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Memrise Test ‒ Erfahrungen mit der Sprachlern-App

memrise test preview sprache

Inhaltsübersicht:

Seite 01: Kurzfazit – Was wurde getestet – Umfang & Features
>> Seite 02: Benutzerfreundlichkeit – Didaktisches Konzept
Seite 03: Zielgruppe – Preis/Leistung – Alternativen – Fazit


Benutzerfreundlichkeit: Wie einfach ist Memrise zu nutzen?

In Sachen Benutzerfreundlichkeit glänzt Memrise, denn es ist wirklich einfach zu bedienen. Zudem ist die Benutzeroberfläche sehr übersichtlich, sodass man schnell findet, was man sucht.

Erste Schritte mit Memrise

Hat man sich für (zunächst eine) Sprache entschieden, wird man gefragt, ob bereits Vorkenntnisse vorhanden sind. Man hat dabei nur die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“. Entscheidet man sich als Neuling für „Nein“, wird dem Nutzer nun Kurs 1, der dem einfachsten Niveau entspricht, zugewiesen. Klickt man jedoch auf „Ja“, wird man ohne entsprechenden Eignungstest direkt Kurs 4 zugeteilt, der je nach Sprache bereits recht anspruchsvoll sein kann, so meine Memrise Erfahrungen.

Als Anfänger wird man mit grundlegenden Phrasen wie „Guten Tag“ oder „Entschuldigung“ langsam an die Sprache herangeführt. Dabei werden standardmäßig diverse Arten des Lernens berücksichtigt, was sich in den Einstellungen jedoch auf den eigenen Lerntyp beziehungsweise den bevorzugten Lernstil anpassen lässt. In den fortgeschrittenen Lektionen lernt man durch Themenfelder wie „menschliche Gefühle“, „Essen“ oder  „Gegenstände“ einfache Konversationen zu führen.

Wichtige Unterschiede: App vs. Web

Browser- und Appansicht weisen bei Memrise kleine, aber nicht unwichtige Unterschiede auf. Grundsätzlich sind beide sehr übersichtlich, haben jedoch durch einige Besonderheiten jeweils Vor- und Nachteile.

Memrise im Browser

Startet man Memrise im Internet, wird nach der Anmeldung erst einmal davon ausgegangen, dass man Englisch sprechen kann. Dies kann man zwar oben links schnell ändern, allerdings werden damit nicht alle Buttons übersetzt (siehe Bild). Was für viele Nutzer kein Problem sein dürfte, kann aber gerade für diejenigen störend sein, die nicht viel Englisch sprechen oder dieses gerade erst lernen. Die Spracheinstellung ändert damit also nur die grundsprache der verfügbaren Kurse, jedoch nicht die Sprache der Website an sich. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man Memrise im Browser nutzen möchte.

Memrise Test Erfahrungen
Memrise Startseite im Web

Leider hat man auch nicht unbedingt eine Wahl: denn Kurse, die von Nutzern kreiert wurden, und nicht von Memrise selbst, sind nur im Internet nutzbar. Dies ist der größte (und womöglich einzige) Vorteil, den die Webansicht gegenüber der mobilen App bietet.

Memrise in der App

Im Gegensatz zur Internetseite ist die Smartphone-App mit allen Funktionen vollständig auf deutsch übersetzt worden. Somit gibt es keine Probleme, als Muttersprachler in der sehr übersichtlichen App zu navigieren, was einen deutlichen Vorteil gegenüber der Webansicht bietet.

Memrise Test Erfahrungen
Memrise Startseite in der App

Dafür muss die mobile Version leider in anderen Punkten zurückstecken. Da man im Internet die Möglichkeit hat, seine Muttersprache auf Englisch zu stellen, stehen einem sehr viel mehr Sprachen zur Verfügung als nur die 10 bereits auf deutsche Kurse übertragenen. Des Weiteren kann man hier keine Kurse erstellen.

