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Wörterbücher – Die wichtigsten Tools beim Sprachenlernen (Teil 1/2)

Du weißt schon, dass wir hier bei talkREAL davon überzeugt sind, dass du eine Sprache ohne Vokabelpauken lernen kannst. Allerdings kommst du um gute Wörterbücher nicht herum – und da hört es bei einem normalen zweisprachigen Wörterbuch noch lange nicht auf!

In diesem Artikel stelle ich dir die jeweiligen Vor- und Nachteile von Wörterbüchern in gedruckter Form oder auf dem Computer oder Smartphone vor. Du erhältst eine Übersicht, welche Wörterbücher es überhaupt gibt. Du wirst staunen, wie viele verschiedene Arten du kaufen kannst! Im zweiten Teil der kleinen Serie geben wir dann konkrete Wörterbuchempfehlungen für die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

 

Welche Wörterbücher gibt es?

Der Wörterbuchmarkt, sei es in gedruckter oder in digitaler Form, ist inzwischen sehr unübersichtlich geworden. Es gibt so viele verschiedene Wörterbücher, dass du als Lerner vielleicht überhaupt nicht mehr weißt, wonach du suchen sollst, was die Unterschiede sind und worauf du achten solltest.

 

Buch oder digital?

Viele Wörterbücher gibt es in beiden Varianten. Also liegt es an dir zu entscheiden, ob du lieber zu einem Buch greifst oder ob du lieber dein Smartphone zückst. Beide Vorgehensweisen haben nämlich Vor- und Nachteile.

Was sind die Vor- und Nachteile von gedruckten Wörterbüchern?

1) Du kannst darin herumblättern, stößt beim Nachschlagen auch auf andere Wörter und erweiterst so deinen Wortschatz im Laufe der Zeit, teilweise sogar, ohne es zu merken. Allerdings aufgepasst: Wenn du dich im Wörterbuch verlierst, ist ruckzuck eine halbe Stunde vorbei, und du hast am Ende vielleicht sogar vergessen, was du eigentlich nachschlagen wolltest.

2) Ein Buch bietet dir ein haptisches Erlebnis. Nicht von ungefähr kaufen die meisten Menschen lieber „richtige“ Bücher als E-Books. Das Blättern in einem Buch ist einfach ein anderes Erlebnis als das Tippen auf einer Tastatur oder einem Touchscreen.

3) Du findest in einem Buch leichter verwandte Begriffe, da du die zusammengehörigen Begriffe auf einen Blick siehst. Beim Smartphone ist das Display häufig ein bisschen zu klein dafür, da hilft dann nur scrollen.

4) Viele Wörterbücher bieten dir außer den Wörtern selbst auch noch Schautafeln, Tabellen und Bilder. Auf einem Smartphone-Display wirken diese Darstellungen meist nicht so gut, weil sie entweder zu klein dargestellt werden oder nur durch mehrmaliges Hin- und Herscrollen komplett sichtbar sind.

5) In Büchern findest du bei den Wörtern viele ergänzende Hinweise zur Grammatik (Geschlecht, Mehrzahlbildung, Vergangenheitsformen), zur Wortherkunft oder zu anderen interessanten Fakten. Beispielsweise werden häufig die Sprachebenen angegeben (ist das ein umgangssprachliches Wort oder nicht?) oder passende Wortverbindungen und Beispielsätze.

 

Beispiel Französisch und Spanisch Wörterbuch

Was sind die Vor- und Nachteile eines digitalen Wörterbuches?

1) Digitale Wörterbücher haben meist eine großartige Suchfunktion. Eine Eingabe und ein Klick genügen und du hast das passende Wort gefunden.

2) Beispielsätze findest du bei digitalen Wörterbüchern eher selten. Das kann problematisch sein, denn nicht immer geht der Sinnzusammenhang der Wörter aus einer Einzelwortübersetzung klar hervor.  Allerdings gibt es mehr und mehr auch gute Kontextwörterbücher.

