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Ist Vokabeln lernen sinnlos? Unser Gehirn sagt „Ja!“

Wenn unser Gehirn das klassische Vokabeln lernen nicht verarbeiten kann, sollten wir dann nicht lieber auf unseren Denk- und Merkapparat hören? Sollen wir also das Vokabeln lernen sein lassen?! Dieser Blog-Beitrag präsentiert 5 Gründe, die in der Tat gegen das Büffeln neuer fremdsprachiger Worte sprechen. Und eines vorab, die Alternative macht auch wesentlich mehr Spaß 🙂

Vokabeln lernen – Eine kleine Definition

Grundsätzlich kommen wir beim Sprachenlernen nicht um den Erwerb neuer Wörter umhin. Doch es gibt „Vokabeln lernen“ und „Vokabeln lernen“. Gleicher Name, hinter dem sich aber grundsätzlich verschiedene Techniken verbergen. Die Frage ist also, wie lernen wir diese neuen Wörter?

Klassische Vokabellisten, die in der Schule traditionell in kleinen Vokabelheften angelegt werden, sind vielleicht die bekannteste Methode des Vokabellernens. Hier wird ein fremdsprachiges Wort der deutschen Übersetzung gegenübergestellt und dieses „Wortpaar“ immer und immer wieder wiederholt.

Genau diese Vorgehensweise ist es, die unserem Gehirn so gar nicht gefallen will und dabei spielt es auch keine Rolle, ob diese Vokabeln in einem Vokabelheft stehen oder auf Karteikarten. Es ist das stupide Auswendiglernen von Wortpaaren, welches man gerne auch als Pauken bezeichnet. Und genau dieses „Pauken“ kommt im weiteren Verlauf dieses Artikels nicht sehr gut weg.

Schauen wir uns also an, warum diese Art des „Lernens“ so suboptimal ist. Bevor wir dann sehen, wie wir mit Spaß neue Wörter entdecken können, die wesentlich sinnvollere Form des Erwerbs neuer Vokabeln.

1. Wir lernen assoziativ, nicht isoliert!

Darf ich zu Beginn Alex vorstellen? Alex war ein Muay Thai Kämpfer, den ich häufig beobachtete, wie er mit seinem Schienbein gegen Straßenlaternen trat?! Immer und immer wieder führte er ein und dieselbe „isolierte“ Bewegung aus. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, für das Kämpfen sei es wichtig, die Nervenzellen in seinem Schienbein abzutöten.

Nun gut, man mag zu Kampfsport stehen wie man mag, die eigentlich wichtige Frage ist, warum versuchen wir mit derselben Vorgehensweise, Vokabeln zu lernen? Ist es etwa unser Ziel, unsere Gehirnzellen abzutöten? Wohl kaum, obwohl man teilweise den Eindruck bekommen könnte, wenn man sich in manchen Schulklassen umschaut … (Ja, durchaus eine kleine Provokation, wohlwissend, dass die Lehrkräfte, die sich hier auf talkREAL.org tummeln und sich mit der Frage, wie geht es besser, auseinander setzten, nicht gemeint sind.)

Unsere Muttersprache beginnen wir bereits im Mutterleib zu hören und lernen sie fortan situativ und assoziativ. Wir knüpfen neues Wissen an bereits vorhandenes und vor allem lernen wir durch den Dreiklang: Zuhören – Mitmachen – Nachmachen!

Das reine Vokabelpauken hingegen ist ein völlig isoliertes Lernen, wie die oben beschriebene Übung. Unser Hirn kann so aufgenommene Informationen nur schwerlich speichern, wenn überhaupt.

2. Es braucht ein Speicher, um die neuen Worte abzulegen!

Unser Sprachzentrum bildet sich durch das oben erwähnte Zuhören. Wenn wir die fremde Sprache vorab nicht hören, dann fehlt uns schlichtweg der Speicher, in dem die Vokabeln abgelegt werden können.