Vielen Dank an die Nutzerin Annie, die uns darauf hingewiesen hat, dass man von Nutzern erstellte Kurse auch in der App lernen kann. Dafür muss man diese zuerst im Web starten, anschließend sollten diese dann auch in der App erscheinen. Zwar ist das ganze etwas holprig und die Kurse erscheinen erst nach mehrmaligem Aktualisieren auf beiden Geräten, aber wenn das Übertragen erst einmal geklappt hat ist das eine gute Lösung.

Zusammenfassung: Benutzerfreundlichkeit von Memrise im Test

Als Fazit meiner Memrise Erfahrungen in Sachen Benutzerfreundlichkeit ergibt sich, dass beide Versionen zwar sehr übersichtlich sind, sich jedoch in einigen nicht zu übersehenden Punkten unterscheiden. Optimal wäre also die Nutzung beider Möglichkeiten parallel, um die volle Kapazität von Memrise ausschöpfen zu können.

Didaktisches Konzept: Wie erfolgreich lerne ich mit Memrise?

Du bist neugierig und möchtest wissen, wie genau das Lernen mit Memrise denn nun funktioniert, und ob es zu deinen Ansprüchen und Bedürfnissen passt? In den nächsten Absätzen verraten wir es dir.

Training verschiedener Sinne

Durch die vielfältigen Aufgabenstellungen, die Memrise den Nutzern aufgibt, werden parallel mehrere Fähigkeiten in der Fremdsprache erlernt. Bei den Schreibübungen wird sichergestellt, dass man nicht nur mündlich kommunizieren, sondern sich auch schriftlich verständigen kann. Die Übungen zum Hörverständnis bilden die Grundlage für sinnvolle Konversationen mit anderen Lernenden, vorallem aber auch Muttersprachlern. Und zuletzt wird die eigene Aussprache herausgefordert und überprüft, indem man bestimmte Worte und Redewendungen möglichst korrekt vorliest.

Es ist ungemein hilfreich, dass Video- und Audiodateien größtenteils von Muttersprachlern aufgenommen werden. Dies ersetzt die oft typische, stoische Computerstimme anderer Sprachlernapplikationen. Das bietet Nutzern sowohl Vor- als auch Nachteile.

Memrise Test Erfahrungen
Typische Übung anhand des Videos eines Muttersprachlers

Positiv ist es, sich als Sprachneuling von Anfang an mit der tatsächlichen Aussprache vertraut zu machen, die sich teils von der betont langsamen und deutlichen Standardaussprache unterscheiden kann. Damit wird man näher an die Sprache herangeführt, das Lernen fühlt sich weniger eintönig und künstlich an. Das kann allerdings auch zu Problemen führen: spricht eine der im Video teilnehmenden Personen sehr undeutlich oder mit einem nicht herkömmlichen Akzent, kann es zu Verständnisproblemen bei der tatsächlichen Konversation kommen.

Grundsätzlich werden die zu lernenden Phrasen sinngemäß übersetzt, allerdings findet sich bei Abweichungen von der tatsächlichen oder ursprünglichen Bedeutung immer noch eine wörtliche Übersetzung. So erlernt man die richtige Verwendung von Wörtern und kann gleichzeitig sicherstellen, dass es nicht zu Missverständnissen kommt.

Gezieltes Unterstützen von Problemen

Du kannst dir einen Satz einfach nicht merken? Kein Problem, denn das wird in der App von zweierlei Funktionen aufgegriffen. Merkst du bereits von selbst, dass dir ein bestimmter Ausdruck Schwierigkiten bereitet, kannst du ein sogenanntes „Mem“ erstellen. Das ist eine Art Karteikarte mit einer Merkhilfe. Diese kannst du frei wählen: sei es eine Eselsbrücke, ein Synonym oder einfach ein Wort mit ähnlichem Klang, mit dem du deine Phrase ständig verwechselst.

