicht auf linguistische Fähigkeiten aufbauen, werden durch Mehrsprachigkeit nicht beeinträchtigt, sondern können sogar davon profitieren. Das überrascht, bestätigt jedoch einmal mehr die Vorteile von sprachlicher Bildung im Kindesalter.
3# SimO: Auswirkungen auf die eigene Muttersprache
Nachdem nun also klar war, dass sowohl Deutschkenntnisse, als auch die allgemeine Lernfähigkeit von einer Zweitsprache profitieren, stellte sich eine weitere Frage: Beeinträchtigt eine bessere sprachliche Bildung im Deutschen vielleicht die Fähigkeiten in der eigenen Muttersprache? Auf diese Frage hat das Projekt “SimO“ eine eindeutige Antwort gefunden: Nein! Ganz im Gegenteil…
Positive Wechselwirkungen – unabhängig von der Sprache
Um dies herauszufinden wurden mehr als 300 mehr- und einsprachige Schüler auf die Fähigkeit geprüft, Texte sprachlich zu analysieren und entsprechend zu überarbeiten. Dabei ergab sich, dass auch Texte in der Muttersprache besser bearbeitet werden konnten, obwohl die dazu benötigten Vorgaben und Strategien nur in deutschsprachigen Fächern unterrichtet worden waren.
Somit ergeben sich durch und durch positive Wechselwirkungen vom besseren Erlernen der deutschen Sprache, sowie der eigenen Muttersprache.
Fazit: Wie wichtig ist sprachliche Bildung für Kinder?
Solltest du dein Kind in Sachen sprachlicher Bildung oder gegebenenfalls sogar Mehrsprachigkeit unterstützen? Ganz klar: Die Wissenschaft sagt ja! Auch, wenn es sowohl von Eltern als auch Kind deutlich mehr Fleiß und Geduld verlangt, mehrsprachig aufzuwachsen, wird es langfristig positive Folgen für alle haben. Nicht nur, dass sich Kinder so besser mit der eigenen Kultur identifizieren können, auch ihre sonstigen Leistungen werden von sprachlicher Bildung profitieren.
Da nun wissenschaftlich bewiesen ist, dass Mehrsprachigkeit bereits im Kindesalter viele Vorteile hat und für keinerlei Beeinträchtigungen sorgt, kann sprachliche Bildung in Deutschland zunehmend und mit gutem Gewissen gefördert werden. Wir tragen unseren Teil dazu bei, zum Beispiel mit unserem ausführlichen Testbericht zu Mondly Kids, einem altersgerechten Sprachkurs für Kinder. Für alle guten Sprachlernlösungen von klein auf, klicke einfach auf den nachstehenden Button.
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