Dementsprechend sollte, wenn überhaupt, Vokabeln lernen hinten anstehen und zu einem viel späteren Zeitpunkt stattfinden, wenn man mit der Fremdsprache bereits vertraut ist.

Dies ist übrigens auch ein häufiges Problem von Sprachschulen. Wer eine Sprachreise bucht, ohne vorher sein Sprachzentrum aufzubauen, kehrt zwar mit Sprachzentrum zurück, aber das Gehirn konnte über die ganze Zeit in der Sprachschule nur wenig Wissen abspeichern.

3. Verkehrte Welt – Die Musik macht den richtigen Ton!

Ist mir der Klang der Sprache nicht vertraut, dann lerne ich schnell eine falsche Aussprache. Und in vielen Sprachen ist die Betonung verschiedener Wörter durchaus unregelmäßig.

Schauen wir uns ein Beispiel aus dem Englischen an: „through“ wird „sruh“ gesprochen und „rough“ wird beim Sprechen zu „rhaf“?! Lernt man die Wörter hirngerecht, dann wird die unterschiedliche Aussprache des „rough“ schnell klar. Lernt man hingegen stupide einzelne Wörterpaare (wie beim klassischen Vokabeln lernen), dann wird schnell eine falsche Aussprache gelernt, die später nur schwer wieder loszuwerden ist.

4. Ich-I liebe-love dich-you! Wer spricht eigentlich in Pseudowörtern?

Mit Hilfe von Vokabellisten schicken wir sogenannte Pseudowörter an unser Gehirn. Love-Liebe oder Water-Wasser sind Kombinationen, die es aber eigentlich gar nicht gibt. Love und Water sollten im „englischen Sprachzentrum“ und Liebe und Wasser im „deutschen Sprachzentrum“ abgespeichert werden. Dann kommt eben eines dieser Pseudo-Vokabeln im Gehirn an und unser Denkorgan fragt sich nur: „Wo soll ich das denn nun ablegen?“.


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Wirkliches Sprechen in der Fremdsprache funktioniert nur wirklich gut, wenn wir in der Fremdsprache Denken und Fühlen, also eins mit ihr sind. Durch das Vokabeln lernen mit Pseudowörtern können wir uns aber gedanklich nie von der Muttersprache lösen. Nicht gut.

5. Ja, welches Wort nehmen wir denn nun?

Viele Wörter haben mehrfache Bedeutungen. Wer das englische Wort „put“ oder „issue“ nachschlägt, der weiß, was ich meine. Anders unser Gehirn, das weiß leider überhaupt nicht, was gemeint ist, wenn wir die fünfte Bedeutung an das Wort „put“ anheften wollen. Noch schwieriger wird es, wenn wir ein deutsches Wort haben, z.B. Himmel, und suchen nun das englische Wort dafür. Wer mit stupiden Wortlisten gelernt hat, der verwechselt dann schnell „Sky“ mit „Heaven“ und das kann durchaus zu unschönen Verwechselungen führen.

Besser funktioniert Vokabeln lernen, wenn wir ein Wort in dem Kontext verinnerlichen, in dem wir es später auch anwenden wollen. Und das bringt uns zur Frage: Wie geht es besser?

transREAL und das De-kodieren nach Birkenbihl

Vera F. Birkenbihl proklamierte, dass bei ihrer Methode des Sprachenlernens, unter anderem aufgrund der oben genannten Gründe, Vokabeln lernen verboten ist (Zum Buch „Sprachenlernen leichtgemacht“ von Vera F. Birkenbihl). Vielmehr gilt es, die Methode des De-Kodierens anzuwenden. Es ist eine Wort-für-Wort Übersetzung, die wir hier auf talkREAL weiterentwickelt haben und der Einfachheit halber transREAL nennen. In Kombination mit aktivem Lesen und passivem Hören lernen wir dabei Vokabeln wie von alleine.