Diese Mems sind bei den Aufgaben zunächst verdeckt, können aber bei Bedarf zum jeweiligen Wort passend sichtbar gemacht werden. Man hat auch die Möglichkeit, für einen Ausdruck mehrere Mems zu erstellen.

Memrise Test Erfahrungen
Auswahl verschiedener Abfragemethoden

Eine andere Möglichkeit des intensiveren Lernens ist das markieren von „Problemwörtern“. Diese werden nun in der klassischen Abfrage, dem Standardtraining mit gemischten Aufgaben, bevorzugt behandelt und kommen öfter in Aufgabenstellungen vor. Man hat ebenso die Möglichkeit, sich speziell nur seine Problemwörter abfragen zu lassen, um diese gezielt zu erlernen und letztendlich zu verinnerlichen.

Diese Funktion ist allerdings nur in der kostenpflichtigen Premiumversion nutzbar.

Der Nachteil von Memrise im Test

Eine deutliche Schwäche hat Memrise in unserem Test jedoch gezeigt: es werden fast ausschließlich einzelne Wörter oder feste Redewendungen erlernt, bestenfalls mal ein kurzer Satz mit einfachem Aufbau. Schwierigere Sätze werden weder erlernt noch abgefragt, dementsprechend wird auch keine Grammatik erklärt. Es handelt sich hier also um einen Vokabeltrainer – der jedoch als Sprachkurs angepriesen wird.

Anhand von bereits konjugierten Wörtern kann man sich dann sinngemäß einen Satz denken und als Mem festhalten, dieser wird aber in keiner Weise in der App tatsächlich aufgegriffen. Um sein Vokabular anfangs aufzubauen oder nach einer längeren Sprachpause eignet sich die App also gut, als einziges Programm zum tatsächlichen Sprechenlernen und vor allem Verstehen einer Sprache somit jedoch kaum.


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Lernt mein Beispielsweise die Wörter „Brot“, „Ich“ und „Essen“ kann man sich scheinbar einen Satz denken. Doch unterschiedliche Sprachen haben unterschiedliche Satzbauten. Woher soll ich wissen, ob bei meinem Gegenüber schließlich „Ich esse Brot“ oder „Ich Brot esse“ ankommt? Die fehlenden Grammatiklektionen sind ein deutlicher Nachteil, so meine Erfahrungen mit Memrise.

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11 Gedanken zu „Memrise Test ‒ Erfahrungen mit der Sprachlern-App“

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    1. Hallo, ja Memrise ist seriös, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Ob es zu Ihnen passt, hängt natürlich von Ihrem Ziel und Ihrem Lerntyp ab. Memrise bietet verschiedene kostenpflichtige Angebote an. Ich nehme an, dass sie sich so finanzieren. Beste Grüße cR

  2. Dass man in der App keine Kurse aus der Community lernen kann, ist nicht korrekt. Man muss diese nur zuerst auf der Website suchen und starten, dann tauchen sie auch in der App ganz normal auf. Ich lerne schon seit vielen Jahren in der App mit Communitykursen, da ist viel tolles dabei, nicht nur Sprachen, z.B. Haupstädte aller Länder der Erde lernen und ähnliches.
    Bitte im Artikel korrigieren.

  3. Ich lerne seit Juni23 mit der App am Handy Italienisch und habe doch erstaunliche Fortschritte gemacht, mir macht das Lernen Spaß. Leider wurde gerade die Oberfläche geändert, so daß ich mehr geführt werde, bestimmte Schritte zu gehen. Vorher hat es mir besser gefallen, eine Turbo- Wiederholfunktion, die ich täglich genutzt habe, konnte ich jetzt nicht mehr finden. Der Kontakt über ein Formular muß, wenn ich nicht was total falsch verstanden habe, auf Englisch erfolgen. Bislang habe ich auf meine Rückfrage keine Antwort erhalten. Doch trotz alledem, ich würde die App empfehlen.

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