3) Der größte Pluspunkt von digitalen Wörterbüchern ist sicherlich, dass du sie ganz einfach unterwegs nutzen kannst, ohne kiloweise Bücher mitschleppen zu müssen. Vor allem kannst du in zwei oder drei verschiedenen Wörterbüchern nachschlagen und so versuchen, die beste Übersetzung zu erhalten.

4) Du wirst bei einem digitalen Wörterbuch nicht so leicht abgelenkt, denn du suchst ein ganz bestimmtes Wort, findest es und fertig. Das Herumblättern entfällt völlig.

5) Digitale Wörterbücher bieten dir häufig Zusatzfunktionen. Meist kannst du mit einem Klick Verbtabellen öffnen, dir die Aussprache der Wörter anhören, eventuell gibt es sogar weiterführende Links zu Artikeln, die zum Thema passen! Das können gedruckte Bücher natürlich nicht leisten. Aber auch hier aufgepasst: Links zum Anklicken verführen leicht. Du klickst darauf und ehe du dich versiehst, hast du eine Stunde lang im Internet alles Mögliche gelesen, nur nicht das, was du ursprünglich gesucht hast.

6) Bei digitalen Wörterbüchern gibt es häufig Jahreslizenzen. Du kaufst also kein Buch, sondern nur die Nutzungsrechte für ein Jahr und verlängerst dieses bei Bedarf. Das ist – zumindest für diese Zeit – wesentlich kostengünstiger.

7) Digitale Wörterbücher können leichter aktuell gehalten werden. Die Verlage spielen in regelmäßigen Abständen den aktuellen Wortschatz auf. Dieser Vorteil ist nicht zu unterschätzen, vor allem wenn du Zeitungen lesen oder Nachrichten verstehen willst. Alleine im Italienischen werden pro Jahr etwa 5000 neue Wörter in die Sprache aufgenommen! Sicherlich möchtest du dir aber nicht jedes Jahr ein neues Wörterbuch in Buchform kaufen, oder?

 

Welche Wörterbucharten gibt es?

Die meisten Lerner kaufen sich zuerst einmal ein zweisprachiges Wörterbuch, das noch dazu über relativ wenige Einträge verfügt. Das ist auch eine gute Strategie, denn Anfänger sind von Wörterbüchern mit 450.000 Einträgen schlichtweg überfordert. Es gibt aber eine Vielzahl von anderen Wörterbucharten und -größen auf dem Markt (sei es als digitale Ausgabe oder als gedrucktes Buch) – sie alle haben ihren speziellen Verwendungszweck und ihre Daseinsberechtigung!

 

1) Das zweisprachige Wörterbuch

Dieses Wörterbuch ist wie gesagt meist die erste Wahl. Das ist auch sinnvoll, denn du wirst es brauchen, um Texte mit Hilfe unserer transREAL-Technik zu übersetzen. Außerdem fährst du in Urlaub oder sprichst mit Menschen, die deine Lernsprache als Muttersprache sprechen – dann ist es notwendig, schnell Vokabeln nachschlagen zu können. Dabei gilt: Je weiter fortgeschritten du bist, desto größer darf das Wörterbuch sein. Nicht unerwähnt soll dabei bleiben, dass die Wörterbücher mit wenigen Einträgen sehr fehleranfällig sind, weil natürlich die Unterschiede der Wörterverwendung nicht so klar herausgearbeitet werden können wie bei einem großen Wörterbuch.

 

2) Das einsprachige Wörterbuch

Viele Lerner schrecken vor einem einsprachigen Wörterbuch zurück. Sie haben Angst, die Einträge nicht zu verstehen, wahrscheinlich fürchten sie auch, aus dem Nachschlagen gar nicht mehr herauszukommen. Ich denke aber, dass diese Angst, zumindest ab der unteren Mittelstufe, unbegründet ist. Natürlich musst du dich erst einmal an die Arbeit mit einem einsprachigen Wörterbuch gewöhnen, aber dann ist es ein großer Vorteil, wenn du in deiner Lernsprache bleiben kannst. Denke daran, dass es einsprachige Wörterbücher auch auf verschiedenen Sprachniveaus gibt, für Italienisch gibt es beispielsweise den „Primo Zanichelli“ und für Spanisch das „Diccionario básico de la lengua española“. Auch hier gilt: Je mehr Einträge das Wörterbuch hat, desto detaillierter ist es und desto schwieriger ist auch die Sprache, die verwendet wird.