Der große Vorteil ist dabei das assoziative und somit hirngerechte Lernen. Das Dekodieren mag zu Anfang ein wenig zeitintensiv sein, aber spätestens das passive Hören kann man nebenbei machen. Und die Entdeckungen, die man auf diese Art und Weise des Lernens macht, sind wirklich phänomenal und ich kann es jedem nur ans Herz legen, dies selbst auszuprobieren!

Aus diesem Grund ist transREAL und diese Lernmethode auch integraler Bestandteil unseres Coaching-Kurses. Wenn man diese Vorgehensweise einmal eine Zeit angewendet hat, merkt man, wie natürlich diese Art des Sprachenlernens ist. Für alle, die sich dafür interessieren und dies vertiefen wollen: Hier ist ein ausführlicher, natürlich kostenloser Guide rund um die Birkenbihl-Methode!

Fazit: Vokabeln lernen – Nein, danke!

Und jetzt mal ehrlich, wem macht das isolierte Pauken neuer Wörter denn wirklich Spaß? Und wer war damit auch wirklich erfolgreich? Und „erfolgreich“ meint in diesem Zusammenhang, Sie konnten sich das Gelernte langfristig merken und vor allem kam das richtige Wort beim Sprechen immer ganz automatisch aus Ihnen heraus.

Wenn Sie dies bejahen, dann ist alles okay, machen Sie genauso weiter. Sollten Sie allerdings die Frage verneinen, dann ist es nun doch wirklich an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren, oder? Etwas, das funktioniert und Spaß macht! Was denken Sie? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu diesem doch etwas kontroversen Thema!

Bildnachweis: © Depositphotos.com/Wavebreakmedia

20 Gedanken zu „Ist Vokabeln lernen sinnlos? Unser Gehirn sagt „Ja!““

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  4. Hallo,

    ich muss sagen, ich war in der Schule richtig schlecht, was das Lernen von Vokabeln angeht. Ich konnte sie mir für den Test oder die Schulaufgabe kurz merken und dann waren sie auch schon wieder weg. Das lag einfach daran, dass ich komplett falsch gelernt hab. Erst in der Abschlussklasse habe ich bei Lerntrainings teilgenommen. Dort haben wir nicht nur die einzelnen Vokabeln stur auswendig gelernt, sondern Dialoge geführt und versucht verschiedenste Sätze zu bilden. Das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch echt viel gebracht. [Vom Adminstrator bearbeitet] Das Reden über den Stoff, macht echt sehr viel aus und das gilt nicht nur für Vokabeln. [Ende der Bearbeitung] Damit die Vokabeln halt auch langfristig im Gedächtnis bleiben, sollte man sich mit der Sprache befassen. Bücher lesen, Filme oder Serien gucken, Länder bereisen in denen die Sprache gesprochen wird, etc.
    Also ich denke nicht, dass das Vokabeln lernen umsonst ist.

    Gruß Monika

    1. Hallo Monika,

      Danke für dein Feedback. Klar macht die Anwendung der Sprache viel aus und nur durch die aktive Anwendung werden wir uns die neuen Wörter auch langfristig merken können, da bin ich voll bei dir. Die Frage ist also nicht, ob wir neue Wörter lernen sollten, sondern nur wie?! Und da sind wir der Meinung, dass klassisches Pauken nicht zum Erfolg führt, allerdings siehst du das ja genauso, wenn ich dich recht verstehe.

      Am Ende muss halt jeder die für sich geeignete Methode finden 🙂

      Viele Grüße
      cR

  5. im grunde gebe ich der ganzen sache recht, auch habe ich mich mit birkenbihl befasst, ohne ihre methode aber auszuprobieren. stattdessen habe ich rezessionen über ihre methode gelesen, und die waren durch die bank leider nicht sehr positiv (nachzulesen auf ihrere seite bzw. ihrer seite der methode).
    meine überlegeung dabei waren, warum eigentlich? ich nehme an (meine pers. meinung), da spielt der faktor zeit eine große rolle.

    wie kinder lernen ja, toll, super (das ist jetzt keine ironie), aber ich welchen zeitraum lernen kinder die sprache, das geht ja über jahre (und letztendlich die verfeinerung in der schule)
    wir hingegen möchten uns vielleicht in einem jahr halbwegs verständigen können, aber nicht über kinderthemen. im ausland bringt mir „roten ball fangen“ nicht sonderlich viel, um es überspitzt auszudrücken. daraus schließe ich die rezessionen der birkenbhil methode.
    kinder sind mit ihrer umgebung und somit ständigem „lernen“ 8 oder mehr stunden (ja nach alter) ausgesetzt. da funktioniert die methode sicherlich natürlich und wie von alleine
    wir hingegen haben vielleicht eine stunde täglich, wenn es viel ist.
    vokabeln lernen heisst ja nicht unebdingt sich krampfhaft ein wortpaar zu merken, sondern man kann dabei genauso assoziationen herstellen (mathe-ekünstler können sich ganze zahlenreihen merken in dem sie die zahlen mit einer geschichte verknüpfen etc.).

    ich habe in 8 wochen bei täglichen 45 min über 1000 vokabeln gelernt mit assoziativen denken, und die kommen wie aus der pistole geschossen. ich denke mit birkenbhil wäre ich nicht so weit. klar da gebe ich ihnen recht, feinunterscheide zwischen sky und heaven bleiben da auf der strecke. aber die kommen dann eben später, anfangs ist man eh froh die sprache gebrochen hinzubekommen, da kann man auf soche feinheiten erstmal getrost verzichten
    ich sage nicht, dass ihre methode schlecht funktioniert, ganz im gegenteil, ich schätze diese frau sehr, die viel zu früh von uns ging, … nur ich denke, dass der faktor zeit dem vorhaben einen strich durch die rechnung macht

    1. Hallo Gernot,

      besten Dank für Ihre Einschätzung und Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Der Faktor Zeit ist bei der Birkenbihl-Methode wirklich entscheidend.

      Zwei Anmerkungen dazu:

      Erstens, die 1:1 Übersetzungen, die wir transREAL nennen, sind in der Tat gerade zu Beginn, wenn die Sprache noch nicht bekannt ist, sehr Zeit aufwendig. Stimmt. Auf der anderen Seite schließt sich an diese Übersetzung eben das aktive Lesen und das passive Hören an. Wenn man also die von Ihnen besagte Stunde nimmt und bspw. 40 Minuten dekodiert und dann noch 20 Minuten aktiv liest, dann kann man danach über den Tag verteilt passiv hören. Und Sie werden lachen, aber ich schaffe da teilweise locker 8 Stunden. Gerade wenn ich Artikel schreibe oder wie gerade auf Kommentare antworte, kann ich wunderbar nebenbei passiv hören. Wenn man da alle Zeiten des Tages, an denen das möglich ist, ausnutzt, werden Sie wirklich schnell Fortschritte machen. Was mich zum zweiten Punkt bringt…

      Zweitens, das Lernen an sich ist mit der Birkenbihl-Methode ein ganz anderes. Durch die von Ihnen genannte Assoziativ-Methode (für alle, die diese Vorgehensweise nicht kennen, sei die Review „Liebe am Ohr“ empfohlen) hat man direkt ein Erfolgserlebnis, da man das neue Wort vermeindlich einfach gelernt hat. Solche Effete gibt es bei der Birkenbihl-Methode nicht. Es ist eher langfristig. Oder um es mit den Worten einer ehemaligen Kundin zu sagen, die gerade nach einer Zeit mit unserer transREAL-Methode in Italien war „Es ist unglaublich. Ich bin aus dem Flieger ausgestiegen und das Italienische kam einfach richtig aus mir raus. Kein Überlegen in Deutsch und mühseliges Übersetzen, einfach direkt in Italienisch denken und sprechen.“ Ich denke, das macht den Unterschied. Und für mich ganz persönlich sind die kleinen Erfolgserlebnisse zwischendrin auch sehr wertvoll, da man mit Birkenbihl die Sprache doch ganz anders entdeckt, als es mit anderen Methoden möglich ist.