Großartig an einsprachigen Wörterbüchern ist, dass du sehr viele Wortverbindungen darin findest. Ebenso gibt es Beispielsätze, Synonyme und Gegenteile und ganz allgemein umfassende Informationen, wie du das spezielle Wort verwenden kannst.

Auch einsprachige Wörterbücher gibt es als digitale Ausgaben, teilweise sogar als Jahreslizenzen.

 

3) Das Bildwörterbuch

Ein Bildwörterbuch kommt den visuellen Lerntypen sehr entgegen, denn es verknüpft die Wörter mit den Bildern. Durch die Verknüpfung von Bildern und Wörtern kannst du dir die Wörter leichter merken, außerdem lernst du die Wörter gleich im Sinnzusammenhang, denn du siehst ja bei einem Auto nicht nur den Scheibenwischer, sondern auch gleich die Windschutzscheibe, den Kotflügel, den Außenspiegel und die Motorhaube. Zudem wirst du dich wundern, wie viele Wörter es gibt, die du noch nicht einmal in deiner Muttersprache benennen kannst! Mit einem Bildwörterbuch entdeckst du immer wieder etwas Neues! Oder weißt du, wie die Baustellenfahrzeuge alle heißen? Kennst du die Teile deines Autos? Welche Bestandteile hat dein Computer eigentlich? Auch Gartenliebhaber kommen auf ihre Kosten – sie schauen sich eben die Bäume, Blumen und Gräser an. Nicht zu vergessen die Gartengeräte – damit du in den nächsten Baumarkt gehen und dich mit den notwendigen Utensilien wie Harke, Schaufel oder Heckenschere eindecken kannst! Sicherlich wunderst du dich dann ab und zu, wie du es bisher geschafft hast, ohne diese Wörter auszukommen.

Der talkREAL-Institute-Lerntipp: Auch zur Vorbereitung auf bestimmte Situationen wie einen Arztbesuch, eine Hotelbuchung oder ein Geschäftsessen ist ein Bildwörterbuch gut geeignet. Es listet ja nicht einfach Wörter in alphabetischer Reihenfolge auf, sondern ordnet die Wörter nach Themengebieten.

Einen Nachteil haben Bildwörterbücher allerdings: Mit abstrakten Begriffen, Verben oder „kleinen Wörtern“ wie „vielleicht“, „manchmal“, „eigentlich“ oder „wahrscheinlich“ tut sich diese Art von Buch etwas schwer, denn sie sind sehr schwer im Bild darzustellen.

 

Beispiel Spezialwörterbücher 2

 

4) Das Kollokationswörterbuch

Das was? Vielleicht hast du diesen Ausdruck noch nie gehört. Ein Kollokationswörterbuch ist ein Wörterbuch speziell für Wortverbindungen. Du findest darin also keine Einzelwörter, sondern immer ganze Ausdrücke, sogenannte „Chunks“. Dies ist sehr vorteilhaft zum Lernen: Erstens prägen sich die Ausdrücke in einem Sinnzusammenhang wesentlich leichter ein. Zweitens triffst du die richtige Ausdrucksweise der Lernsprache viel genauer.

Und drittens werden dir auch schneller die Unterschiede zwischen deiner Muttersprache und deiner Lernsprache klar – bei Wortverbindungen siehst du nämlich sofort, dass viele Ausdrücke nicht wörtlich übersetzt werden können. Im Italienischen hat man zum Beispiel nicht „lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, sondern „lieber das Ei heute als das Huhn morgen“. Diese manchmal sehr sonderbaren Wortverbindungen werden dir auch auffallen, wenn du Texte nach unserer transREAL-Technik übersetzt. Das sind dann nämlich die Passagen, die sich sehr lustig anhören. Und genau wegen dieses Aha-Effekts merkst du dir diese Lerninhalte leichter!