      Aber auch hier gilt, wenn Sie mit der Assoziationsmethode gut zurecht kommen, dann bitte bitte, wenden Sie diese an. Wir alle sind Individuen und lernen auf verschiedenen Wegen. Da gibt es kein allgemeines richtig oder falsch. Einzig können wir uns an der Funktionsweise unseres Gehirns orientieren und davon entsprechende Empfehlungen ableiten. Am Ende muss dann aber jeder schauen, was für ihn/sie am besten funktioniert.

      Viele Grüße
      cR

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  10. Hallo

    Ich bin Lehrer und versuche für die Schüler Texte zu dekodieren. Dabei treffe ich immer wieder auf Fragen, die ich kaum beantworten kann. Es geht vor allem darum, was man mit Wörtern machen soll, die eine Mehrfachbedeutung haben. Es gibt Wörter, die haben eine mehr oder weniger klare Übersetzung, aber andere können einfach immer wieder anders heissen auf Deutsch. Das französische „à“ zum Beispiel kann auf Deutsch „in“, „an“, „auf“, „bei“, „zu“ bedeuten. Wie übersetze ich jetzt dieses „à“ am besten in einer Dekodierung? Eine Variante wäre ja auch, es einfach als „à“ in die Dekodierung zu übernehmen und mit einem Symbol oder dem korrekten deutschen Wort unterhalb zu illustrieren. Oder was mache ich bei Wörtern wie „son / sa“? Bleibe ich hier bei der männlichen Form „sein“ und „seine“? Das wäre logisch, denn das Wort passt sich dem Objekt und nicht dem Besitzer an und trotzdem trägt das „seine“ im Deutschen ja wieder die männliche Form, was im französischen nicht der Fall ist. Oder bei Adjektiven, die ja im Französischen auch angepasst werden aber eben nicht dekliniert. Schreibe ich „un animal grand“ als „ein Tier grosser“, weil Tier auf Französisch männlich ist? Oder schreibe ich nur „ein Tier gross“? Und was mache ich bei Wörtern oder vor allem Wortkombinationen, die so speziell sind, dass man den Sinn im Deutschen nicht mehr versteht?

    1. Hallo Thomas,

      vielen Dank für deine Nachricht und toll, dass du das Dekodieren im Unterricht verwendest. Natürlich findest du viele Antworten zu deinen Fragen in unserem transREAL-Kurs, der ja extra dafür entwickelt wurde.

      Im Gro gibt es hier auch kein Richtig oder Falsch. Grundsätzlich würde ich die Schüler anleiten, die 1:1 Übersetzung selbst anzufertigen. Dadurch haben sie einen wesentlich größeren Lerneffekt und viele Aha-Momente. All die Fragen, die du gestellt hast, sollte dann auch jeder für sich selbst beantworten. Ich persönlich übernehme diese kleinen Wörter wie à einfach. Und auch beim Beispiel „un animal grand“ ist es m.E. Geschmackssache. Ich gehe immer mit der Lösung, die sich am besten liest, denn dies ist für das aktive Lesen, das sich anschließt, für mich am sinnvollsten. Je nach Sprache notiere ich mir aber auch über dem Substantiv noch das Geschlecht.

      Du merkst, das Dekodieren ist sehr persönlich und wenn ich bei 100 unserer Kunden schaue, sehe ich 90 verschiedene Vorgehensweisen. Hier ist es wirklich sinnvoll, die grobe Vorgehensweise aufzuzeigen, die dann jeder auf seine Bedürfnisse anpassen kann. So verfahren wir seit Jahren und unsere Kunden, die freiwillig Verantwortung für ihr Lernen übernehmen, sind damit sehr glücklich.