 


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5) Der Themenwortschatz

Thematische Wörterbücher sind eine weitere Kategorie. Du wirst schnell ihre Vorteile zu schätzen wissen! In diesen Wörterbüchern sind die Wörter und Ausdrücke nämlich nicht alphabetisch geordnet, sondern nach Themen sortiert. Also stehen die Obstsorten beieinander, die Ausdrücke für das Hotel, für den Arztbesuch oder für physikalische Experimente. Je nach Größe findest du nur den Grund- und Aufbauwortschatz oder auch umfassende Themenbereiche mit mehr als 20.000 Einträgen.

 

talkREAL-Institute Lese-Tipp! Der Artikel „Angewandte Hirnforschung und was dies für dein Vokabellernen bedeutet“ zeigt, wie wichtig es ist, neue Wörter immer im Sinnzusammenhang zu lernen!

 

6) Das Fachwörterbuch

Sofern du im medizinischen, technischen oder wirtschaftlichen Bereich tätig bist und ein Wörterbuch benötigst, solltest du auf ein Fachwörterbuch zurückgreifen. Fachwörterbücher gibt es für alle erdenklichen Bereiche: Medizin, Wirtschaft, Ingenieurwesen, Finanzsprache, Rechtswesen und vieles mehr.

Achtung! Diese Wörterbücher sind aber keinesfalls für Anfänger geeignet!

Der talkREAL-Institute Lerntipp: Das digitale Wörterbuch LEO ist besonders im technischen Bereich sehr umfassend. Die meisten Einträge findest du in Englisch, aber auch in den anderen Sprachen kommt es nur selten vor, dass Begriffe nicht enthalten sind. Allerdings gibt es eine Einschränkung: LEO listet die Wörter nur recht unkommentiert auf, so dass du als Nutzer selbst entscheiden musst, ob das Wort passend scheint oder nicht. Häufig brauchst du noch ein zweites Wörterbuch zur Kontrolle, besonders wenn es auf eine korrekte Übersetzung ankommt.

 

7) Das Synonymwörterbuch

Ein Synonymwörterbuch ist ideal für alle, die an ihrem sprachlichen Ausdruck arbeiten möchten. Du solltest ein fortgeschrittener Sprachlerner sein, aber dann ist es eine sehr gute Lösung, um fremdsprachige Texte mit gutem sprachlichen Ausdruck verfassen zu können. Du schlägst ein Wort nach, beispielsweise das englische Wort „at once“ (=sofort), und erhältst verschiedene Möglichkeiten, wie du das Wort „at once“ im Englischen noch ausdrücken kannst.

 

Beispiel Spezialwörterbücher

 

Was sollst du jetzt tun?

Stöbere doch einmal auf Amazon, indem du die Schlagwörter „Bildwörterbuch“, „Kollokationswörterbuch“, „Themenwortschatz“ oder ähnliches eingibst – immer in Verbindung mit deiner Lernsprache – und lasse dich überraschen, welche Angebote du angezeigt bekommst!

talkREAL-Institute Tipp! Leider immer ein wenig versteckt, führt die „Erweiterte Suche“ dank ihrer vielen Einstellungsmöglichkeiten häufig zu besseren Ergebnissen. Jetzt ausprobieren!

Jetzt kannst du dir entweder sofort eines aussuchen oder auf den zweiten Teil dieser Miniserie warten – darin empfehlen wir dir nämlich zu jeder Wörterbuchgruppe bestimmte Wörterbücher für die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Übrigens, wer unsere Blog-Artikel abonniert, bekommt diese immer automatisch per E-Mail zugesendet. So verpasst du keinen unserer Tipps!

 

Falls du eine Einzelberatung zu Wörterbüchern und anderen Lernthemen buchen möchtest, stehen wir dir gerne persönlich zur Verfügung! Informationen zu unserer Sprachlernberatung findest du hier.

Viel Spaß beim Stöbern und Lernen!

 

Bildnachweis: © Christine Konstantinidis

4 Gedanken zu „Wörterbücher – Die wichtigsten Tools beim Sprachenlernen (Teil 1/2)“

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