      Ich hoffe, dies hilft dir weiter.

      Viele Grüße
      cR

  11. Hallo Christian,
    ich kann dir nur zustimmen und dabei aus meiner Erfahrung sprechen, dass man eine Fremdsprache im halben Jahr auf einem kommunikativ sehr guten Niveau erwerben kann. Wokabelnlernen ist dabei tatsächlich eher hinderlich.
    Eigentlich wende ich mich an dich mit einer Bitte. Könntest du eventuell ein paar wissenschaftliche Artikel zu Thema Wokabeln- und isoliertes Lernen nennen, die diesen Standpunkt unterstützen? Gerne aus der Didaktik-, oder Kognitionsforschung.
    Ich wäre dir ausgesprochen dankbar hierfür.
    Liebe Grüße
    Dagmar

  12. * Hallo,
    bin Shahin und wohne seit 5 Jahren in Deutschland. Ich habe das Problem, dass wenn ich ein Text lese verstehe ich nicht viel obwohl mir die Wörter nicht fremd sind (oft gehört). Anders ausgedrückt ist es wie vorlesen wo am Ende nichts hängen bleibt. Ich weiß nicht woran das liegt aber ich vermute das liegt daran das ich die Vokabeln nicht in meine Mutter Sprache übersetzt habe und teilweise nur in/auf Deutsch denke. Das Problem ist mir seit 3 Monaten aufgefallen und davor war es mir nicht aufgefallen. Ich will nicht eingebildet klingen aber ich war in mein Heimatland sprachbegabt.
    Ich wäre echt dankbar wenn mir jemand helfen könnte.
    Mit freundlichen Grüßen

    1. Hallo Shahin,
      habe ich das richtig verstanden. Du liest ruhig einen deutschen Text und das Verständnis ist aber nicht da? Es ist, wie wenn du etwas vorgelesen hast (was du nicht hast) und dich nur auf die Aussprache aber nicht den Sinn konzentrierst, richtig? Und noch eine Rückfrage. Wieviel Wörter des deutschen Textes sind dir in etwa bekannt? Kannst du das sagen?
      Viele Grüße
      cR

  13. In den skandinavischen Länder ist Vokabeln lernen unglaublich wichtig. Dänische Studien heben gezeigt ohne einen ausreichenden Wortschatz können sich die Schüler nicht ausdrücken. Hab Norwegisch in dieser Reihenfolge gelernt: Vokabeln, Texte, Phrasen und Redewendungen, Gramatik, Satzbau, Verben. Erfolgreich. In einem Jahr erreichte ich C1, arbeite nun in Norwegen und Studiere auf Norwegisch. Beherrsche Norwegisch nun besser als meine Muttersprache Deutsch. Der Blog liegt zwar schon einige Jahre zurück und kam eher per Zufall da drauf. Wollte dies einfach mal loswerden, dass es mit Vokabeln lernen geht aber nicht nur.

    1. Hey Jens,

      wow, das klingt beeindruckend, Glückwunsch. Und ich gebe dir natürlich Recht, einen umfangreichen Wortschatz braucht es auf jeden Fall. In dem Artikel geht es ja mehr darum, wie wir Vokabeln lernen sollten und das klassische Pauken ist aus unserer Sicht nicht der ideale Weg, da dies für das Gehirn schwer zu verarbeiten ist. Deswegen empfehlen wir ja die transREAL-Methode. Und ja, wenn man dann mit dem Gehirn lernt, ist es wirklich möglich Muttersprachler-Niveau zu erreichen.

      Wenn du magst, dann kannst du uns hier auch gerne mal die dänischen Studien verlinken, ist immer interessant.

      Danke und Gruß
      cR

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